Lohn beziehen oder Loh züha?

Leserbrief von Jo Schädler,
Bendern

Gibt man Lohn im Wikipedia ein, kommt dort nebst Namen ein ganzer Haufen von Bedeutungen. LoHN steht zum Beispiel als Abkürzung für: Leistungsorientierte Haushaltwirtschaft Niedersachsen. Also die haben das schon einmal begriffen worum und wie das geht. Weiter findet man: Herrschaft Lohn, 1316 untergegangenes Territorium im Heiligen Römischen Reich. Hoppla? Neulich war im Vaterland das Thema Lohn. Dort stand nämlich: Die Regierung hätte sich zum Ziel gesetzt, dass die Landesverwaltung als attraktive Arbeitgeberin positioniert wird und fand mit „externer Begleitung“ – saulustig dieser Begriff – heraus, Löhne in der Landesverwaltung wären in den unteren Klassen hoch, zum Teil sogar zu hoch, aber in den oberen Klassen zu tief. Womit schon einmal die Klassengesellschaft in unserer Landesverwaltung benannt und dingfest gemacht wäre.

Dann stand noch dort, die Löhne der Landesverwaltung entsprechen denen anderer öffentlichen Verwaltungen, was immer das sein soll, man hätte aber Angst, dass andere „Marktteilnehmer“ mehr bezahlen und es dann zu Abwanderungen kommen könnte. Nun, um etwas Klarheit in die doch recht seltsam konstruierte Angelegenheit zu bringen. Wenn in den unteren Lohnklassen der Landesverwaltung, also etwa den Leuten die mit dem Besen unsere Strassen sauber halten, die Löhne zu hoch sind, dann ist wahrscheinlich ihre Leistung zu tief. Also wenn die mehr schaffen, dann passt der Lohn ja wieder. Oder? Und wenn die Löhne der oberen Klassen, etwa bei dem, der nicht einmal weiss wie man Besen schreibt zu tief sind, dann sollen diese weniger arbeiten, dann passt es auch wieder, weil der Lohn ist ja das Entgelt für erbrachte Leistung.

Der andere Aspekt ist der, dass wenn die Landesverwaltung der Industrie und der Dienstleistung mit hohen Löhnen die guten Leute wegschnappt, dann fehlen dort gute Leute und die Firmen sind schlicht und einfach zum Verlumpen verurteilt, obwohl der Staat dann ja gut bezahlte Gerichtsvollzieher angestellt hat.