Schneewittchen und der Apfel! Die Weisheit im Märchen

Leserbrief von Norbert Obermayr, Mauren

Warum fällt mir bei der Diskussion bez. IWF-Beitritt das Märchen vom Schneewittchen ein? Denken wir uns das Märchen als Rollenspiel: Wer ist die Königin, wer Schneewittchen? Welche Rolle spielt der Spiegel? Die Königin vertraut den Rückmeldungen, aber nur auf ein und dieselbe Frage. Da gibt es noch den Jäger, der Schneewittchen töten sollte, es aber nicht über sein Herz brachte. Die Arglist der Königin kannte offenbar keine Grenzen, und sie offenbart dem Schneewittchen nach zwei Fehlversuchen einen Apfel. Die Königin beisst selbst in die eine Hälfte, und die schmeckt süss und gut; Schneewittchen aber bekommt die andere Hälfte und stirbt daran.

Wofür könnte symbolhaft der Apfel stehen? Da kommt ein Prinz, verliebt sich in das tote Schneewittchen und erweckt sie zum Leben. Wer ist der Prinz? Die Königin muss bei deren Hochzeit in glühenden Pantoffeln tanzen, bis sie tot umfällt.

Kann es sein, dass es heute auf der geopolitischen Ebene eine Entsprechung gibt? Es gibt im Märchen 2 «Königreiche», die um die Vormachtstellung ringen. Der UNO-Generalsekretär Guterres hat eine Reform des IWF angemahnt, um deren Überleben zu gewährleisten. Aber der «Königin» passt das nicht; sie will die schönste bleiben, koste es, was es wolle. Und so bekommt das «andere Königreich» Schneewittchen als Braut.

Liebe Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner. Ich lade Sie ein, das Märchen aufzufrischen, und denken Sie für sich dieses Rollenspiel durch. Was würde symbolhaft für was für Sie stehen? Können Sie eine Parallele erkennen?