GV der infra: Empowerment gegen Diskriminierung und Gewalt

Das Team der Geschäftstelle und der Vorstand der infra: Corina Vogt-Beck, Regina Sele-Hasler, Maria-Paula Marxer, Karin Zürcher, Julia Klingler, Hortensia Urquijo Morales, Renate Dey, Petra Eichele, Coralie Kerhart (v.l.)

Die infra setzt sich dafür ein, dass die Frauen in Liechtenstein ein selbstbestimmtes, sicheres und unabhängiges Leben führen können. Zur diesjährigen Generalversammlung am 25. Mai lud die infra Mitglieder und Unterstützer*innen in die Stein-Egerta in Schaan ein.

Gastreferentin bei der Generalversammlung der infra war Anna Ospelt, die aus ihrem neuen Buch «Frühe Pflanzung» las. Nach dem offiziellen Teil fand bei einem gemütlichen Imbiss ein reger Austausch über die Arbeit der infra und Gleichstellungsthemen statt.

Die Arbeit der infra stand 2022 unter dem Motto des Empowerments, einem zentralen Element in der Arbeit gegen Diskriminierung und Gewalt. Die Kampagne «Kein Platz für Sexismus» wurde erfolgreich abgeschlossen und zahlreiche Aktivitäten rund um die Istanbul-Konvention durchgeführt, unter anderem hat die infra am Schattenbericht mitgearbeitet und mit der Juristin Jasmin Beck am Liechtenstein-Institut eine online-Veranstaltung zum Thema «Aufenthaltsstatus von Migrantinnen» durchgeführt.

Nur wer informiert ist, ist selbstbestimmt und gleichberechtigt

Mit Informationsveranstaltungen und Workshops stärkt und fördert die infra die Eigenständigkeit der Frauen, denn nur wer informiert ist, kann selbstbestimmt und gleichberechtigt für seine Interessen einstehen.

2022 organisierte die infra Steuerklärungs-Workshops, einen Selbstverteidigungskurs, Infoveranstaltungen gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz, zudem war die infra beteiligt an der Umsetzung der Informationsplattform careforum.li. Auch infra-integra bot einige Veranstaltungen für Migrantinnen an, unter anderem ein Steuererklärungs-Workshop, die Veranstaltung «Erfolgsgeschichten», und die infra hat mit integra beim Fest der Kulturen teilgenommen.

Das Kerngeschäft der infra sind die Beratungen. Letztes Jahr wurden 563 Beratungen durchgeführt, davon 226 für fremdsprachige Migrantinnen. Scheidung, Finanzen, Altersvorsorge – die Beratungen betrafen alle Lebensbereiche und Lebensphasen. 19 Frauen hat die infra bezüglich Gewalt beraten. Die infra-Anwältinnen führten 2022 insgesamt 99 Rechtsberatungen durch, davon acht Paarberatungen und 30 Rechtsberatungen von Migrantinnen. Die Hälfte der Beratungen betrafen Scheidung/Trennung.

Bei den Beratungen zum Konkubinat stellt die infra seit drei Jahren einen Aufwärtstrend fest, zudem haben sich in diesem Bereich einige Änderungen ergeben. Dies hat die infra veranlasst, den infra-Ratgeber «Konkubinat – Zusammenleben ohne Trauschein» aus dem Jahr 2003 zu überarbeiten. Der Ratgeber wird demnächst als PDF-Dokument herausgegeben. Informationen dazu wird es auf www.infra.li, Facebook und Instagram geben.