Breite und fundierte Studie zu sieben öffentlich-rechtlichen Unternehmen

Bildlegende: Roman Büsser, Liechtenstein-Institut, Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch und Wilfried Marxer, Liechtenstein-Institut Quelle: IKR

Service-public-Leistungen werden von der Bevölkerung als sehr wichtig eingestuft

Vaduz  – Das Ministerium für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport informierte zusammen mit dem Liechtenstein-Institut über die Resultate einer Umfrage zu sieben öffentlich-rechtlichen Unternehmungen, die verschiedene Service-public-Leistungen in Liechtenstein erbringen. Es handelt sich dabei um die öffentlich-rechtlichen Unternehmen, die sich im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport befinden.

Die Studie soll einen Überblick über  die Akzeptanz, Zufriedenheit, Notwendigkeit wie auch Kritik vonseiten der Wirtschaftsverbände, Interessengruppen und der Bevölkerung geben. Ebenso wurde die Einschätzung der Service-public-Unternehmen zu den aktuellen Herausforderungen eingeholt. Sie erhielten auch die Gelegenheit, auf Kritik zu reagieren und ihre Ziele und Strategien darzulegen.

Untersuchung in drei Schritten

  • Zunächst wurden Vertreter von Verbänden und Interessengruppen zu den sieben Unternehmen befragt. Sie gaben über bestehende Beziehungen und über positive und negative Erfahrungen Auskunft, ebenso darüber, welche Herausforderungen sie für die betreffenden Unternehmen sehen und wie ihre Erwartungen aussehen. Ausserdem wurde die generelle Haltung, ob Leistungen besser staatlich oder privat erbracht werden sollten, angesprochen.
  • Zweitens wurde eine Online-Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Dem öffentlichen Aufruf zur Teilnahme folgten 1’432 Personen, die einen Fragebogen aussagekräftig ausfüllten.
  • Drittens wurden Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung der sieben Service-public-Unternehmen interviewt. Sie konnten sowohl die aktuellen Herausforderungen aus unternehmerischer Perspektive darstellen, wie auch auf Kritik an ihrer Unternehmung eingehen.

Obwohl darauf geachtet wurde, dass bezüglich der sieben Service-public-Unternehmen ähnliche Fragen gestellt werden, ist ein direkter Vergleich der Resultate wenig aussagekräftig. Die sieben Service-public-Unternehmen befinden sich mit Blick auf die angebotenen Leistungen, deren Nutzung sowie das wirtschaftliche wie auch regulatorische Umfeld in sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen. Es handelt sich bei den sieben öffentlich-rechtlichen Unternehmen um die folgenden:

Liechtensteinische Kraftwerke, Liechtensteinische Gasversorgung, Liechtensteinische Post, Liechtensteinischer Rundfunk, Telecom Liechtenstein, Verkehrsbetrieb LIECHTENSTEINmobil, Liechtenstein Marketing.

Versorgungssicherheit im Vordergrund

In der Bevölkerung herrscht weitgehend die Meinung vor, dass Service-public-Leistungen von staatlichen Betrieben erbracht werden sollten. Die Angebote der Service-public-Unternehmen werden überwiegend als sehr wichtig für das Land eingestuft und deren Funktionieren gilt als unabdingbar. Von Seiten von Verbänden und Interessengruppen wird die einheimische Kontrolle als wichtig erachtet. Versorgungssicherheit steht im Vordergrund.

Konkurrenz zwischen verschiedenen Anbietern wird grundsätzlich mehrheitlich sowohl von der Bevölkerung wie auch von Verbänden und Interessengruppen begrüsst, wobei sich je nach Betrieb die Situation etwas anders darstellt. In der Frage von Zusatzleistungen zur eigentlichen Grundversorgung gehen die Meinungen, von einer Konkurrenzierung der Privatwirtschaft bis zu einem gewissen Mass an unternehmerischer Freiheit, ebenfalls auseinander.