Wird Erzbischof Gänswein Nachfolger von Erbbischof Haas?

Rom -Erzbischof Georg Gänswein war jahrelanger Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. Foto: Picture Alliance 

Seit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI., der heute in Rom beerdigt wird, ist sein langjähriger Privatsekretär, der deutsche Erzbischof Georg Gänswein, arbeitslos. Was wird nun aus dem charismatischen Kirchenmann, fragen sich vor allem die deutschen Medien? Und dabei fällt immer öfter auch der Name Bistum Vaduz.

Der gebürtige Schwarzwälder und prominente Kirchenmann ist 66 Jahre alt und zu jung für den erzbischöflichen Ruhestand. In der Regel bieten Erzbischöfe dem Papst mit 75 Jahren ihren Rücktritt an, so wie Erzbischof Wolfgang Haas, der am 7. August dieses Jahres diese Altersgrenze erreichen wird.

Der im Vatikan gern bemühte Rückgriff auf historische Präzedenzfälle kann auch im Falle Gänsweins eintreten. Angesichts der kirchenpolitischen Lage sei es schwer vorstellbar, dass Papst Franziskus ihn auf einen wichtigen Bischofsposten in der Heimat befördert, schreibt BR24. Früher übte Gänswein noch das Amt des «Präfekten des Päpstlichen Hauses» aus. Doch die Beziehung zwischen Papst Franziskus und Gänswein verlief nicht frei von Spannungen. 2020 kam es zum Bruch als ihn der Papst offiziell vom Amt des Präfekten «beurlaubte», um sich dem emeritierten Papst Benedikt voll und ganz widmen zu können, hiess es. Eine Rückkehr in die aktive Rolle des Präfekten ist deshalb keineswegs ausgeschlossen, wenn der Papst dies will.

Eine mögliche Variante wäre allerdings auch die Ernennung Gänsweins zum Bischof von Bayern.

Erzbistum Vaduz, ein weitere Variante?

Eine weitere Variante wäre das Erzbistum Vaduz, bei dem bekanntlich Wolfgang Haas im August 2023 seinen Rücktritt anbieten wird. Anders als in Chur, wo das Domkapitel ein Wahlrecht hat, ist der Papst in Vaduz bei der Bischofsernennung völlig frei, was auch Erbprinz Alois zuletzt bekräftigt hat. «Die Entscheidung zur Neubestellung eines Erzbischofs ist allein in der Hand des Heiligen Stuhls. Ein Vorschlagsrecht wie teil in anderen Bistümern gibt es bei uns nicht», sagte der Erbprinz letzte Woche in einem Interview mit dem Liechtensteiner Volksblatt.»

Denkbar wäre auch die Ernennung Gänsweins zum Leiter einer grossen Wallfahrtsstätte, wovon es nicht nur in Bayern einigt gibt. Die Spekulationen reissen nicht ab. Wer das Erzbistum Vaduz schlussendlich übernehmen wird, bleibt auch weiterhin Spekulation.