Der Staat arbeitet gegen die Medicnova

Der Standort Bendern erfüllt alle Anforderungen. eines top modernen Spitals. Dort ist eine auf die künftigen Betriebsprozesse ausgerichtete Spitalinfrastruktur realisierbar. Die von der Regierung vertretene Rechtsansicht, ein schlüsselfertiger Kauf auf Basis des ÖAWG sei nicht möglich, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar. 

 

Was sollen diese Streitereien im Gesundheitswesen?

 

Es ist kaum zu glauben und doch nachweisbar wahr: der Staat arbeitet gegen die Privatklinik MEDICNOVA in Bendern. Und dies vor, während und nach der Eröffnung der Klinik im Unterland. Ein Regierungsmitglied sagt es offen, dass die Medicnova schuld sei, dass das Landesspital weniger Patientenzahlen habe. Dafür muss die Privatklinik jetzt büssen.

Der DU-Abg. Herbert Elkuch hat es in einem Beitrag in der DU-Ausgabe 5/17 vom Oktober 2017 treffend auf den Punkt gebracht. Er spricht von Uneinigkeit innerhalb des Gesundheitswesens: «Anstatt die Qualität unserer Spitäler gemeinsam zu fördern und auch bekannt zu machen, werden zwischen dem Gesundheitsamt, den Ärzten und den Spitälern Konflikte ausgetragen. Das momentane Gegeneinander verunsichert die Bevölkerung und ist nicht vertrauensbildend, sondern kontraproduktiv.»

Braucht es einen Mediator? 

Der Kampf um Patienten, die im Lande fehlen, geht weiter. Es ist zu befürchten, dass nach dem Ausbau des Spitals in Grabs noch mehr Patienten fehlen. Es braucht eine neue Person, also einen Mediator mit der Fähigkeit, die Parteien nach jahrelangen Streitereien wieder zusammenzubringen, fordert die DU.

Die DU bemängelt die fehlende Imagepflege unserer Spitäler. Nur mit einem guten Ruf über die Grenzen hinaus könne der Überkapazität der Spitäler erfolgreich entgegengewirkt werden. Eine erneute Umstrukturierung sei zu einfach und nütze nichts, wenn die Patienten fehlen. Es gehe jetzt darum, Patienten zu gewinnen. Ohne Zugewinn von Patienten würden auch Investitionen nichts bringen, unterstreicht die Gruppe DU.

Staat arbeitet gegen Medicnova
„Es ist ein unglaublicher Zustand“ 

Die Privatklinik Medicnova in Bendern ist ein modernes Spital mit guten Ärzten und einem ausgezeichneten Ruf. Dieses kleine Spital wurde in kurzer Zeit dank Privatinitiative ohne staatliche Subventionen gebaut. Von den rund 50 Mio. Franken Investitionskosten blieben rund 42 Mio. Franken im Lande. Dass dieses Liechtensteiner Spital für Behandlungen um vieles schlechter entschädigt wird, ist ein unglaublicher Zustand, meint dazu der DU-Abg. Herbert Elkuch.

Medicnova erhält für Operationen nichts, das Spital
Grabs erhält 55% vom Staat! 

Für Spitalbehandlungen von Allgemeinversicherten in Grabs bezahle die Krankenkasse 45% und der Staat 55% an die Spitalrechnung. Hingegen erhält die Medicnova als liechtensteinische Klinik nur den Beitrag der Krankenkasse mit 45%. Wenn die Medicnova-Ärzte die Patienten im Spital Grabs operieren, bezahle die Krankenkasse 45%, der Staat 55% an die Kosten.

Wenn Medicnova-Ärzte in einem der fünf Operationssäle in Bendern operieren, bezahle der Staat nichts! Da muss man sich wahrlich nicht wundern, wenn den Patienten das Spital Grabs empfohlen wird. Wenn ein Regierungsmitglied in diesem Land es zulässt, aus welchen Gründen auch immer, dass diese Ungleichbehandlung den Export von Wertschöpfung aus Steuergeldern und Krankenkassenprämien ins Ausland fördert, so macht er seinen Job nicht richtig und misst mit zweierlei Mass.

Wohin diese Streitereien noch führen, ist heute ungewisser denn je.