Die Gruppierung «Initiative A für Aufklärung und Aufarbeitung» hat heute eine Petition zur Aufarbeitung der Covid-Massnahmen in Liechtenstein eingereicht. Sie hofft, dass der Landtag diese Petition an der Sitzung vom 3. Mai an die Regierung überweist. Zentrales Anliegen ist die Einsetzung einer neutralen Untersuchungskommission.
Am 11. März 2023 schrieb die NZZ unter dem Titel «Pandemie der Beliebigkeiten»: «Ältere und Kinder haben unnötig gelitten (…) die Behörden informierten oft manipulativ (…) Regierungen weltweit werden aufgefordert, Rechenschaft über ihre Pandemiepolitik abzulegen». Auch in Liechtenstein ist es nach drei Jahren höchste Zeit.
Weltweit haben Politiker und Verantwortliche inzwischen zumindest eingeräumt und sich teils auch entschuldigt, dass viele Covid-Massnahmen überzogen und kontraproduktiv waren. In der Schweiz hatte „Mister Corona“ Daniel Koch im März in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen immerhin die Grösse, Fehler einzugestehen, zum Beispiel die Abriegelung der Altersheime und die Schulschliessungen. In Liechtenstein dagegen wird weiter geschwiegen. Statt Mauern des Schweigens braucht hat es jetzt jedoch Brücken, um aufeinander zuzugehen. Diese Petition möchte einen Beitrag dazu leisten.
Der angekündete Bericht des Liechtenstein-Instituts ist keine medizinische Analyse. Entscheidend ist jedoch, welche ganzheitlichen Auswirklungen die Massnahmen inklusive Impfung auf die Volksgesundheit hatten und haben. Waren sie angesichts der angerichteten psychischen Schäden tatsächlich verhältnismässig? Warum mussten die von Covid am allerwenigsten betroffenen Kinder am stärksten leiden? Eine neutrale Aufarbeitung muss Nutzen, Schaden und Kosten aller Massnahmen ins Verhältnis stellen, damit die richtigen Lehren für die Zukunft gezogen werden können. Eine parlamentarische Kommission ist nicht zielführend, weil die Abgeordneten die Massnahmen mitgetragen haben und somit befangen sind.
Mit einer Überweisung dieser Petition können die Landtagsmitglieder beweisen, dass sie für eine wirkliche Aufarbeitung sind. Nur wenn man weiss, welche Massnahmen richtig oder falsch waren, kann man es beim nächsten Mal besser machen. Dies ist auch im Interesse der Politik, zumal sie in den vergangenen drei Jahren bei einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung viel Vertrauen verspielt hat.
Der ohne wissenschaftliche Evidenz zu Unrecht erfolgte verfassungs- und gesetzeswidrige Ausschluss gesunder Menschen vom öffentlichen Leben mittels Zertifikat sowie der massive Impf-Druck führten zu einer nie dagewesenen gesellschaftlichen Spaltung. Darum fordert die IA in ihrer Petition auch geeignete Massnahmen, um die Gesellschaft zu versöhnen.