Was passiert bei Herzinfarkt?

In der Juni-Session des Landtages hatte Regierungsrat Mauro Pedrazzini u.a. auch eine Kleine Anfrage von Landtags-Vizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz zur Besetzung des AHV-Verwaltungsrates zu beantworten.

Kardiologischer Notfalldienst der
Medicnova Bendern

 

Kleine Anfrage des Abg. Johannes Hasler an Regierungsrat Mauro Pedrazzini zum Kardiologischen Notfalldienst der Medicnova an der Landtagssitzung vom 5./6. Dezember 2017.

 

Frage:

Wie aus der Landeszeitung von letzter Woche zu entnehmen, gibt die Privatklinik Medicnova in Bendern die 24-Stunden-Versorgung im Bereich des kardiologischen Notfalldienstes auf. Allgemein sollte bei einem akuten Herzinfarkt der Patient schnellstmögliche Versorgung erhalten. Ein möglichst kurzer Anfahrtsweg scheint in diesem Zusammenhang von lebensrettender Bedeutung.

  1. Was bedeutet die Einstellung der 24-Stunden-Versorgung für den diesbezüglichen Versorgungsgrad in Liechtenstein?
  2. Ist es aus Sicht der Regierung für den Patienten nicht zielführend einen akuten Herzinfarkt rasch im Inland behandeln zu können?
  3. Könnte eine Zusammenarbeit der Medicnova und des Landesspitals hier im Sinne der Patienten von Nutzen sein?

 

Antwort:

Zu Frage 1:

Die Versorgung von Notfällen ist durch die bestehende Rettungskette sichergestellt. Das Aufbieten der Rettungsequipe zu einem Notfall bzw. Transport erfolgt in der Regel über die Einsatzzentrale der Notrufnummer 144. Diese Einsatzzentrale alarmiert den Rettungsdienst des Liechtensteinischen Roten Kreuzes oder ein Rettungsteam der Partnerorganisationen (REGA, Rettung Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland und Rettung Feldkirch), das die erforderliche Erstversorgung des Patienten sowie den raschen Transport in ein geeignetes Spital sicherstellt.

Zu Frage 2:

Bei jedem Notfall ist entscheidend, dass möglichst rasch die notwendige Behandlung vorgenommen werden kann. In der Regel passiert dies in einem Spital, das 24 Stunden an 365 Tagen einen Notfalldienst zur Verfügung stellt. Ob die Notfallbehandlung im In- oder im (nahen) Ausland erfolgt, ist nicht ausschlaggebend. Der Zeitraum bis zur Behandlung hängt von der Distanz und vom eingesetzten Transportmittel, also beispielsweise Krankenwagen oder Helikopter, ab. Spitalverträge im Bereich der Kardiologie bestehen mit den Kantonsspitälern Graubünden und St.Gallen, dem Inselspital Bern, dem Universitätsspital Zürich, der Klinik Hirslanden und in unmittelbarer Grenznähe mit dem Landeskrankenhaus Feldkirch.

Zu Frage 3:

Eine mögliche Zusammenarbeit der Medicnova Privatklinik AG und des Liechtensteinischen Landesspitals wird von der Regierung anlässlich der Beantwortung der Interpellation zur künftigen Neuausrichtung des Landesspitals im Rahmen einer gesundheitspolitischen Gesamtstrategie geprüft werden. Bei einem Entscheid bezüglich eines kardiologischen Angebots wird insbesondere zu prüfen sein, ob die Leistungen in der Kardiologie derart angeboten werden, dass sie den vom Landesspital geforderten Standards genügen.