Schlamm aus Sammleranlagen findet sinnvolle Wiederverwendung

Zwischen Under Rüttigass und Wiesengass ist die Schlammauflandung geplant.

Schaan: 30.000 m3 Schlamm müssen
entleert werden – Info der Gemeinde

Der ausserordentliche Starkregen Ende August 2023 hat diverse Murgänge ausgelöst, die grosse Mengen Schlamm in die Rüfesammleranlagen transportiert haben. Diese Ausnahmesituation hat zur Folge, dass die Sammler in Schaan und Vaduz – konkret die Mühleholz-, Quader-, Krüppel-, Gamander- und Forstrüfe – ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Um die Sicherheit für die nächste «Murgang-Saison» ab Ende April gewährleisten zu können, ist es dringend notwendig, dass die Sammler geleert werden. Es handelt sich dabei um rund 30’000 Kubikmeter Schlamm, die noch in diesem Winter entnommen werden müssen, damit die Anlagen für kommende Naturereignisse wieder voll funktionstüchtig sind.

Für den Unterhalt der Rüfen und die Entleerung der Sammleranlagen ist grundsätzlich das Amt für Bevölkerungsschutz zuständig. Allerdings ist die jeweilige Standortgemeinde dafür verantwortlich, entsprechende Verwertungs- beziehungsweise Deponierungsangebote für das entnommene Material zur Verfügung zu stellen. Normalerweise wird der Schlamm in Schaan auf der Deponie Ställa/Forst abgelagert. Allerdings ist dies im aktuellen Fall aufgrund der enormen Menge nicht möglich, ohne das verfügbare Deponievolumen erheblich zu beinträchtigen. Da zudem unverschmutzter Rüfeschlamm gemäss Umweltgesetz – wann immer möglich – wiederverwertet werden soll, hat die Gemeinde Schaan nach einer sinnvollen Alternative gesucht.

Eine optimale Lösung bietet sich im rheinnahen Bereich zwischen Under Rüttigass und Wiesengass an. Indem die dort bestehende Geländemulde zwischen Rheindamm und Binnendamm mit dem Schlamm aus den Vaduzer und Schaaner Rüfen aufgefüllt wird, werden gleich zwei Ziele erreicht: Erstens wird dadurch die Bodenqualität der Landwirtschaftsfläche verbessert, und zweitens kann damit gleichzeitig der Rheindamm auf diesem Abschnitt saniert werden. Denn die zusätzliche Auflast durch die Verfüllung des Böschungsfusses stabilisiert den Damm nicht nur, sondern ermöglicht durch einen eingebrachten Filterkeil zudem, den Dammkörper kontrolliert zu entwässern. Für die Umsetzung des Projekts wird der Binnendammweg auf dem nördlichen Abschnitt um zirka zwei Meter auf das Niveau des südlichen Abschnitts erhöht.

Der Gemeinderat befürwortet das Projekt zur Schlammauflandung im Bereich Under Rüttigass – Wiesengass.

Wohnhäuser «Rietle» werden unterstützt

Gerade für Menschen mit Behinderung ist es wichtig, ein «Zuhause» in Liechtenstein zu haben – einerseits, um ihren Bezugspersonen nahe zu sein, und anderseits, um einer Entwurzelung und damit verbundenen Desorientierung entgegenzuwirken. Dafür setzt sich die Fürstin Gina von Liechtenstein Stiftung ein, indem sie in Kooperation mit der Stiftung für Heilpädagogische Hilfe Dauerwohnmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen schafft. Nach der Umsetzung des Wohnhauses Birkahus in Mauren wurde 2023 der Neubau der beiden Wohnhäuser «Rietle» in Angriff genommen, für den die Gemeinde Schaan den Boden im Baurecht zur Verfügung gestellt hat. Künftig werden dort 24 betreute Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Zuhause finden.

Die Finanzierung beider Projekte erfolgt in Zusammenarbeit mit weiteren gemeinnützigen Stiftungen und durch Aufnahme von Fremdkapital. Im November 2023 ist die Fürstin Gina von Liechtenstein Stiftung mit dem Gesuch an alle Gemeinden des Landes herangetreten, mit jeweils 25 Franken pro Einwohner zur weiteren Finanzierung des Wohnhauses «Rietle» beizutragen. Für Schaan mit seinen 6130 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand November 2023) entspräche dies der Summe von 153’250 Franken. Mit dieser Unterstützung soll nicht nur die Realisierung der Gebäude sichergestellt, sondern auch das Eigenkapital der Stiftung möglichst schnell wiederaufgebaut werden.

Der Gemeinderat bewilligt den Betrag von 153’250 Franken als einmalige Unterstützung für die Finanzierung des Wohnhauses «Rietle».

Fördersumme für Energieeffizienz und
erneuerbare Energien steigt

Seit rund 15 Jahren trägt Schaan das Label «Energiestadt». Ein Label, das die Gemeinde auch lebt. Dies zeigt sich nicht nur in den Bemühungen der Gemeinde, selbst stets nachhaltiger zu werden, sondern auch in den steigenden Fördergeldern, mit denen die Einwohnerinnen und Einwohner unterstützt werden. Zum Vergleich: Während 2019 noch für 37 Massnahmen 202’222 Franken ausbezahlt wurden, waren es im letzten Jahr 1’086’263 Franken für insgesamt 124 Massnahmen. Bis Ende Dezember 2023 hat die Gemeinde Schaan gesamthaft 66 Photovoltaikanlagen, 49 Haustechnische Anlagen und 9 Wärmetechnische Sanierungen subventioniert. Massgeblich zur Höhe der Summe beigetragen hat die Förderung diverser mittlerer und auch grosser Anlagen mit einer Leistung von über 100 kWp.

Zwischen Under Rüttigass und Wiesengass ist die Schlammauflandung geplant.