Angelina Meier aus Schaan ist 21 Jahre jung und steht kurz vor dem Abschluss ihres Bachelorstudiums in «International Hospitality Management» an der EHL in Lausanne. Sie liebt den Kontakt und das Arbeiten mit Menschen. So ist Angelina in der Hotel- und Restaurant-Materie bestens aufgehoben. Folglich absolviert sie auch das Masterstudium. Angelina ist aber auch an gesellschaftspolitischen Themen interessiert und unter anderem bei der jungen FBP sehr engagiert.

Interview: Johannes Kaiser

Angelina, du bist im letzten Jahr des Bachelorstudiums «International Hospitality Management» an der EHL in Lausanne. Was gefällt dir beziehungsweise fasziniert dich an dieser Studienrichtung?
Angelina Meier: Ich wollte nicht einfach BWL studieren, sondern etwas mit mehr Menschenkontakt. Mein Studium ist abwechslungsreich, und zu den vier Jahren Bachelorstudium gehörte ein Jahr Praktikum plus ein Semester praktisch an der Uni, indem wir jeden Bereich eines Hotels für zwei Wochen kennenlernen durften. Diese Mischung gefällt mir. In den Vorlesungen sind alle Beispiele auf Hotels beziehungsweise Restaurants bezogen und dadurch nicht zu abstrakt.

Warum hast du dich für die Westschweiz entschieden?
Ich hatte Französisch immer gerne im Gymnasium, aber ich bin nicht deshalb in die Westschweiz gegangen. Die EHL zählt weltweit zu den besten Universitäten für diesen Studiengang, und deshalb wollte ich die Chance nutzen, eine sehr renommierte Uni in der Nähe zu besuchen.

Wie gestaltet sich das Studium weiter und welche beruflichen Ziele hast du?
Ich habe bis Mitte April noch drei Fächer. Danach arbeiten wir als Team von sechs Studenten an unserem Abschlussprojekt. Firmen und Hotels erläutern uns Probleme. Wir müssen ihnen nach neun Wochen eine Lösung präsentieren, also statt einer Bachelorarbeit machen wir ein Real Life Consulting Projekt. Danach plane ich ein Zwischenjahr vor dem Masterstudium, in dem ich gerne Berufserfahrung im Bereich Strategie und Planung sammeln möchte.

Johannes Kaiser im Gespräch mit Angelina Meier (21). Foto: Michael Zanghellini

Welche gesellschaftspolitischen Themen beschäftigen dich als junge Erwachsene? Du bist ja auch bei der jungen FBP sehr engagiert.
In Liechtenstein leben wir in einem sehr privilegierten Land, und ich schätze mich glücklich, hier aufgewachsen zu sein. Wenn wir diesen Wohlstand für die nächsten Generationen erhalten wollen, ist es essenziell, eine ökologisch sowie ökonomisch nachhaltige Zukunft zu fördern. Die Welt befindet sich in ständigem Wandel, und ich glaube, deshalb sind zukünftige Erfolgspositionen grösstenteils noch unbekannt. Es ist also wichtig, dass wir offen für Neues bleiben und uns nicht einschränken. Wir müssen eine Politik schaffen, die Veränderungen zulässt und Innovationen fördert.

Werden die Jugendlichen in ihrer Meinungsbildung ausreichend gehört beziehungsweise ihre Meinung in die Entscheidungsprozesse integriert?
Bei uns gibt es einige Möglichkeiten, die eigene Meinung zu äussern. Wir haben den Vorteil, dass man sich kennt. So sind unsere Politiker und Politikerinnen ziemlich einfach erreichbar, und viele sind offen für einen Austausch. Ausserdem haben die Jugendlichen auch die Option, die Jungparteien zu kontaktieren.

Wie könnte die Jugend bei der Mitgestaltung und Mitbestimmung noch besser eingebunden werden? Wäre das Wahlalter 16 ein Weg?
Die Jugendlichen, die sich aktiv politisch engagieren und mitbestimmen möchten, kennen sicherlich die vorhandenen Wege. Ich bin eher der Meinung, dass man den 16-Jährigen unser System erklärt und sie über die verschiedenen Parteien aufklärt, damit sie dann mit 18 bereit sind, ihr Wahlrecht wahrzunehmen.

Was machst du in der Freizeit – welches sind deine Hobbys?
Ich bin Mitglied in der Harmoniemusik Schaan als Klarinettistin und mache regelmässig Sport in der Natur. Ich bin ausserdem Vorstandsmitglied im Verein «Friends of Larguta», einer wohltätigen Organisation gegen Armut in Rumänien, und dort zuständig für die Finanzen sowie die Events. Früher spielte ich auch noch Saxofon und Akkordeon, habe über zehn Jahre Karate gemacht und konnte vor der Matura noch die Schwarzgurt-Prüfung ablegen. Leider musste ich aufgrund des Studiums mit Karate sowie mit dem Musikunterricht aufhören.

Danke, Angelina, für dieses sehr interessante und sympathische Gespräch.