Wie die Blümlein draussen zittern…

Leserbrief von Jo Schädler, Bendern

Das Spital Grabs ist dabei, regelrecht über sich hinaus zu wachsen und zwar nicht nur baulich. Das gleiche gilt für das Kantonsspital Graubünden mit 3‘400 Mitarbeitern, das zudem als das gesündeste Spital der Schweiz gilt. Auch zu erwähnen, das Frauenspital Fontana und die Kinderklinik in Chur. Ganz abgesehen vom Landeskrankenhaus Feldkirch, mit über 600 Betten und mehr wie 2‘300 Angestellten.

Wir haben also praktisch vor der Haustüre ein Füllhorn an Krankenversorgung und zwar von der Wiege bis zur Bahre. In dieser Fülle und in diesem Überangebot ein eigenes Spital durchstieren wollen, will gründlich überlegt sein, wollen wir mit unseren Spitalallüren, die längst der Herr Doktor Parteipolitiker als Tummelplatz für sein Ego entdeckt hat, nicht zum Kuriosum grandiosum werden. Der Start war ja mehr wie nur peinlich. Dafür aber ohne Schuldige, denn schliesslich sind wir ein humanitäres Land. Man bedenke auch, wie viele Spitäler in den letzten Jahren in der Schweiz und auch in Deutschland wegen Unrentabilität schliessen mussten. Dass wir an der architektonischen Grundlast schon scheitern und in kürzester Zeit eine undurchschaubare Sauerei zustande bringen, noch bevor der Bagger überhaupt Diesel im Tank hat, verheisst Ungemach der gröberen Sorte. Sollte der Bau tatsächlich einmal stehen und wir weiter so unbeholfen, undurchdacht konzeptfern weiter wursteln, werden wir zwangsläufig die regionale Spitallachnummer. Sollte der Spitalbetrieb ähnlich laufen, dann heisst es dann: Wie die Patienten draussen zittern, wenn der Ärzte Lüfte wehn. Das Landeskrankenhaus Feldkirch wirbt wie folgt: „Wir setzen uns deshalb Tag für Tag mit unserem medizinischen Leistungsangebot für Sie ein. Beste Behandlungsmethoden, kompetente Mitarbeitende, eine gute medizintechnische Infrastruktur und ein familiäres Umfeld tragen dazu bei, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen“. Womit die Valduna wirbt weiss ich nicht, aber es gibt da eine ausgesprochen gute Idee.