Big Data im Gesundheitswesen

Bild: Regierungsrat Mauro Pedrazzini, Bundespräsident Alain Berset (CH), Bundesminister Jens Spahn (DE), Bundesministerin Beate Hartinger-Klein (AT), Jean-Claude Schmit, Direktor der Gesundheitsdirektion (LU). Quelle: BMG / Belinda Mayer

 

Regierungsrat Pedrazzini bei Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister in Lindau

Vaduz – Liechtensteins Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini traf sich am 2. und 3. September 2018 in Lindau/Bayern, mit seinen deutschsprachigen Amtskolleginnen und -kollegen, aus Deutschland, Österreich der Schweiz und Luxemburg, dem so genannten Gesundheitsquintett. Am Ende des Arbeitstreffens wurde eine gemeinsame Schlusserklärung unterzeichnet, in welcher die Ergebnisse der Gespräche festgehalten werden.

Die Gesundheitsministerinnen und -minister trafen sich am 2. und 3. September zum sechsten Mal in Folge. Das jährliche Arbeitstreffen fördert den Austausch und die Zusammenarbeit über die Ländergrenzen hinweg. Gastgeber war der deutsche Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn. Neben Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini reisten auch die Amtskolleginnen und -kollegen aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz an. Die Arbeitssitzung wurde mit einer Bilanz des vergangenen Jahres begonnen. Danach folgte mit dem ersten Tagesordnungspunkt, Big Data und Gesundheit, das zentrale Fachthema.

Big Data im Gesundheitswesen

Durch die Digitalisierung im Gesundheitswesen werden immer mehr Daten ermittelt. Es stellt sich die Frage, wie und ob diese Daten zusammengeführt werden sollen, um bessere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, beispielsweise bei Krebserkrankungen, entwickeln zu können. Gleichzeitig steigen auch die Anforderungen des Datenschutzes womit sich ein grosses Spannungsfeld eröffnet. Da Liechtenstein im Gesundheitswesen stark mit dem benachbarten Ausland insbesondere der Schweiz kooperiert, und dort auch in verschiedene Systeme eingebettet ist, gibt es in diesem Bereich besondere Herausforderungen zu meistern. Die Kleinheit des Landes bietet jedoch auch Chancen insbesondere im Bereich der so genannten Volkskrankheiten, wo es eine hohe Anzahl an Beobachtungsmöglichkeiten gibt. Ein interessantes Forschungsprojekt in diesem Zusammenhang ist die so genannte GAPP-Studie. Die Studie wird von einem privaten liechtensteinischen Institut in Zusammenarbeit mit dem Amt für Gesundheit und dem Universitätsspital Basel durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist die Erforschung von Ursachen für Bluthochdruck und anderen Risikofaktoren für das Auftreten von Herzkreislauferkrankungen. Erste Resultate dieser Studie sind international auf Interesse gestossen und konnten an wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt werden.

Am zweiten Sitzungstag standen die Zuwanderung von Fachkräften und die neusten Entwicklungen in der Krebsforschung im Zentrum. Am Ende der Arbeitssitzung hielten die Gesundheitsministerinnen und -minister ihre gemeinsamen Anliegen in einer Schlusserklärung fest. Das nächste Treffen des Gesundheitsquintetts wird im Jahr 2019 in der Schweiz stattfinden. (Sandro D’Elia)