Spital brutal noch brutaler

Nachdem man mich neulich im Spital Vaduz mitten in der Nacht mit höllischen Schmerzen und gebrochenem Finger, wie einen dummen Simulanten wieder nach Hause jagte, machte ich mir in einem Leserbrief Luft. Gestern bekam ich einen Brief von diesem Spital. Wer nun denkt, die hätten sich bei mir entschuldigt, der liegt kilometerweit daneben. Die schreiben mir, dass ihr „Beschwerdenmanagement“ mit mir schwatzen möchte, denn sie wollen mit ihren „Kunden“ in den Austausch kommen. Das kleinste, aber bauwütigste Spital weit und breit, täte wohl besser daran, einen Manager einzustellen, der Beschwerden der „Kunden“ verhindert.

Vor ein paar Jahren war ich auch dort in diesem Spital oben. Da hat sich währendem ich schlief, die Lampe gesenkt, weil bei der wohl auch das Gelenk Beschwerden hatte. Durch die Hitze der Birne, begannen Kopfkissen und Kopf lichterloh zu brennen. Ich nahm das Kissen und warf es im hohen Bogen zum Fenster hinaus. Dann sagte man doch tatsächlich zu mir, man würde kurz lüften und ich könne dann wieder in dem Kohlenmonoxyd benebelten und durchseuchten Zimmer weiterschlafen. Das kann man aber mit einem altgedienten Feuerwehrmann wie mir, dann doch nicht machen und ich bezog eigenmächtig das nächste freie Privatzimmer. Und gestern stand tatsächlich in der Zeitung, dass eine Geburtenstation, also das Gebären in Vaduz zu teuer und zu gefährlich sei. Meine Erfahrung lehrt mich aber eindrücklich, dort oben ist vor allem das Sterben gefährlich und der Weg dorthin voller Abenteuer. Und dem Herrn Eckstein, der immer von einem Spitalneubau salbadert, sei gesagt: Wenn ich ein Rennen gewinnen will, muss ich zuerst gute Pferde züchten. Mit Ackergäulen, auch wenn diese fleissig sind, ist nichts zu holen.

Und ich persönlich lasse mich lieber von einem guten Doktor mit einem Sackmesser in einem alten Schopf operieren, wie von einem Stümper mit einem goldenen Skalpell am Autobahnanschluss.

Albert Lampert Veteranengasse 4, Mauren