Strassenblockade gegen «Tunnelspinne» in Feldkirch

Legende: Strassen-Protest gegen den Bau des «Stadttunnels» in Feldkirch. Der unterirdische Verkehrsknotenpunkt Bärenkreuzung (L190L191a) in Feldkirch, auch «Tunnelspinne genannt, besteht aus 4 Tunnelästen (Felsenau, Tisis (Strassen führt nach Schaanwald/Liechtenstein), Tosters und Altstadt), welche über einen zentralen unterirdischen Kreisverkehr miteinander verbunden sind. Gegen das Bauvorhaben wird schon seit Jahren Opposition von Umweltverbänden und anderen Institutionen gemacht.

Feldkirch, 12. Jänner –  In einer friedlichen, aber entschiedenen Aktion haben 70  Aktivist:innen heute Freitag eine bunte Straßenblockade am Tunnelspinnen-Desinformationszentrum in Feldkirch errichtet. Auf mehreren großen, bunten Bannern waren Botschaften wie “Tunnelspinne Stoppen!” und “Klimagerechtigkeit jetzt – in Vorarlberg und überall” zu lesen.

Am Protest waren neben Extinction Rebellion und sympathisierenden Bürger:innen auch weitere Gruppen der internationalen Klimabewegung wie “Letzte Generation” und “Ende Gelände” beteiligt. Der Druck auf die Landesregierung, das Projekt zu beenden wächst. Bei den Aktivist:innen kamen ausgefallene Blockadeelemente wie Tripods und Rohre zum Einsatz. Außerdem kletterten sie auf Ampeln und Laternen, um ein riesiges Spinnennetz über die Straße zu spannen. Polizeikräfte sind vor Ort im Einsatz. Es wird mit mindestens 50 Festnahmen gerechnet.

Tunnelspinne: Finanzieller und ökologischer Schaden für Vorarlberg

Als “Generationenprojekt” wird der Bau der Tunnelspinne vom Infozentrum beworben. Das ist angesichts der voranschreitenden Klimakrise für die Protestierenden besonders zynisch. Sie fordern eine transparente Kommunikation über die ökologischen und finanziellen Folgen des Projekts.

“Wir sind verärgert über die Irreführung der Öffentlichkeit durch das sogenannte ‘Infozentrum’, das in der Realität ein Zentrum für Desinformation ist. Ein Projekt, das wirklich im Interesse der Bevölkerung steht, braucht keine einseitige und teure Werbekampagne”, erklärte Caroline Scholl-Poensgen (27) von Extinction Rebellion. “Die ‘Tunnelspinne’ ist ein fatales Vorhaben, das sowohl ökologisch als auch finanziell für alle Menschen in Vorarlberg erheblichen Schaden bringen wird. Der ganzen Welt ist klar, dass fossile Investitionen den Planeten unbewohnbar machen und Milliarden Menschen in Leid, Flucht und Tod zwingen.“

Internationale Solidarität und lokaler Kampf

Der Protest richtet sich zwar gegen ein konkretes lokales Projekt, ist aber Teil einer globalen Widerstandsbewegung gegen fossile Investitionen. Aus diesem Grund waren beim heutigen Protest auch Gruppen aus anderen Ländern vertreten. “Trotz der Versprechen nahezu aller Regierungen, werden weiter hunderte Milliarden weltweit in die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen investiert. Wir stehen zusammen mit allen Gruppen, die weltweit für Klimagerechtigkeit kämpfen. Denn dieser Kampf wird sowohl lokal als auch global geführt.” so eine Rednerin auf der unangemeldeten Versammlung.

Aufruf zur Handlung und Transparenz

Extinction Rebellion fordert die sofortige Einstellung des Bauvorhabens. “Wir werden nicht aufhören, zu protestieren und uns für eine gerechte Zukunft einzusetzen. Es ist Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen: Fossile Investitionen bedeuten den Tod “, schließt Christian Alther (26). Für den 31.1. ist bereits der nächste Protest im Rahmen der Landtagssitzung in Bregenz angekündigt.