Champions-League Bayern gegen Real, ein Spiel der Superlative

James Rodriguez ist bei Bayern München unter Trainer Jupp Heynckes  zu einem perfekten Mittelfeldspieler herangereift. Foto: Picture Alliance, Frankfurt/Main

 

Jupp Heynckes vor schweren
Entscheidungen

Jupp Heynckes ist ein Meister darin, seine Starmannschaft bei guter Laune zu halten. Doch mit dem Halbfinale gegen Real Madrid (Mittwoch, Allianz-Arena, 20:45) beginnt die schwere Last der Entscheidungen.

Als ihn die spanischen Journalisten nach dem Stellenwert von James Rodriguez fragten, den die Münchener mit einer Kaufoption für zwei Jahre von den „Königlichen“ ausgeliehen haben, geriet Heynckes regelrecht ins Schwärmen.

„Entzückt von James“

„Unsere Zuschauer sind entzückt, wenn sie ihn Fußball spielen sehen“, sagte Heynckes. Und weiter: „Er war ein bisschen niedergeschlagen, als ich kam. Der Mittelfeldspieler mit dem brillanten linken Fuß sei im Oktober 2017 nicht in Form und auch körperlich in einem schlechten Zustand gewesen. Jetzt aber sei alles anders. James vermittle den Eindruck, sich in München absolut wohl zu fühlen, sagte Heynckes. „Er hat Fantasie, er ist fußballerisch top.“

Martinez auf der Sechs gesetzt

Aber spielt er auch? Und zwar nicht nur als Joker, sondern von Beginn an? Das ist eine der härtesten Entscheidungen, die Heynckes nun treffen muss. Dass der Triple-Trainer von 2013 in den ganz wichtigen Spielen immer auf Javier Martinez als Sechser setzt, ist bekannt.

Da mit Arturo Vidal ein weiterer Härtefall verletzt ausfällt, muss sich Heynckes zwischen James Rodriguez und Thiago entscheiden. Beim fulminanten 6:2 im Pokalfinale bei Bayer Leverkusen brillierte Thiago, James kam erst in der 80. Minute, als alles entschieden war. Ein Fingerzeig?

Was passiert mit Robben?

Oder wählt Heynckes eine Variante mit den beiden Fußball-Feingeistern, die dann womöglich zu Lasten von Arjen Robben geht? Denkbar und auch schon mehrfach erprobt ist das System mit Thiago oder James Rodriguez auf der Zehner-Position hinter Robert Lewandowski. Setzt Jupp Heynckes in den Top-Spielen auf Arjen Robben?

Dann würde Thomas Müller, der dort in Leverkusen ebenfalls eine Gala ablieferte, auf seine Nationalelf-Position rechts außen rücken – für Robben, der das Champions-League-Finale 2013 gegen Borussia Dortmund entschied, bliebe dann nur die Bank.

Wie Heynckes seine Mischung findet, mit der er Real Madrid zu bezwingen glaubt, hat er vor dem Spiel noch einmal erklärt: „Sie können keine Champions League kaufen. Eine Mannschaft muss wachsen und sich verstehen. Die Champions League gewinnt die Mannschaft, die den optimalen Fußball spielt.“

Heynckes setzt auch darauf, sein eigenes Personal starkzureden. Auf die Frage, wie man bei Real Ronaldo ausschalten könne, antwortete er: „Ich respektiere jede Mannschaft und jeden einzelnen Spieler – und somit auch Cristiano Ronaldo, der bislang eine einzigartige Karriere hingelegt hat. Wir werden in der Gegner-Analyse alle Dinge berücksichtigen, auch einen solchen Spieler. Aber die Champions League gewinnt die Mannschaft, die am homogensten ist. Sie dürfen nicht vergessen: Wir haben mit Robert Lewandowski einen Stürmer, der auch schon 39 Pflichtspieltore geschossen hat. Da könnte ich auch fragen: Wer schaltet bei Real Robert Lewandowski aus?“. Quelle: Sportschau.de

Voraussichtliche Aufstellungen

Bayern München: Ulreich – Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha – Martínez – Robben, Müller, James, Ribéry – Lewandowski
Real Madrid: Nawas – Carvajal, Varane, Ramos, Marcelo – Casemiro – Modric, Kroos – Isco – Benzema, Ronaldo
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)