«Der Kunde ist der grosse Profiteur»

Der Verwaltungsrat der ZVA: v.l. Egon Gstöhl, Roland Dal Ponte, Gustav Gstöhl, Johannes Kaiser, Florian Büchel

Zustell-, Versand- und Abholdienst – oder kurz ZVA: Der Name des neuen Postdienstleisters mit Sitz in Eschen ist Programm. Seit dem 1. August sind die beiden Geschäftsführer, Gustav Gstöhl und Roland Dal Ponte, offiziell im Amt. Derzeit nehmen sie der Aufbau der Firma und die ersten grösseren Aufträge stark in Anspruch. Die Erfolge und vor allem viele positive Rückmeldungen dienen ihnen aber gleichzeitig als Motivation.

«Grundsätzlich stellen wir wöchentlich am Donnerstag und am Freitag zu. An diesen beiden Zustelltagen können wir unseren Kunden sehr gute Konditionen bieten. Unadressierte A-Sendungen stellen wir an jedem anderen Wochentag von Montag bis Samstag zu. Diese Sendungen können am Vortag bis 10 Uhr aufgegeben werden. Eine Voranmeldung ist jedoch erforderlich», sagt Gustav Gstöhl, einer der beiden ZVA-Geschäftsführer. Roland dal Ponte, der zweite Geschäftsführer, ergänzt: «Im ersten Schritt bieten wir die Verteilung von Sendungen in alle Haushalte an. Das haben wir zu 100 Prozent im Griff. Wir haben ein Qualitätssystem, das es uns erlaubt, bei Reklamationen genau nachzuvollziehen, ob der Zusteller am betreffenden Briefkasten gestoppt hat.»

 

«Die Kontrolle der Zustellwege geschieht laufend.»

Die ZVA wird von sich aus aktiv, wenn beispielsweise eine Strasse vergessen gegangen ist. «Solche Fehler werden umgehend ausgemerzt und die Sendungen anderntags nachvertragen.» Gstöhl und Dal Ponte bieten ausserdem besondere Selektionen an wie die Zustellung von Flyern ausschliesslich an Geschäftskunden. «Dieses Angebot ist noch im Aufbau. Dann können wir auch punktgenau in bestimmten Quartieren oder Strassen zustellen. Wir bieten ausserdem einen Full-Service an: von der redaktionellen Bearbeitung des Flyers über die Gestaltung bis zum Druck und zur Verteilung», sagt Gustav Gstöhl. Flyer sind für ihn nach wie vor eine Top-Werbemöglichkeit und für vieles ideal einzusetzen – seien dies Neueröffnungen, Tage der offenen Tür, Jubiläen oder Kundenbindung und Kundengewinnung. «Ein Flyer löst eine unmittelbare Handlung aus. Der Rücklauf ist messbar», sagt Gstöhl und spricht dabei aus langjähriger Berufserfahrung.

Kundenbedürfnisse stehen im Zentrum

Die Berufserfahrung der beiden Geschäftsführer ist es auch, welche die Kunden der ZVA von erstklassigen Dienstleistungen profitieren lässt.  Roland Dal Ponte war viele Jahre Teamleiter in der Zustellung bei der Liechtensteiner Post. «Die Tourenplanung und Personalführung kenne ich aus dem Effeff», sagt er. Gustav Gstöhl wiederum bringt langjährige Markt- und Branchenerfahrung aus den Bereichen Marketing und Postdienstleistungen mit. «Ich war mehr oder weniger in meiner ganzen Berufslaufbahn im Marketing- und Verkauf tätig«, sagt Gstöhl. Er war zwölf Jahre Marketing- und Verkaufsleiter beim Vaduzer Medienhaus, dann Inhaber und Geschäftsführer einer eigenen Medienagentur und schliesslich bei der Liechtensteinischen Post AG als Leiter der Postfilialen und Leiter Produktentwicklung und Vermarktung bei den Werbeangeboten tätig. «Die Kundenorientierung ist mir sehr wichtig. In diesem Bereich möchten wir uns profilieren. Bei uns stehen die Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt. Das ist bei uns kein Lippenbekenntnis.»

Diese langjährige Erfahrung war es auch, die beiden Geschäftsführern die Chancen der Postmarkt-Liberalisierung am 1. Mai vor Augen geführt hat. «Dies brachte uns auf die Idee, im Post-Bereich eine eigene Firma zu gründen«, sagt Roland Dal Ponte. «Denn in Kundengesprächen kam vielfach zum Ausdruck, dass im Postbereich eine Alternative gewünscht ist.» Die ZVA wird sich dabei auf Nischen konzentrieren mit dem Ziel, diese Nischen exzellent abzudecken. «Es hat sich ausserdem gezeigt, dass die Qualität der Dienstleistungen überall dort steigt, wo Monopolisten eine Konkurrenz erhalten – das gilt auch für die Qualität des ehemaligen Monopolisten. Der Kunde ist der grosse Profiteur», sagt Gustav Gstöhl. Er verweist auf die neue Wahlmöglichkeit. «Sie schützt den Kunden vor zu hohen Preisen und schlechtem Service. Im Telecom-Bereich beispielsweise löste die Liberalisierung europaweit einen regelrechten Innovationsschub aus.» Durch die Kleinheit der ZVA sei es ausserdem möglich, Kundenwünsche viel einfacher umsetzen. «Bei uns sind wir beide als Geschäftsführer im Verkauf und, wenn Not am Mann ist, auch in der Zustellung im Einsatz. Wir leisten Basisarbeit. Mein erster Tag in der Zustellung war der vielleicht regenreichste in den letzten Monaten. Das hat mir gezeigt, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt», sagt Roland dal Ponte und lacht. Er ergänzt: «Spass beiseite! Es gibt tatsächlich Tage, an denen das Zustellen kein Zuckerschlecken ist. Allen Zustellern, ob bei uns, bei der Liechtensteinischen Post oder der ‹Liewo› gebühren höchster Respekt und grösste Anerkennung.» 

