Fernziel: Top 100 der Welt

Moritz Glauser

Grösstes Tennistalent der Region

Er ist zurzeit das grösste Tennistalent in Liechtenstein und Umgebung und träumt von einer Karriere als Profi. Der 14-jährige Triesenberger Moritz Glauser ist in seiner Altersklasse gesamtschweizerisch aktuell die Nummer 2, und auch auf dem internationalen Juniorenparkett kann er schon beachtliche Erfolge vorweisen. Der Sportschüler hat klare Vorstellungen bezüglich seiner Zukunft: «Ich will unter die besten 100 der Welt kommen.»

Für Moritz Glauser, der seine Karriere einst beim TC Triesen gestartet hat, war schon früh klar, dass er grössere Ambitionen in diesem Sport hat. «Das Ballgefühl und die Freude am Tennis waren gleich in den Anfängen zu erkennen», sagt er. Moritz Glauser ist ein sportliches Multitalent, so spielt er beispielsweise auch sehr gut Fussball. Schon rasch stellten sich bei Moritz Glauser die ersten Erfolge in den Jugend-Kategorien ein. Dreimal wurde der Triesenberger Ostschweizer Meister, und in Bludenz errang er auf europäischer U12-Stufe seinen ersten internationalen Titel. Auch in der U14-Kategorie fiel das grosse Talent bereits mit Top-Leistungen auf, so mit dem Finaleinzug im Einzel und Doppel auf den Azoren. Der Liechtensteiner spürt, dass Niveau und Leistungsdichte der Konkurrenz von Jahr zu Jahr steigen. Aktuell belegt Glauser im europäischen Ranking in seiner Altersklasse Position 53.

14 Stunden Training pro Woche
Moritz Glauser will sich in der Rangliste weiter nach vorne arbeiten. Dafür investiert er viel Zeit ins Training. Pro Woche beträgt der Aufwand im Schnitt knapp 14 Stunden, aufgeteilt auf Tennisspielen und physisches Training, sprich Konditionsarbeit. Dazu kommen natürlich noch die Turniere und Wettkämpfe, die meist an den Wochenenden stattfinden. Als grösste Förderer bezeichnet Moritz seine Familie. Ohne tatkräftige Unterstützung der Eltern wäre der ganze Aufwand nicht zu betreiben. Das gilt auch im nicht zu unterschätzenden finanziellen Bereich. Dort greifen die Eltern dem Tennistalent ebenfalls unter die Arme. Zudem kann Moritz auf die Unterstützung einiger Sponsoren zählen. Sportlich betreut wird er derzeit von LTV-Nationaltrainer Stefan Lochbihler und von Marco Jutz vom TC Triesenberg, dazu fungiert Christof Ritter als Fitness-Coach. Kurzfristig sind Moritz Glausers nächste Ziele die Kleinstaatenspiele Ende Mai und Anfang Juni in Malta. Für den 14-Jährigen ist die Teilnahme eine Premiere. Zudem peilt er im Sommer den Start bei den Europäischen Jugendspiele EYOF an. Des Weiteren hat sich Moritz Glauser zum Ziel gesetzt, im Verlauf dieses Jahres bei einem ITF-Turnier in die Kategorie U18 hineinzuschnuppern, um auch diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln. Zudem strebt der Triesenberger bei den Schweizer U14-Meisterschaften eine Medaille an. Momentan steht er in seinem Jahrgang auf Platz 2 in der Schweiz. Auch könnte Moritz schon bald sein Debüt im Liechtensteiner Daviscup-Team geben. Eine erste Anfrage ist bereits erfolgt.

«Möchte auf der ATP-Tour spielen»
Wenn Moritz Glauser über Fernziele spricht, dann nimmt er kein Blatt vor den Mund, sondern sagt klipp und klar: «Ich möchte einmal bei den ATP-Turnieren erfolgreich sein und unter die besten 100 der Welt kommen.» Der Triesenberger weiss, dass er der erste Liechtensteiner wäre, dem dieses grosse Vorhaben gelingt. Auch ist er sich der Tatsache bewusst, dass es bis dort noch ein langer und steiniger Weg ist. Selbst die Teilnahme an Grand Slam-Turnieren für Junioren ist derzeit eher Wunschdenken. «Ich habe das durchaus im Visier, aber erst in etwa zwei Jahren, wenn ich körperlich weiter bin, dann sehe ich schon eine Chance für eine Teilnahme.» Grand Slam-Turniere für Junioren werden parallel zu den Bewerben der Profis ausgetragen und zwar in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York. Liechtenstein war dank Kathinka von Deichmann und Steffi Vogt schon vereinzelt im Hauptfeld solcher Turniere vertreten. Bei den Männern hat es aber noch nie ein Tennisspieler aus Liechtenstein geschafft.

«Mein grosses Vorbild ist der Australier Alex De Minaur.»

Moritz Glauser

 

Begegnung mit Rafael Nadal
Als einen der Höhepunkte seiner noch sehr jungen Laufbahn bezeichnet Moritz Glauser die Begegnung mit dem 14-fachen French Open-Sieger Rafael Nadal in dessen Tenniscamp auf Mallorca. Glauser durfte dort auf Einladung eine Woche lang trainieren, und es gab auch eine kurze Begegnung mit dem spanischen Superstar. «Es war ein eindrückliches Erlebnis, allein schon die ganze Tennisanlage dort. Auch die natürliche Art von Nadal hat mir imponiert.»

Moritz Glauser war zu
Besuch im Camp von
Rafael Nadal auf Mallorca.

Trotzdem heisst das grosse Vorbild von Moritz Glauser nicht Rafael Nadal, sondern Alex De Minaur. Der 24-jährige Australier ist die Nummer 19 der Welt. «Mir gefällt einfach seine Spielart mit Schnelligkeit und Ausdauer.» Wenn Moritz von seinen eigenen Stärken spricht, dann erwähnt er in erster Linie die Vorhand und seine Beweglichkeit. Verbesserungspotenzial sieht er vor allem noch darin, zu realisieren, wann der richtige Zeitpunkt ist, um ans Netz zu stürmen.

Momentan befindet sich Moritz Glauser im dritten und letzten Jahr der Sportschule. Anschliessend ist ein Übertritt ans Liechtensteinische Gymnasium geplant, ebenfalls als Sportschüler. In der wenigen Freizeit, die dem Tennistalent bleibt, trifft er sich mit Freunden oder nützt die Gelegenheit, um auch einmal zu entspannen. Alles aber darauf ausgerichtet, seinen Traum zu verwirklichen, Tennisprofi zu werden.