CAP Hörbranz verliert den Bundesligatitel

In der höchsten Billardliga in Österreich spielte der Liechtensteiner Steve Heeb (2.v.l.) mit dem CAP Hörbranz (Bild) um den Titel.

Der Liechtensteiner Steve Heeb wird als Dritter bester Spieler ohne eine Niederlage

Im Vorjahr konnte Patrick Pomberger aus Liechtenstein mit dem CAP Hörbranz den Bundesligatitel sichern. Pomberger verliess dann den CAP Hörbranz und der Schaaner Steve Heeb übernahm seinen Platz.

Der Modus in der Bundesliga wurde auf die neue Saison komplett geändert. Aus allen Disziplinen und hohen Ausspielzielen wurde ein Projekt zur Vermarktung des Billardsportes kreiert: Die Ausspielziele wurden auf 3 reduziert und man spielte auf einem Tisch in einem Einkaufszentrum. Dies machte das Ganze zur Show und auch zur Lotterie, da Glück ein grosser Faktor sein kann bei so niedrigen Ausspielzielen.

Dennoch liess der CAP Hörbranz übers Jahr hindurch nichts anbrennen und gewann die Liga mit 6 Siegen aus 6 Spielen. Steve Heeb beendete den Vorlauf mit 5 Einzelsiegen aus 5 Spielen. Am Dienstag waren dann die Play-Offs zu spielen. Von Anfang an war klar, dass der CAP als Titelverteidiger und klarer Sieger der Vorrunde in den Play-Offs als absoluter Favorit nur verlieren kann – ausser man verteidigt den Titel.

Die Steirer aus Graz, die man am frühen Morgen noch mit 3:1 besiegen konnte, hatten das Glück auf ihrer Seite. Nach den beiden Einzeln im 9-Ball stand es 1:1. Im Doppel kam es dann knüppeldick für den CAP Hörbranz: Nach einem sehr guten Save von Nico Sallmayer spielte der Steirer Daniel Resch über eine Bande auf die 8 und hatte Glück, dass diese in ein Loch fiel. Die 9 wurde danach auch versenkt und somit gingen die Steirer mit 2:0 Games in Führung.

Nun benötigten die Steirer nur noch ein Game, um auch diesen Satz zu gewinnen. Nachdem sich die Steirer selbst in eine brenzlige Situation brachten, konnten sie durch einen Fluke (nicht beabsichtigtes Lochen einer Kugel in ein Loch) am Tisch bleiben und diese Partie ausschiessen. Somit führten die Steirer mit 2:1 in Sätzen. Die folgende 8-Ball-Partie war ein Genuss für die Zuschauer, doch nicht für das Team von Steve Heeb. Das Ausspielen verlor für die Vorarlberger Thomas Knittel, somit durfte der Steirer Jonas Kornmesser anspielen. Er räumte den Tisch komplett. Auch Knittel räumte anschliessend nach seinem Anstoss den Tisch. So ging es bis zum 2:2 weiter. Und auch im 5. Game räumte Kornmesser den Tisch. Somit waren die Steirer im Finale und der CAP Hörbranz konnte, trotz seiner Saisondominanz, den Titel nicht verteidigen.

Am Ende mit leeren Händen
Ein Spiel, in dem das Glück auf Seite der Gegner war. entscheidet eine ganze Saison, in der man nach Villach, Wien und Innsbruck gefahren ist. Dann kam auch noch die frohe Botschaft, dass der dritte Rang ausgespielt wird. Beim Stand von 2:2 verlor man das Shootout gegen Neo Novus Wels mit 7:8 und stand am Schluss mit leeren Händen da. Bitter: Die Saison gewonnen und doch weder Titel noch sonst etwas Zählbares erreicht. „Der Modus ist eine reine Lotterie. Wir schlagen über ein drei viertel Jahr jeden Gegner in der Liga und müssen dann doch noch in einem Play-Off antreten. Und da wird dann in einem Spiel eine ganze Saison in die Tonne getreten, obwohl man klar bewiesen hat, dass man die stärkste Mannschaft ist. So etwas habe ich in 25 Jahren im Sport nie erlebt und es ist sehr frustrierend“, erklärt ein frustrierter Steve Heeb nach dem Turnier an Allerheiligen.

Die Steirer Brot und Spiele Graz konnten sich im Finale dann den Bundesligatitel zum ersten Mal sichern und mit 3:0 gegen die Tiroler Pool XPress Innsbruck gewinnen. Der dritte Rang ging an die Oberösterreicher Neo Novus Wels.