Der Medicnova gingen die Finanzen aus

Die Medicnova, Privatklinik in Bendern ist Geschichte. Nur noch das Gebäude, das nicht in die Konkursmasse fällt, weil es einer Immobilienfirma gehört, erinnert uns an die kurze Episode der Medicnova, die mit Hilfe der Regierung abgewürgt wurde.In anderen Staaten müsste das zuständige Regierungsmitglied den Hut nehmen.

 

Privatklinik nicht allein schuld am Konkurs – auch die Regierung muss ihr Tun hinterfragen

 

Vor kurzem musste die Privatklinik Medicnova, die als eine der besten Kliniken in der Region gerühmt wurde, wegen Zahlungsunfähigkeit ihre Pforten für immer schliessen. Die 47 Angestellten stehen auf der Strasse. Bis Ende August 2018 weiss der Konkursverwalter, Rechtsanwalt Dr. Alexander Ospelt, wieviel an Konkursmasse noch vorhanden ist. Nicht mit eingeschlossen in die Konkursmasse sind die Gebäulichkeiten, die einer Immobilien-Anstalt gehören. Somit verbleiben schätzungsweise rund 15 Mio. an Masse übrig, wobei wir die Leasingverträge nicht berücksichtigt haben, weil wir sie nicht kennen.

Ein trauriges Kapitel geht zu Ende. Ein friedliches Miteinander, d.h. Spital Vaduz und Medicnova, war von vorneherein nicht möglich, weil mit ungleich langen Ellen gemessen wurde. Dabei waren die LLS-Verantwortlichen und auch die Vertreibergesellschaft schon allein aus praktischen Gründen auf bestem Wege zusammenzuspannen. Leider wurde dieses Vorhaben durch die politischen Machenschaften durchkreuzt und alte Rechnungen beglichen. Denn der Medicnova wurde zwei Jahre nach dem Gesuch um Einbezug in die OKP vom Gesellschaftsminister knallhart eine Abfuhr erteilt. Dabei hat das Regierungsmitglied gewusst, dass Liechtenstein unter den früheren Gesundheitsministern drauf und dran war einen lukrativen Gesundheitsstandort aufzubauen. Diese Zielsetzung ist nun zerstört oder zumindest in weite Ferne gerückt.

Dafür zahlen wir aus Steuergeldern jährlich mehr als 14 Mio. Franken an die Spitäler im Kanton St. Gallen, während die Bendener Klinik für dieselben medizinischen Behandlungen nicht einen Rappen erhielt.  Das hat die Medicnova-Klinik in den finanziellen Ruin getrieben. Der Abg. Herbert Elkuch hat es treffend in der Juli-Ausgabe der Parteizeitung du beschrieben: «Die Schweiz behält mit dem  Territorialprinzip ihre Patienten weitgehend in ihrem Land, Liechtenstein nicht! Das führt dazu, dass von den ca. 172 Mio. Franken der gesamten Gesundheitskosten jährlich über 90 Mio. Franken ins benachbarte Ausland, umgekehrt aber nur etwa 8 bis 10 Mio. nach Liechtenstein fliessen. Die Regierung ist aufgefordert einen Ausgleich anzustreben.»

Wie weiter?

Die Aufräumarbeiten und die Inventaraufnahme in der Bendener Klinik dauern noch an. Die Privatklinik ist nicht mehr, was passiert aber mit dem Gebäude selbst? Was macht Regierungsrat Pedrazzini? Ist er – wie er im Juni-Landtag klar und deutlich sagte- an einem Kauf interessiert, um dort künftig das Liechtensteiner Landesspital unterzubringen?  Sollte das der Fall sein, so wird er nicht umhin können, den Kauf einer Volksabstimmung zuzuführen.

Was denkt die Bevölkerung zur Schliessung der Medicnova? Wen orten sie als den grossen Schuldigen? Wir werden in unserer lie-zeit PRINTAUSGABE am 11. August 2018 einige dieser rund 200 Stimmen veröffentlichen.