Gaza Hilfsgelder bereits ausbezahlt

Leserbrief von Peter Forstinger,
Vaduz

In der Vaterland-Ausgabe vom 12.9.24 sieht sich das Amt für Auswärtige Angelegenheiten genötigt eine Erklärung abzugeben, warum Liechtenstein im Gegensatz zur Schweiz und der USA Hilfsgelder an die UNRWA verteilt. Jährlich 100 000 Franken. Man müsse sich auf die Informationen der UNO verlassen, welche verschiedene Quellen vor Ort nutzen, welche denn? Die Schweiz vertraut anscheinend diesen Quellen nicht.

Das Amt in der Person von Panagiotis Potolidis-Beck erklärt das vorgängige Zurückhalten der Gelder mit der Erwartung einer umfassenden, zeitnahen und transparenten Untersuchung. Im selben Artikel wird aber auch eingestanden, dass keine unabhängigen Journalisten vor Ort sind, welche die Vorwürfe gegen das Hilfswerk überprüfen könnten. Offiziell ist die Untersuchung meines Wissens keinesfalls abgeschlossen. Will man überhaupt aufklären?

Es spielt aber eigentlich keine Rolle, ob nun 5 oder 10 oder 15 UNRWA-Mitarbeiter am Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren, denn die UNRWA ist das ideologische Rückgrat, welches Jahrzehnt für Jahrzehnt, Generation für Generation, gewalttätige palästinensische Organisationen mit hervorbringt, welche sich der Idee der Befreiung Palästinas verschrieben haben: «vom Fluss bis zum Meer».

Praktisch alle Mitarbeiter der UNRWA sind Palästinenser, auch wenn die Leute weltweit denken, dass es sich um eine ausländische Hilfsorganisation handelt. Es gibt ausserhalb von Gaza eine winzige Führungsriege von Schweizern und Italienern – das sind die Leute, welche die internationale Gemeinschaft um Geld angehen.

Aber warum gibt der Westen der UNRWA immer noch Geld? Weil er nicht unterscheiden kann zwischen Etwas-Gutes-Tun und Sich-gut-Fühlen.

Es ist in der Aussenpolitik wie in der Kindererziehung: Um Gutes zu tun, muss man Dinge tun, die sich oft nicht gut anfühlen. Aber man wird damit tatsächlich Gutes erreichen. Es ist Israel, das mit Blut bezahlt, damit sich der Westen wohlfühlt.