Im Jahr 2023 starben in Europa über 47.000 Menschen infolge extremer Hitze, wobei Südeuropa am stärksten betroffen war. Besonders gefährdet waren ältere Menschen, vor allem Frauen.

Trotz verbesserter Schutzmassnahmen, die eine noch höhere Sterblichkeitsrate verhinderten, bleibt die Gefahr von Hitzewellen erheblich. Die Hitzewelle im Juli war besonders verheerend, als Temperaturen über 40 Grad Celsius gemessen wurden. Experten warnen, dass ohne drastische Klimaanpassungen die Zahl der hitzebedingten Todesfälle weiter steigen könnte. Die Studie des Barcelona Institute for Global Health – ISGLOBAL unterstreicht die dringende Notwendigkeit von Präventionsmassnahmen und Klimaschutzstrategien.

Der Klimawandel spielt eine zentrale Rolle bei der Zunahme solcher Extremereignisse, und die Gesundheitssysteme in Europa stehen vor der Herausforderung, sich auf immer häufigere und intensivere Hitzewellen einzustellen. Länder wie Italien, Griechenland und Spanien verzeichneten die höchsten Opferzahlen, was auf ihre geographische Lage und klimatische Bedingungen zurückzuführen ist. Neben der direkten Sterblichkeit sind auch Langzeitfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemprobleme durch anhaltende Hitze ein wachsendes Problem.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die soziale Ungleichheit, die sich in der Anfälligkeit gegenüber extremen Temperaturen zeigt. Menschen in ärmeren Gebieten oder mit eingeschränktem Zugang zu klimatisierten Räumen sind besonders gefährdet. Auch die urbanen „Heat Islands“, also Gebiete in Städten, die aufgrund dichter Bebauung und wenig Grünflächen höhere Temperaturen aufweisen, tragen zur erhöhten Sterblichkeit bei.

Die Ergebnisse der Studie rufen zu einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit auf, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zu minimieren. Neben kurzfristigen Schutzmassnahmen, wie der Bereitstellung von Kühlzentren und Notfallplänen, sind langfristige Strategien zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen unerlässlich.

Die Studie verdeutlicht, dass die menschliche Gesundheit unmittelbar mit der Umwelt verknüpft ist und dass der Klimawandel nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein soziales und gesundheitliches Problem darstellt. Angesichts der prognostizierten Zunahme von Hitzewellen ist es unerlässlich, dass politische Entscheidungsträger, Gesundheitsexperten und die Öffentlichkeit gemeinsam Massnahmen ergreifen, um die tödlichen Folgen extremer Hitze zu bekämpfen.