Das System funktioniert

Auch an Tagen mit viel Arbeit und schlechtem Wetter sind die Rückmeldungen auf die neue Firma für Gstöhl und Dal Ponte eine grosse Motivation. «Viele Bekannte von uns und auch Kunden sind der Meinung, dass es gut ist, dass jetzt eine neue Anbieterin auf dem Markt ist. So hätten sie eine Alternative», sagt Roland Dal Ponte. Gustav Gstöhl erklärt ergänzend: «Dazu muss gesagt werden, dass wir keine Konkurrenz für die Post darstellen. Wir bieten im ersten Schritt ausschliesslich die Verteilung von Sendungen in alle Haushalte an. Das ist eine kleine Nische im gesamten Postangebot.»

Roland Dal Ponte, ZVA-Geschäftsführer

Es ist aber eine Nische, die gesucht wurde und nun geschätzt wird. «Zur Geschäftseröffnung haben wir die Medien mit einer Pressemitteilung informiert. Das hat ein derartiges Echo ausgelöst, dass wir gleich erste Aufträge erhalten haben. In der vergangenen Woche durften wir bereits mehrere Kundenaufträge ausführen. Für dieses Vertrauen danken wir», sagt Gustav Gstöhl. Und Roland Dal Ponte weist nochmals auf die Bedeutung hin, welche die ZVA der Qualität beimisst. «Wir haben bei allen Aufträgen kontrolliert, ob auch jeder Briefkasten angegangen wurde. In einzelnen Fällen war dies nicht der Fall. Diese Adressen wurden dann anderntags sofort nachbeliefert. Einzelne Aufträge mussten wir zwar leider noch absagen, da uns das Personal fehlte. Das hat sich mittlerweile aber geändert. Wir haben für jede Gemeinde mindestens einen Zuständigen und sind nun sehr gut in der Lage, landesweit zuzustellen.»

Landtag sorgte für gleich lange Spiesse 

Seit dem 31. August ist die ZVA AG auch als offizieller Postdienstleister registriert. «Grundsätzlich können wir nun alle Post-Dienstleistungen durchführen, die heute von der Liechtensteinische Post AG angeboten werden. Wir konzentrieren uns im ersten Schritt aber auf die Verteilung von Sendungen in alle Haushalte. Wenn dies stabil läuft und unsere
 Mannschaft eine Top-Leistung bietet, kann das Angebot erweitert werden – zum Beispiel um die Zustellung von adressierten Briefen in Liechtenstein oder gar durch den weltweiten Versand. Dabei werden wir uns durch den niedrigeren Preis von den Mitbewerbern abheben», sagt Gustav Gstöhl. Das neue Postdienste- und Paketzustelldienstegesetz schaffe gleichlange Spiesse auch für Neulinge auf dem Markt und vermeide jede Diskriminierung. «Unter anderem wird die Zusammenarbeit geregelt, der Zugang zu Adressdaten und die Übernahme unserer Sendungen durch andere Postdienstleister wie beispielsweise die Liechtensteinische Post. Der Landtag hat ein aus unserer Sicht überaus zeitgemässes Gesetz verabschiedet.»

Um diese neuen Gegebenheiten optimal zu nutzen, ist die ZVA AG derzeit dabei, weiteres Zustellpersonal zu rekrutieren und zusätzliche Fahrzeuge anzuschaffen. Obwohl – oder gerade weil – die Arbeit nicht weniger wird, ziehen Gustav Gstöhl und Roland Dal Ponte ein positives Fazit aus ihren ersten Wochen in der Geschäftsführung der ZVA. «Wir haben gut begonnen, die Nachfrage ist sehr gut», sagt dal Ponte. «Ausserdem können wir uns auf die Rückendeckung des Verwaltungsrats verlassen. Alle Mitglieder sind selbständige Unternehmer oder in einer Geschäftsleitung tätig und haben viel Erfahrung in der Liechtensteiner Geschäftswelt. Mit Florian Büchel von Joseph Wohlwend Treuhand konnten ausserdem wir unseren Wunschkandidaten für den Posten des VR-Präsidenten gewinnen, sagt Gustav Gstöhl. 

 

 

 

 

 

Kontaktdaten
ZVA Zustell-, Versand- und Abholdienst AG
Essanestrasse 116, 9492 Eschen
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Tel.: 423 797 13 63