Hubertuskonvent des „Silbernen Bruchs“ in Schaan

Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur und zur Förderung von weidgerechtem Jagen

Im Abstand von fünf Jahren lädt die Landesgruppe Liechtenstein des Ordens „Der Silberne Bruch“ jeweils zum Hubertuskonvent nach Liechtenstein ein. Dieses Jahr findet der Anlass vom 17. bis 19. Oktober in Schaan statt. Der Ordenskonvent des weltlichen Ordens findet jedes Jahr in einem anderen der fünf Mitgliedsländer statt.

Landesobmann Markus Meier darf am kommenden Wochenende rund 180 Ordensbrüder aus Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz und Liechtenstein zum 70. Hubertuskonvent im Schaaner SAL begrüssen.

Offener Konvent mit Ehrengästen und Referat
Nach dem geschlossenen Konvent darf Ordensoberst Hanno Foser – erstmals ein Liechtensteiner in dieser Funktion – im zweiten Teil auch Gäste zum offenen Konvent begrüssen. Darunter die für die Umwelt zuständige Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni und Anna Weber als Vertreterin des Amts für Umwelt, welche ihre Grussworte an die Versammlung richten werden. Schaans Gemeindevorsteher Daniel Hilti ist landesabwesend und wird die Gäste per Videobotschaft willkommen heissen.

Der Historiker Fabian Frommelt wird ein vielversprechendes Referat zum Thema «Liechtensteins Entwicklung vom Agrarland zum Industrie- und Finanzplatz» halten und dies auch in Zusammenhang mit dem Umweltschutz stellen. Musikalisch umrahmt von den Fürstlichen Jagdhornbläsern der Liechtensteiner Jägerschaft unter der Leitung von Alex Ospelt und Marcel Noser.

Wichtige Beschlüsse, Neuaufnahmen und Naturschutz-Preise
Der Hubertuskonvent ist das herausragende Jahresereignis des Ordens „Der Silberne Bruch“. Im geschlossenen Konvent werden wichtige Beschlüsse gefasst. Im offenen Konvent werden neue Ordensbrüder im Rahmen eines feierlichen Rituals in den Orden aufgenommen. Gleichzeitig werden Erfahrungen ausgetauscht, Freundschaften und die Geselligkeit gepflegt. Seit einigen Jahren vergibt der Gesamtorden einen Preis an Organisationen, die sich in verdienterweise für die Natur einsetzen. Dieses Jahr werden der Orden sowie die Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa zwei Preise an verdiente Umweltschützer aus Liechtenstein vergeben.

Hubertusfeier, Damen- und Rahmenprogramm
Zur Hubertusfeier mit Wortgottesdienst, der von Pfarrer Christian Vosshenrich gehalten wird, treffen sich die Ordensbrüder am frühen Abend auf Dux. Die Feier wird musikalisch umrahmt vom Brass-Ensemble der Liechtensteinischen Musikschule unter der Leitung von Lukas Hirzberger. Das gemeinsame feierliche Abendessen der Ordensbrüder findet im Restaurant Brauhaus in Schaan statt.

Das attraktive Damen- und Rahmenprogramm sieht unter anderem einen Besuch des historischen Städtchens Werdenberg sowie eine Führung mit den Historikern Fabian Frommelt und Klaus Biedermann durch Vaduz vor.

Die Ordensbrüder der Landesgruppe Liechtenstein
Hanno Foser, Balzers – Ordensoberst
Markus Meier, Vaduz – Landesobmann
Thomas Bargetze, Triesen – Landesobmann-Stv.
Herbert Beck, Planken
Peter Beck, Schaan
Lorenz Büchel, Ruggell
Jürgen Kühnis, Triesen
Rainer Kühnis, Vaduz
Peter Malin, Mauren
Kevin Marte, Mauren
Heinz Meier, Schaan
Fabian Niedermann,
Heinz Nigg, Buchs
Philipp Schafhauser, Mauren
Gebi Schurti, Triesen
Roger Steuble, Triesenberg

DER SILBERNE BRUCH

Selbstverständnis
Anlass für die Gründung des weltlichen Ordens gaben der wirtschaftliche Aufbau und die Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Denken und Handeln waren damals oft allein auf Wachstum, Eigennutz und vermeintlichen Fortschritt ausgerichtet. Natur und Landschaft wurden diesem Fortschritt teilweise bedenkenlos geopfert. Die Grundsätze des weidgerechten Jagens drohten vernachlässigt zu werden.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gründeten Jäger und Forstleute aus Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz und Liechtenstein 1955 den Orden „DER SILBERNE BRUCH“.

Verpflichtung
Seither finden sich engagierte, naturverbundene Männer aus fünf Nationen, die sich verpflichten, selbständig und mit gegenseitiger Unterstützung zum Schutz von WALD, WILD und FLUR einzusetzen und bewährte Grundsätze des weidgerechten Jagens zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Organisation
Dem Orden steht der Oberst vor, der wie alle Mandatsträger frei gewählt ist. Ohne Ansehen von Beruf, Titel, Stand, Alter und Einkommen sind im Orden alle gleich. Als Anrede gilt das brüderliche „Du“.

Aufgenommen wird, wer nach einer zweijährigen Probezeit die Zustimmung aller Ordensbrüder findet, und wem die fundamentale Forderung des Ordens, der selbstlose Dienst an der Natur, Herzensangelegenheit ist.

Das Ordens-Zeichen
Das Symbol des Ordens ist der BRUCH – die Bezeichnung für einen gebrochenen Zweig, wie er im jagdlichen Brauchtum verwendet wird. Seine stilisierte Darstellung weist auf Sinn und Aufgabe hin. Der GOLDENE RING symbolisiert die brüderliche Verbundenheit.