Das Liechtensteiner Bobteam ist startklar

In wenigen Wochen stehen bereits die ersten Rennen der Bobsaison 2023/24 auf dem Programm. Beim Liechtensteiner Bob- und Skeletonverband sieht man sich bestens gerüstet, der Winter kann kommen. Seit Monaten bereiten sich die Athletinnen und Athleten intensiv auf die bevorstehende Saison vor. Die Verantwortlichen des Verbandes strahlen Zuversicht aus.

Text: Christoph Kindle

Höhepunkt im kommenden Winter sind die Weltmeisterschaften im Februar in Winterberg, aber auch die Junioren-WM in St. Moritz hat für die Liechtensteiner einen grossen Stellenwert. Fernziel sind die Olympischen Spiele 2026 in Mailand/Cortina. Dann wollen die Liechtensteiner eine schlagkräftige Crew an den Start schicken mit dem ambitionierten Ziel eines Ranges unter den Top 20.

Mit Zweier- und Viererteam

Laut Verbandspräsident Elmar Kindle hat man im Vergleich zum letzten Jahr wieder einen Schritt nach vorne gemacht. «Wir sind gut aufgestellt mit einem Zweierbob-Team, ausserdem bauen wir aktuell auch eine Vierer-Crew auf. Dazu können wir auf eine Athletin im Skeleton bauen sowie auf eine Aspirantin im Monobob. Wir konnten uns in der Trainingsintensität im Vergleich zur Vorsaison steigern und blicken gespannt auf die bevorstehende Saison.» Wer genau zum Team gehört, erklärt Srecko Kranz, seit vielen Jahren Sportchef beim Bobverband: «Wir können auf einen Bob-Piloten mit siebenjähriger Erfahrung zählen, nämlich Martin Kranz, auf ihn setzen wir grosse Hoffnungen. Dazu kommen mit Martin Bertscheler und Lorenz Lenherr zwei erfahrene Bremser und mit Julian Sukic und mit Mauro Bühler zwei junge Athleten.» Die Liechtensteiner befinden sich kurz vor dem Saisonstart in guter Form, das zeigen die kürzlich durchgeführten Anschiebertests. «Gegenüber dem Vorjahr haben sich unsere Jungs um zwei bis drei Zehntelsekunden steigern können, das ist sehr erfreulich», sagt Srecko Kranz. 

Regelmässige Weltcup-Einsätze geplant

Während die Liechtensteiner im letzten Winter vorwiegend Europacup- und Interkontinental-Wettkämpfe bestritten haben, soll es in der kommenden Saison regelmässige Einsätze im Weltcup geben. Präsident Elmar Kindle präzisiert: «Es war immer unser erklärtes Ziel, Rennen auf der höchsten Stufe zu fahren, und das setzen wir in der neuen Saison auch um. Im vergangenen Jahr haben wir zum ersten Mal in der Geschichte des Bobverbandes einen Weltcupplatz erhalten. Jetzt sind zumindest einmal drei Starts im Weltcup geplant.» Ansonsten werden die Liechtensteiner vor allem auch wieder im Europacup starten. 

Da der finanzielle und zeitliche Aufwand im Bobsport sehr gross ist, wird der Liechtensteiner Verband jedes Jahr mit Rücktritten von Athletinnen und Athleten konfrontiert. Für die anstehende Saison aber sieht des diesbezüglich positiv aus, laut den Verantwortlichen steht eine fixe Stamm-Crew. 

Mit neuem Bob in die Saison

Durchtrainierte Athleten sind eine wichtige Voraussetzung, um im Bobsport erfolgreich zu sein. Dies allein aber genügt nicht, man braucht auch entsprechendes Material, ansonsten ist gegen die starke internationale Konkurrenz nichts zu holen. Deshalb hat sich der Liechtensteiner Bobverband in diesem Jahr einen neuen Zweierbob angeschafft. «Wir mussten diesen Schritt machen, damit wir auch in puncto Material mithalten können. Es ist eine Investition im Hinblick auf unser Fernziel Olympia 2026 in Mailand/Cortina», sagt Elmar Kindle. Der Präsident fügt an, dass eine solche Anschaffung ohne die Unterstützung von diversen Sponsoren kaum möglich wäre. Auch ansonsten verschlingt der Bobsport grundsätzlich viel Geld, da ist man auf grosszügige Unterstützung angewiesen. «Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Sponsoren und auch an das LOC, der uns ebenfalls jedes Jahr mit einem Beitrag unterstützt.»

Wichtige Kooperation mit dem deutschen Verband

Der Liechtensteiner Bob- und Skeletonverband braucht aber nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Kooperationen mit anderen Bobverbänden. Als kleine Nation ohne eigene Bobbahn hat man es naturgemäss sehr schwer, um einigermassen mithalten zu können. Die Liechtensteiner dürfen sich deshalb glücklich schätzen, mit dem deutschen Verband weiterhin einen Partner zur Seite zu haben, der einiges an Unterstützung liefert. Dazu Sportchef Srecko Kranz: «Ganz wichtig ist für uns, dass wir die Bahnen in Winterberg und Altenberg regelmässig benützen dürfen. Dazu kommen Beratungen im Materialsektor, Bahntrainer, welche uns vor Ort betreuen und auch bei Video-Analysen behilflich sind.» Natürlich unterhält der Liechtensteiner Verband einen eigenen Trainerstab, aber die Zusammenarbeit mit der Bob-Top-Nation Deutschland ist eine enorme Bereicherung auf dem Weg zum grossen Ziel Olympische Spiele 2026 in Mailand/Cortina.