Deutsche Hexenjagden in Liechtenstein

Leserbrief von Hans Mechnig,
Schaan

Ungefähr 90 Jahre nach den nationalen Hexenjägern sind nun in Deutschland die internationalen am Werk. Im Visier haben sie alles Nichtinternationallinke. Wie wir wissen, fallen überall wo gehobelt wird auch Späne. So ist es dann auch nicht weiter erstaunlich wenn eine Welle des Hasses und der Hetze der Kämpfer gegen Hass und Hetze, über den Bodensee zu uns ins Rheintal geschwappt ist.

Erfasst hat sie erst einmal die Führungsetagen der Gemeinden Vaduz und Triesenberg (die Prognose lautet: weitere werden in die Knie gehen) anscheinend mit seelisch ideologischem Beistand seitens der Landespolizei und des Ministeriums des Inneren und so werden vorsorglich schon einmal geplante Veranstaltungen „gecancelt“, mit Referenten, die eventuell gute Argumente für Ansichten und Meinungen, andere als die der Hexenjäger, ins Feld führen könnten.

Im Vaterland vom 9.2. lautet dann die Frage auch zu Recht: „Was hat ein Vortrag über die ‚freiheitliche Demokratie in Deutschland‘ in Liechtenstein zu suchen?“ „Nichts!“ lautet dann auch, schlicht und einfach, die Antwort. Von den Leuten, die selber nichts mit einer freiheitlichen Demokratie am Hut haben. (Dabei wäre es so einfach gewesen. Einfach einen Vortrag über „die freiheitliche Demokratie in der Ukraine“ anmelden. No problem! Garantiert!). Andere Fragen stellen sie nicht.

Beispielsweise hätte man Fragen können: „Was hat eine deutsche Hexenjagd in Liechtenstein zu suchen?“ Meine Antwort wäre da auch gewesen: „Nichts!“  Weil ich mit Hexenjagden nichts am Hut habe. Immerhin ein Lichtblick zum Ende. Eventuell eine kleine Reminiszenz des Triesenberger Vorstehers, Christoph Beck, an die fastnächtliche Zeit? Er habe anscheinend betont, „dass für die Gemeinde die Redefreiheit ein hohes Gut sei.“ ….und  zum Beweis stampft er sie gleich einmal in die Tonne. Denn, wo kämen wir denn hin, wenn da jeder Dahergelaufene – unter dem Deckmäntelchen der Redefreiheit – frei daherreden würde!? Deshalb: Sag das eine, tu das andere! „Welcome to politics!“ wie die alten Walser zu sagen pflegten.