Morgen wird vom Vorstand Petition an den Landtagspräsidenten Frick überreicht
Der Verein «Hoi Quote» wird am 29. September 2017 um 16.00 Uhr vor dem Landtagsgebäude eine Petition an Landtagspräsident Albert Frick überreichen. Der Inhalt der Petition: Der Vorstand des Vereins Hoi Quote ersucht Landtag und Regierung, dem Beschluss vom 16. Juni 1997 verbindlich nachzukommen. Damals beschloss die Regierung, dass bei der Bestellung von Kommissionen, Arbeitsgruppen und Delegationen auf eine ausgewogene Frauenvertretung geachtet werden soll.
Nach Möglichkeit sollte kein Geschlecht mehr als zwei Drittel der Sitze zugeteilt bekommen. Das längerfristige Ziel war jedoch ein paritätisches Verhältnis von weiblichen und männlichen Mitgliedern, so der 20 Jahre alte Regierungsentscheid. Hoi Quote ersucht Landtag und Regierung, diesem Entscheid verbindlich nachzukommen und begleitende Massnahmen zu prüfen, damit das Ziel der paritätischen Vertretung von weiblichen und männlichen Mitgliedern in Gremien erreicht werden kann.
«Dabei könnten auch der verstärkte Einbezug der Parteifrauen in Entscheidungsprozesse der Parteipräsidien, sowie die konkreten Vorschläge aus den Frauenberichten der Vereinten Nationen für Liechtenstein einen wertvollen Beitrag leisten», so Conny Büchel-Brühwiler, Vorstandsmitglied von Hoi Quote und Verfasserin der Petition.
Vor 20 Jahren beschlossen…
Bereits im Juli 1997 war es der damaligen Liechtensteinischen Regierung mit Blick auf die Ergebnisse der von der Regierung selbst in Auftrag gegebenen Wahlanalyse zu den Landtagswahlen 1997 klar, «dass es vor allem die mangelnden politischen Profilierungsmöglichkeiten sind, die es den Frauen schwer machen, in höhere politische Gremien wie Landtag oder Gemeinderat gewählt zu werden»1. Ziel der Regierung war es nun, durch einen Regierungsentscheid eine Basis zu schaffen, «die es ermöglicht, Frauen in Zukunft eine bessere politische Plattform zu schaffen»2.
… aber bis heute nicht umgesetzt
Dieser Regierungsbeschluss jährt sich heuer zum zwanzigsten Mal. Hat sich nun in den 20 Jahren die Annäherung an eine ausgewogene Frauenvertretung vollzogen? Sechs Jahre nach dem Regierungsentscheid gab das damals noch existierende Gleichstellungsbüro eine Untersuchung in Auftrag, die dieser Frage nachging. Es wurde festgestellt, dass die Frauen weiterhin in den meisten Gremien dauerhaft und deutlich untervertreten sind. Auch die interregionale Erhebung «Frauen entscheiden» (2016), die den Frauenanteil in Führungspositionen untersuchte, zeigt, dass ein Drittel aller von der Regierung bestellten Gremien immer noch reine Männergremien und die Frauen nach wie vor untervertreten sind.
1, 2 Zitate aus dem «Regierungsentscheid zur Bestellung von Gremien (Delegationen, Kommissionen, Arbeitsgruppen etc.) – Ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern vom 16. Juli 1997»
Über «Hoi Quote»
Der überparteiliche Verein wurde am 11. März 2017 ins Leben gerufen. Mitglieder können alle ungeachtet ihrer Nationalität und ihres Wohnsitzes werden. Der Verein verfolgt das Ziel, eine Geschlechterquote für öffentliche politische Gremien in Liechtenstein einzuführen.
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Kontakt für Rückfragen
Katrin Hasler & Conny Büchel Brühwiler
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