Cup: Dramatik pur – FCV krampft sich gegen USV weiter

Cup Viertelfinale, MI, 25.10.2023. Bildmitte USV-Torschütze zur 1:0-Führung Sodano im Zweikampf mit Golliard (FCV). Foto: Jürgen Posch

Glücklicher 1:2- (1:1)-Sieg der Profis n.V.
im Sportpark Eschen/Mauren

Im vierten Cup-Viertelfinalspiel qualifizierte sich der FC Vaduz für das Halbfinale. Das Duell der zwei derzeit stärksten Clubteams in Liechtenstein stand nach 94 Minuten 1:1-Remis nachdem Adriano Sodano (54.) und Cédric Gasser (61.) getroffen hatten. In der Nachspielzeit köpfelte Einwechselspieler Merlin Hadzi den 1:2-Siegestreffer (108.). Die USV-Spieler monierten, dass vor dem Flankenball von Cavegn der Ball vorher im Out gewesen sei! Somit steht Titelverteidiger FC Vaduz wie schon die letzten 20 Jahre in den Cup-Halbfinals, wo der FC Balzers I, FC Triesenberg I und FC Triesen I warten.

Von Ernst Hasler

USV mit Chancenplus in Halbzeit eins

Von Anbeginn entwickelte sich ein flottes Cupspiel, das sich jedoch vornehmlich im Mittelfeld abwickelte. Das lag einerseits an den fehlenden, zündenden Ideen, sprich Kreativität in der Offensive und andererseits an der kompakten Spielweise der beiden Abwehrreihen. Bis zum Halbzeitpfiff kam der Underdog, Erstligist USV, zu vier Abschlüssen. Zuerst köpfelte Wunderli aus 7 m daneben (7.), bei seinem zweiten Kopfball klatsche der Ball von der Querlatte ins Spielfeld zurück (29.) und als ihn Pizzi ideal in die Tiefe bediente, lenkte Torhüter Büchel seinen Schrägschuss ins Seitenout (45.). Zudem köpfelte der aufgerückte Innenverteidiger Sodano einen Freistoss zentral Richtung Gästetor (37.). Der USV betrieb viel Laufaufwand, presste hoch und störte die Gäste beim Spielaufbau.

Keine echte Torchance für Vaduz in 1. Halbzeit

Bedenklich in Halbzeit eins, dass der FCV keine echte Torchance kreierte und seiner Favoritenrolle spielerisch nicht gerecht wurde. Vor allem die Nominierung von Fehr ins zentrale Mittelfeld erstaunte. Zuletzt agierte er beim FCV sehr fehleranfällig als Linksverteidiger. Der FCV lancierte seine Angriffe vor allem über die linke Aussenbahn, wo Cavegn ansatzweise Gefahr entfachte.

Sodano köpfelt zur Führung

Zur Halbzeit reagierte FCV-Trainer Martin Stocklasa; er nahm den Torschützenkönig der abgelaufenen Cupsaison, Dejan Djokic, vom Platz, der im ersten Abschnitt nie wirklich von seinen Nebenleuten gesucht wurde. Nachdem Pizzi harmlos abschloss (48.), resultierte aus dem fünften Eckball schliesslich die USV-Führung: Sodano ging am hinteren Fünfereck komplett verloren und köpfelte die Lüchinger-Flanke ungehindert ein (1:0). Der FCV zeigte eine Reaktion, doch der Fehr-Freistoss wurde zur Ecke geblockt (57.) und dem Chabbi-Kopfball fehlte die Entschlossenheit (58.).

Die USV-Freude währte nicht lange, denn eine Stöber-Flanke übernahm Gasser direkt (1:1) und somit konnte die Partie wieder von Neuem beginnen. Der FCV spielte in der Folge zielstrebiger nach vorne. Ein Chabbi-Kopfball landete an der Querlatte (68.) und ein Cavegn-Kopfball fiel zentral aus (83.). Doch auch der USV agierte weiterhin beherzt. Den Pizzi-Schrägschuss bändigte Torhüter Büchel (67.) und als Sodano einen Kopfball nur leicht zu Dos Santos ablenkte, landete der Ball bei Torhüter Büchel (94.+); allerdings hätte der SR-Assistent ein Abseits angezeigt.

Hadzi köpfelt zum 1:2 – USV sahen Ball im Aus

Cicek (Nr.10) und Sieg-Torschütze Hadzi (2.von rechts). Foto: Jürgen Posch

Somit musste die Verlängerung die Entscheidung bringen. Und der FCV war besser im Spiel. Isik zog aus dem Hinterhalt ab, zielte zu hoch (94.) und schliesslich hatte Cicek den Matchball auf dem Fuss, doch seinen Volley aus 7 m bändigte Torhüter Kavcic im Nachfassen (107.+).

Doch nach dem letzten Seitenwechsel suchte der FCV die Entscheidung. Zuerst verzog Cavegn von halblinks (107.), bei der nächsten Aktion flankte Cavegn gefühlvoll aufs hintere Fünfereck, wo Hadzi unbedrängt einköpfelte (1:2). Die USV-Akteure reklamierten heftig, denn offenbar hatte sich der Ball kurz vor im Aus befunden, doch Ref Odiet und seine Assistenten zeigten das Vergehen nicht an.

USV-Chancen vor Abpfiff

Dennoch war die Partie noch nicht gelaufen, obwohl einzelne USV-Akteure von Krämpfen geplagt wurden. Ein Meier-Volley zischte haarscharf daneben (113.) und als Wunderli aus 8 m abziehen konnte, blieb der Torschrei im Halse stecken, denn vom Körper von Büchel prallte der Ball ins Feld zurück (118.)

TELEGRAMM 

Sportpark Eschen-Mauren; 650 Zuschauer. Schiedsrichter Maxime Odiet (Sz), assistiert von Jan Köbeli und Daniel Von Känel (Sz).
USV Eschen/Mauren I: Kovacic; Netzer, (ab 112. Boakye), Sodano, Göppel (ab 109. Moreias), Hossmann; Stevanovic (ab 106. Livio Meier), Györky; Gabriel Lüchinger (ab 87. Mladenovic /ab 109. Gentile)), Sele, Pizzi (ab 70. De Oliveira); Wunderli.
FC Vaduz I: Benjamin Büchel; Kräuchi, Isik, Berisha, Stöber (ab 110. Simon Lüchinger), ; Gasser (ab 91. Gajic), Fehr (ab 78. Wieser); Djokic (ab 46. Cicek), Golliard (ab 78. Hadzi), Cavegn; Chabbi (ab 96. Väyrynen).
Tore: 1:0 54. Adriano Sodano; 1:1 61. Cédric Gasser; 1:2 108. Merlin Hadzi;
Bemerkungen: USV ohne La Rocca (verletzt), Behluli, Niklas Beck, Yildiz (nicht im Aufgebot). FC Vaduz ohne Traber, Nicolas Hasler, Rahimi, Ibrisimovic (verletzt). Wunderli (29.) und Chabbi (68.) köpfeln an die Querlatte. Unter den Zuschauern Luzern-Trainer Mario Frick.
Verwarnungen für Fehr (36. – Foul), Golliard (49. – Ellbogenschlag), Györky (65. – Foul), Sele (75. – Foul), Dos Santos (95. – Reklamieren), Netzer (112. – Foul), Wieser (116. – Zeitspiel)
Eckenverhältnis: 7:6 (7:5, 4:3).