Leserbrief von Othmar Züger,
Triesen
Nicht müde werden Regierung und Befürworter des IWF-Beitritts von möglichen Krisen und Katastrophen zu reden, gegen die Liechtenstein mit dem IWF-Beitritt eine Versicherung sei. Von Bankenkrisen bis zu Rheinüberschwemmungen ist die Rede.
Laut Bericht zur nationalen Risikoanalyse Katastrophen und Notlagen der Schweiz von 2020 sind hingegen Strommangellagen, Pandemien oder internationale Finanzkrisen weit gravierende Risiken, die für Liechtenstein wohl genauso gelten. Diese werden im Krisenfalle nicht nur lokal einschneidende Auswirkungen haben, sondern weite Teile Europas, wenn nicht halbe Welt, betreffen. Dann zu glauben, dass Liechtenstein mit Milliarden an Reserven in solchem Falle Geld vom IWF erhalten werde, während fast alle Länder Europas und dem Rest der Welt, heute schon tief im Schuldensumpf steckend, erst recht bei Eintreffen solcher Krisen, nicht lange vor Liechtenstein die IWF-Mittel zugesprochen und aufbrauchen werden, muss schon arg leichtgläubig sein. Es wird dann heissen, die Grossen müssten vor dem Ruin gerettet werden, Liechtenstein soll erst vom vorhandenen Vermögen zehren, bevor auch nur daran zu denken sei, diesem reichen Land IWF-Mittel zukommen zu lassen.
Mit einem Nein bei der kommenden Abstimmung am 22. September zum IWF-Beitritt kann dieser teure Kauf „einer Katze im Sack“ abgewendet werden.