Zwei Krankenkassen zahlen Geld an Kunden zurück. Die Konkurrenz spricht von einem billigen PR-Trick.

Krankenkassen schwimmen im Geld: Sympany und Concordia zahlen Geld an Versicherte zurück. Über 800 Millionen Franken haben die Versicherer im vergangenen Jahr zu viel eingenommen. Zwei Krankenkassen zahlen Geld an Kunden zurück. Die Konkurrenz spricht von einem billigen PR-Trick.

 

Wie in Liechtenstein durch den parteifreien Landtagsabg. Johannes Kaiser lanciert, werden jetzt auch in der Schweiz die überhöhten Krankenkassenprämien thematisiert:

Ende September ist es wieder soweit. Bundesrat Alain Berset verkündet die Krankenkassenprämien für das nächste Jahr. Die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) versprechen viel: Die Kosten pro Versicherten sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 2,9 Prozent gesunken. Vor allem die Spitäler verzeichnen im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 7 bis 9 Prozent tiefere Kosten. Allerdings warnen die Krankenversicherer davor, aus dem Kostenmonitoring des BAG Rückschlüsse für die Prämien des kommenden Jahres zu ziehen. «Es fehlen die Rechnungen von vielen grossen Spitälern», sagt Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbands Santésuisse. Schuld am Rückstau seien die Änderung des Ärztetarifs Tarmed, deren Auswirkungen sich noch nicht abschätzen liessen. «Die Rechnungen werden kommen. Wir wissen aber noch nicht, wie hoch sie ausfallen werden.»

Allerdings haben auch Ärzte und Heime im laufenden Jahr weniger Kosten in Rechnung gestellt. Verschiedene Krankenkasse gehen von einer durchschnittlichen Prämienerhöhung zwischen drei und vier Prozent aus für das nächste Jahr. Laut Gesetz müssen sich die Prämienerhöhungen an der Kostenentwicklung orientieren. Doch der Anstieg der Gesundheitsausgaben zu prognostizieren, ist äusserst anspruchsvoll. Veranschaulicht wird dies durch Zahlen des letzten Jahres. So kündigte der Bundesrat für 2017 an, dass die Prämien um 4,5 Prozent steigen sollen. Laut Santésuisse lag das effektive Prämienwachstum bei 3,2 Prozent. Die Gesundheitskosten stiegen dagegen aber lediglich um 1,7 Prozent. Laut Berechnungen dieser Zeitung haben die Krankenversicherer somit über 800 Millionen Franken zu viel eingenommen.

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