Frauen U19-EM: Schottland – FL 7:0 (3:0)

Das U19-Nationalteam Liechtensterins. Foto: LFV/DeFodi/Nderim Kaceli

Der Absteiger aus Liga A spielte
auf einem anderen Niveau

Im ersten Spiel der 2. Runde in der EM-Qualifikation unterlag das Liechtensteiner Frauen U19-Nationalteam Schottland deutlich mit 0:7. Gleich fünf Treffer für die Britinnen erzielte Abigail Nicoll, drei davon bereits in der ersten Halbzeit.

Während Schottland bereits drei Tage zuvor ihr erstes Spiel an diesem Qualifikationsturnier gegen Gastgeber Albanien absolvierte und mit 5:0 für sich entschied, war es für Liechtenstein das erste Pflichtspiel im neuen Jahr. Und der Absteiger aus Liga A war von Beginn an technisch und taktisch überlegen. So dauerte es nicht einmal vier Minuten, bis Schottland nach einem Eckball die Führung erzielen konnte. Der Standard kam hoch in den Strafraum und fiel der Stürmerin direkt vor die Füsse. Sie lenkte den Ball in Richtung Tor und die Liechtensteiner Abwehr erfolgte wohl knapp hinter der Linie, weshalb es früh 1:0 für Schottland stand.

Die Inseleuropäerinnen waren dominierend, doch Liechtenstein konnte durch eine gut stehende Defensive mehrere Angriffe frühzeitig stoppen. Doch bei langen Bällen wurde es immer wieder gefährlich, so auch nach einem Ballverlust im Aufbauspiel an der Seitenauslinie. Bei der Flanke fehlten Zentimeter zur Klärung und Nicoll nutzte dies eiskalt zur 2:0-Führung nach knapp 20 Minuten aus.

Die Liechtensteinerinnen wollten die Ballgewinne in der Defensive in gute Offensivaktionen verwandeln, doch weil sich da immer kleine Fehler einschlichen, kam das Team von Nationaltrainer Philipp Riedener nicht zu ernsten Tormöglichkeiten. Und so waren auch bis zum Schlusspfiff keine Torabschlüsse zu verzeichnen.

Anders auf der Gegenseite, wo Jara Ackermann jederzeit wach sein musste, da die Schottinnen häufig vor dem Liechtensteiner Tor auftauchten. In der 37. Minute konnte Ackermann zweimal gute Abschlüsse blocken, doch im dritten Anlauf brachte Nicoll dann den Ball im Tor unter. Bei diesem 0:3-Rückstand blieb es bis zur Pause.

Zu Wiederbeginn kamen die Schottinnen gleich mit vier neuen Spielerinnen auf den Platz und blieben dennoch das spielbestimmende Team. Tore fielen in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit jedoch keine, da die Liechtensteinerinnen weiter solidarisch verteidigten und bei Abschlüssen die Torhüterin zur Stelle war. Die Schottinnen blieben geduldig und packten in der 78. Minute eine neue Freistossvariante aus. Sie führten nach einem leichten Foul an der Seitenauslinie den Freistoss so schnell aus, dass die Zuordnung bei den Liechtensteinerinnen noch nicht passte und Nicoll machte ihr viertes Tor des Spiels. Anschliessend blieben sie weiter am Drücker und trafen in den letzten zehn Minuten gleich noch drei weitere Male zum letztlich klaren 7:0-Sieg. Damit sicherten sich die Schottinnen mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel nicht nur den vorzeitigen Gruppensieg, sondern auch die direkte Rückkehr in Liga A.

„Schottland ist heute mit einem klaren Plan in das Spiel gegangen und für sie galt nur eins, nämlich den Aufstieg zu fixieren. Sie waren technisch, wie auch taktisch und von der Spielintelligenz bzw. dem Spielwitz auf einem anderen Level. Das wussten wir und deshalb lag unser Fokus auf der Defensive, wo wir es über weite Strecken sehr gut gemacht haben. Lediglich die drei Tore in der ersten Halbzeit waren etwas hergeschenkt“, analysierte Nationaltrainer Philipp Riedener, der auch weiss, weshalb es in den letzten zehn Minuten nochmals drei Gegentreffer gab: „Uns sind in den letzten Minuten die Kräfte ausgegangen und da hat so ein Gegner eine ganz andere Mentalität und jede Spielerin will sich nochmals präsentieren.“

Für Liechtenstein, das Schottland als stärksten Gruppengegner erwartete, geht es am Dienstag zum Abschluss gegen die Turniergastgeberinnen. In diesem Spiel wird dann auch die zweite Tabellenposition ausgespielt, nachdem beide Teams noch ohne Punkte und Torerfolg dastehen. „Unser Fokus wird erneut auf der Defensivleistung liegen und mit etwas Glück kommen wir dann auch offensiv etwas mehr zur Geltung“, blickt Riedener bereits auf das zweite Spiel voraus.