Liechtenstein zeigt sich traditionsbewusst und innovativ

Liechtenstein-Tag des Internationalen Bodenseerats am Freitagabend in Bendern (v. l.): VU-Parteipräsident Günther Fritz, Lilienberg-Programmchef Christoph Vollenweider, Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch, Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Hedy Ospelt, Landrat Frank Hämmerle, Präsident des Internationalen Bodenseerats, und Gastgeber Alexander Ospelt, Verwaltungsratspräsident der Ospelt Gruppe.              Bildautor: Daniel Ospelt

Tagung des Internationalen Bodenseerats im Zeichen „300 Jahre Fürstentum Liechtenstein“ 

 

Aus Anlass des Jubiläums «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» führte der Internationale Bodenseerat am vergangenen Freitagabend einen «Liechtenstein-Tag» in Bendern durch. Als Gastgeber konnte Alexander Ospelt, Verwaltungsratspräsident der Ospelt Gruppe, gewonnen werden. Höhepunkt des «Liechtenstein-Tags» war ein Podiumsgespräch mit Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein.

Bendern. – Der Bodenseerat ist eine ideelle Vereinigung von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur der Bundesländer und Kantone rund um den Bodensee und Liechtenstein. Einziger Zweck ist die grenzüberschreitende Förderung der Euregio Bodensee. Bodenseerat-Mitglied Günther Fritz, Parteipräsident der Vaterländischen Union, wurde vom Präsidium des Bodenseerats mit der Aufgabe betraut, aus Anlass des Jubiläums «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» einen «Liechtenstein-Tag» zu organisieren und durch das Programm zu führen. Der Liechtensteiner Landtag wurde dabei durch Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz vertreten.

«Malbuner» noch bekannter gemacht

In der Person des Unternehmers Alexander Ospelt konnte für die rund 60 teilnehmenden Mitglieder und Gäste des Bodenseerats ein hervorragender Gastgeber gewonnen werden, der die Innovationskraft der liechtensteinischen Wirtschaft in beeindruckender Weise darzustellen wusste. Das von Herbert Ospelt im Jahr 1957 gegründete Familienunternehmen, bei dem sich alles um Ernährung dreht, hat seinen Hauptsitz in Bendern und produziert ausserdem an den Standorten in Sargans (CH), Weite (CH), Geroldswil (CH) und Apolda (D). Die vielfältige Angebotspalette reicht von den bekannten Marken wie «Malbuner» und Convenience-Produkten für namhafte Lebensmittel- und Restaurantketten (z. B. Speck für McDonald’s Schweiz) über Sandwiches, Frischgerichte, Teigwaren, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte und Pizzas bis hin zu Heimtiernahrung für Hunde und Katzen.

Auf acht Einwohner kommt ein Unternehmen

Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Daniel Risch brachte den Mitgliedern und Gästen des Bodenseerats die «Eigenheiten von Liechtensteins Wirtschaft» näher. Mit rund 4‘700 Unternehmen habe der Kleinstaat eine enorm hohe Unternehmensdichte. Auf acht Einwohner kommt ein Unternehmen. All diese Firmen, darunter auch zahlreiche Weltmarktführer, haben nach den Ausführungen von Daniel Risch etwas gemeinsam: «Natürlich, sie haben alle klein angefangen. Aber: Ehrgeiz, die Leidenschaft zur Arbeit und zu Höchstleistungen sowie die Zielstrebigkeit sind Erfolgsfaktoren, die sie letztendlich gross gemacht haben.»

Fein austariertes Staatswesen

Im Podiumsgespräch mit Christoph Vollenweider, Programmleiter des Lilienberg-Unternehmerforums, erklärte Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein zu den Eigenheiten der liechtensteinischen Staatsform, dass die Monarchie einen starken Identitätsfaktor bilde und das erfolgreiche Zusammenwirken von Fürst und Volk auf einem fein austarierten System mit direktdemokratischen Rechten beruhe. Zu den Vorteilen der Monarchie sagte der Thronfolger, dass das Staatsoberhaupt sich nicht ständig einer Wiederwahl stellen müsse und eine ausgleichende und vermittelnde Rolle einnehmen könne.

Vom Agrarstaat zum modernen Wirtschaftsstandort

Martina Sochin-D’Elia, Forschungsbeauftragte für Geschichte am Liechtenstein-Institut, ging in ihrem Referat zum Thema «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein» auf die historischen Umstände im Gründungsjahr 1719 ein und gewährte vertiefte Einblicke ins 19. und vor allem 20. Jahrhundert, in welchem sich Liechtenstein von einem Agrarstaat zu einem modernen Wirtschaftsstandort entwickelt hat.

Neues Mitglied aus Liechtenstein

In der vor dem Liechtenstein-Tag durchgeführten Plenarversammlung des Internationalen Bodenseerats wurde Michael Walser, Geschäftsführer und Inhaber des Unternehmens Evatec (Liechtenstein) AG, Balzers, als zweites Mitglied neben VU-Parteipräsident Günther Fritz einhellig in den Bodenseerat gewählt.

Positive Strahlkraft in den Bodenseeraum

Der Präsident des Internationalen Bodenseerats Frank Hämmerle, Landrat des Landkreises Konstanz, bedankte sich am Schluss der Veranstaltung für die grosszügige Gastfreundschaft der Herbert Ospelt Anstalt und die interessanten Einblicke in Liechtensteins Politik und Wirtschaft. Frank Hämmerle lobte Liechtenstein als vorbildlich agierenden Kleinstaat mit seinen kurzen Wegen, der stets flexibel und rasch auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagiere und einen immer wieder beeindruckenden Beitrag zur positiven Zukunftsentwicklung der Euregio Bodensee leiste.