Weiterbildung und lebenslanges Lernen wichtiger denn je

Sabine Frei-Wille, Geschäftsführerin der Stiftung Erwachsenenbildung

Als Geschäftsführerin der Stiftung Erwachsenenbildung und als von der Regierung ernannte National Coordinator für Erwachsenenbildung hat Sabine Frei-Wille eine Doppelfunktion, die auf die Gegenwart und die Zukunft abzielt. In Zeiten des raschen digitalen, demographischen und ökologischen Wandels setzt sie sich dafür ein, dass möglichst niemand den Anschluss verliert.

«Die kommenden Jahre müssen zum Jahrzehnt der Weiterbildung werden. Sie müssen dazu genutzt werden, die Kultur der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens in Liechtenstein zu stärken, sich Kompetenzen für aktuelle und mögliche künftige Tätigkeiten anzueignen. Nur so können Beschäftigte, Arbeitssuchende und Selbständigerwerbende ihr Potenzial optimal entfalten. Davon wiederum profitieren sie selbst und die Wirtschaft in Kampf gegen den Fachkräftemangel als Ganzes», sagt Sabine Frei-Wille. Dies wurde europaweit erkannt, wie sie an den regelmässigen Sitzungen der National Coordinators für Weiterbildung immer wieder erfährt. Dass auch die Liechtensteiner Politik diese Zeichen der Zeit erkannt hat, haben die Landtagsabgeordneten in der Budgetdebatte im vergangenen November unter Beweis gestellt. «Es freut mich sehr, dass wir die Mittel erhalten haben, um auch im Jahr 2023 wieder 150 Weiterbildungsgutscheine für finanziell weniger gut gestellte Personen abzugeben», sagt die Geschäftsführerin der Stiftung Erwachsenenbildung. «Wir freuen uns über jeden, der sich für eine solche Unterstützung interessiert. Alle Informationen finden sich auf www.erwachsenenbildung.li.» Damit wird eine Erfolgsgeschichte fortgesetzt, die vor drei Jahren ihren Anfang genommen hat. Bereits 223 Weiterbildungsgutscheine konnte die Stiftung vermitteln.

Hemmschwelle zur Teilnahme senken
Darüber hinaus hat der Landtag 50’000 Franken gesprochen, damit die Anbieter von Erwachsenenbildungskursen mit der Digitalisierung im Lernprozess mithalten können. «Corona hat gezeigt, wie wichtig dies ist. Nun haben die Bildungshäuser die Möglichkeit, die interne Abstimmung optimal vorzunehmen», sagt Sabine Frei-Wille. Die Digitalisierung hält aber auch immer mehr Einzug in den Unterricht selbst. Dies fängt bereits beim Erwerb der Grundkompetenzen an. «Wir haben uns zunächst auf das Lesen und Schreiben konzentriert. Inzwischen bieten wir aber auch die Möglichkeit, die Grundkompetenzen in Mathematik und Informatik zu erwerben. Ausserdem ist es uns wichtig, die Hemmschwelle abzubauen, um an solchen Kursen teilzunehmen.» Dies folgt ebenfalls einem europaweiten Trend, der wie viele andere Weiterbildungsprojekte im Rahmen von Erasmus+ auch von der EU gefördert werden. «Als EWR-Mitglied sind wir teilnahmeberechtigt und erhalten nicht unerhebliche Mittel aus Brüssel zur Verfügung gestellt. So konnten wir einen Sensibilisierungskurs für Grundkompetenzen anbieten», sagt die Nationalkoordinatorin.

 

«Es ist uns wichtig, die Hemmschwelle abzubauen, um an solchen Kursen teilzunehmen.»

Sabine Frei-Wille,
Geschäftsführerin der Stiftung Erwachsenenbildung

 

Sichtbarkeit erhöhen, Angebote bekannt machen
Wichtig ist es Sabine Frei-Wille auch, die Angebote noch bekannter zu machen, die Weiterbildungsinteressierte in Liechtenstein in Anspruch nehmen können. «Einerseits sieht man auf der neuen Bildungslandkarte auf unserer Website, in welchen Sparten es welche Möglichkeiten gibt. Andererseits blicke ich stolz auf den Auftritt der Erwachsenenbildung an den next-step Bildungstagen im SAL zurück. Wir konnten interessante Gespräche mit Vertretern der Politik, der Wirtschaft sowie der Lehrbetriebe und mit Eltern führen und für unsere Anliegen werben. Wir hoffen, im kommenden Jahr wieder auf diese Weise Präsenz zeigen zu dürfen.»