Medicnova Bendern muss notgedrungen abbauen

Die Medicnova, Privatklinik in Bendern ist Geschichte. Nur noch das Gebäude, das nicht in die Konkursmasse fällt, weil es einer Immobilienfirma gehört, erinnert uns an die kurze Episode der Medicnova, die mit Hilfe der Regierung abgewürgt wurde.In anderen Staaten müsste das zuständige Regierungsmitglied den Hut nehmen.

Medicnova strukturiert kardiologischen Notfall-Dienst neu

Die Fallzahlen sind zu gering, um einen 24-Stunden-Versorgung aufrecht zu erhalten. Als Hauptgrund führen die Spitalverantwortlichen in Bendern den fehlenden OKP-Vertrag an.

Nach rund einem Jahr in Betrieb wird die Medicnova ihren kardiologischen Notfall-Dienst neu strukturieren. Diese Maßnahme ist notwendig, weil sich gezeigt hat, dass die Notfall-Zahlen derzeit zu gering sind, um eine 24-Stunden Versorgung vertretbar aufrecht zu erhalten. „Bei ein bis maximal zwei kardiologischen Notfall-Patienten pro Monat, die den Weg in die Medicnova finden, lässt sich ein Dienst über 24 Stunden an sieben Tagen die Woche einfach nicht aufrecht erhalten. Uns fehlen hierfür schlichtweg die Ressourcen und wir müssen das Notfall-Angebot daher derzeit leider auf die Tageskernzeiten reduzieren“, erklärt Medicnova-Verwaltungsrat Dr. Hansjörg Marxer. Dies geschehe natürlich in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, so dass die Notfall-Versorgung von Herzpatienten stets gewährleistet ist, auch wenn sie hierfür in die Netzwerk-Kliniken – d.h. in die Kantonsspitäler St. Gallen oder Chur bzw. in das LKH Feldkirch – ausweichen müssten,

Man hoffe, so Marxer, weiterhin darauf, dass es in näherer Zukunft eine Einigung mit der Regierung hinsichtlich einer OKP-Anerkennung für die Kardiologie gebe, denn bei größerer Nachfrage könne man – wie ursprünglich geplant – die personellen Ressourcen entsprechend ausbauen, um eine durchgehende Notfall-Versorgung zu gewährleisten. „Die regulären kardiologischen Leistungen werden nach wie vor in vollem Umfang angeboten, aber beim Notfall-Dienst müssen wir uns eben leider nach der Decke strecken. Für die Liechtensteinische Bevölkerung ist zu hoffen, dass es eine Einigung gibt, damit im Notfall – etwa bei einem akuten Herzinfarkt – alle Patienten die schnellstmögliche Versorgung erhalten. Hierfür ist ein möglichst kurzer Anfahrtsweg von oft lebensrettender Bedeutung – und der ist bei der Medicnova zweifellos gegeben. Das sollten sich diejenigen, die über die Vergabe von OKP-Verträgen entscheiden, immer vor Augen halten“, betont Marxer.

Regierung verweigert das Gespräch

In Tat und Wahrheit ist es so, dass Gesellschaftsminister Pedrazzini seit mehreren Jahren  mit der Ärzteschaft im Allgemeinen und mit der Privatklinik Medicnova im Besonderen im Clinch liegt. Seit einem Jahr gibt das Ressort von Pedrazzini keine Antwort auf das Gesuch der Medicnova auf OKP -Zulassung. Derzeit liegen drei Anträge auf eine solche Zulassung der Bendener Klinik bei der Regierung: Kardiale Rehabilitation, Gefässchirurgie und Interventionelle Kardiologie.

Im ersten Fall soll es dem Vernehmen nach positiv ausschauen, bei den zwei anderen Fachgebieten gäbe es seit mehr als einem Jahr überhaupt kein Lebenszeichen seitens der Regierung.

Dabei ist davon die Rede, dass unter Umständen die beiden Spitäler „Landesspital Vaduz“ und die Privatklinik Medicnova zum Wohle der einheimischen Patienten zusammenarbeiten könnten, wenn sie nur wollten. Gräbt man allerdings tiefer, sind die Gräben wohl unüberwindlich.