Diskussion in der FL Botschaft in Washington:  Bekämpfung moderner Sklaverei

Shannon N. Green, Director and Senior Fellow, Human Rights Initiative bei CSIS, Daniel Thelesklaf, Leiter FIU und Jennifer G. Cooke, Director Africa Programm bei CSIS Quelle: CSIS

 

Liechtenstein bringt
Know-how ein

 

Vaduz – Die Liechtensteinische Botschaft in Washington und das „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS) veranstalteten am 25. Oktober eine Podiumsdiskussion zum Thema Menschenhandel und moderne Sklaverei in Washington. An der Diskussion beteiligten sich unter anderem Daniel Thelesklaf, Leiter der Financial Intelligence Unit in Liechtenstein, und US-Senator Bob Corker, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Senats.

Innerhalb der Vereinten Nationen (UNO) beschäftigt sich Liechtenstein vertieft mit dem Thema moderner Sklaverei. Im Juli 2017 veröffentlichten die Ständige Vertretung Liechtensteins bei der UNO und die „United Nations University“ einen Bericht zu den Möglichkeiten, Finanzströme im Zusammenhang mit moderner Sklaverei zu unterbinden. Der Bericht war das Ergebnis einer gemeinsamen Konferenz im März 2017.

In seiner Eröffnungsrede zur Podiumsdiskussion erläuterte Senator Bob Corker, wie das Thema moderne Sklaverei für ihn zur Berufung wurde und wie er hofft, als Gesetzgeber dazu beizutragen, dass die USA dieses Problem aktiver und systematischer angehen. Zudem würdigte Senator Corker Liechtenstein als wichtigen Partner in diesem Unterfangen.

Liechtenstein engagiert sich 

Daniel Thelesklaf fokussierte seine Ausführungen auf das Engagement Liechtensteins und der internationalen Gemeinschaft, Finanzflüsse in Zusammenhang mit moderner Sklaverei zu unterbinden. Er sprach sich für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Finanzinstituten und Nichtregierungsorganisationen aus. „Die Bekämpfung der Finanzierung von Menschenhandel ist eine Aufgabe, die Behörden und Finanzplatz zusammen angehen können. Der Anlass in Washington war eine gute Gelegenheit, auf das am Finanzplatz Liechtenstein vorhandene Know-How aufmerksam zu machen“, sagt Thelesklaf.

Berichte gehen davon aus, dass Zwangsarbeit weltweit jährliche Einnahmen von 150 Milliarden Dollar generiert und derzeit 45.8 Millionen Menschen – grösstenteils Frauen und Mädchen – betroffen sind. Die Verwaltung von Geldern, die in Zusammenhang mit Menschenhandel stehen, ist eine Straftat und fällt unter den Strafbestand der Geldwäscherei; in einigen Fällen sind auch Terrororganisationen beteiligt. Involvierte Finanzinstitute riskieren damit, eine Reihe von Gesetzen und Richtlinien zu verletzen, insbesondere im Bereich der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung.

Die Veranstaltung wurde durch die jahrelangen Beziehungen ermöglicht, welche die Liechtensteinische Botschaft zum CSIS und Senator Corker pflegt. „Unser Tätigkeitsbereich in Washington, DC umfasst eine breite Spanne an bilateralen Angelegenheiten. Aber auch globale Themen, in denen die USA eine wichtige Rolle spielen und Liechtenstein seinerseits Wissen und Erfahrungen beisteuern kann, zählen dazu“, sagt Kurt Jäger, liechtensteinischer Botschafter in den USA. (Kathrin Nescher).

 

 

Bild: Shannon N. Green, Director and Senior Fellow, Human Rights Initiative bei CSIS, Daniel Thelesklaf, Leiter FIU und Jennifer G. Cooke, Director Africa Programm bei CSIS. Quelle: CSIS