Lesermeinung und Aufruf des Referendumskomitees
Sehr geehrte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger,
Wir haben das Referendum ergriffen mit dem primären Ziel, dass die Bevölkerung das letzte Wort zum Gemeindebeitrag von CHF 5.43 Mio. haben soll. Der Gemeinderat hat bekanntlich diese Summe gesprochen, obwohl der Landtag die unglaublichen Kostenüberschreitungen von über 13.6 Mio. bzw. 55% im Juni klar abgelehnt hatte. Er wollte damit ein Zeichen setzen, dass die Kostenüberschreitungen beim Land endlich eingedämmt werden.
Ein Ja zum Gemeindekredit würde zu einer Schenkung der Gemeinde von total CHF 8.73 Mio. zu Gunsten des Landes Liechtenstein für die Landesbibliothek führen. Das Land wäre sicher nicht darauf angewiesen. Die Sanierung des 1973 gebauten Post- und Verwaltungsgebäudes für eine Landesbibliothek würde gleich viel kosten wie ein Neubau! Zudem wäre der sanierte Altbau nur für die Landesbibliothek nutzbar. Ein Neubau könnte zusätzliche Nutzer und damit mehr Personen ins Städtle bringen, das Problem Bushaltestelle endlich lösen, ohne dass Gemeindeboden dafür benötigt würde, die Erdbebensicherheit im Vergleich zur Sanierung stark verbessern, den Platz mitten in Vaduz viel attraktiver gestalten und zudem dessen Erschliessung lösen, ohne dass alle Besucher die Äulestrasse überqueren müssen, um ins Städtle zu gelangen. Dies, weil die Gemeinde Vaduz beabsichtigt, die Marktplatzgarage und damit die heutige Betonbrücke abzureissen, ohne dass wieder ein Obergeschoss gebaut werden soll!
All diese Probleme wären ohne Referendum nie öffentlich geworden. Die entsprechende Diskussion war dringend nötig, denn nur so kann die Bevölkerung im Wissen um die Problematik der Sanierung des Altbaus ihre Entscheidung fällen. Auch wenn im Vaterland immer wieder versucht wurde, alles schön zu reden, so bleiben diese Themen doch bestehen. Der Landtag wird darüber befinden müssen, ob er das Risiko weiterer Zusatzkredite auf sich nehmen will.
Wir wollten mit dem Referendum ermöglichen, dass die Bevölkerung abstimmen kann und werden natürlich jede Entscheidung akzeptieren. Als Demokraten wollten wir, dass der Souverän und nicht eine Mehrheit von acht zu fünf Stimmen im Gemeinderat über die dritte und grösste Schenkung entscheidet.
Bitte nutzen Sie die Gelegenheit und Ihre Stimmunterlagen – die Lobby der Befürworter wird ihre Stimme sicher abgeben. Wenn sie einen Neubau zu gleichen Kosten der gegenüber der Altbausanierung bevorzugen, stimmen Sie bitte mit NEIN!
Vielen Dank
Das Referendumskomitee