Saison-Highlight war der Sieg in Rom

Mathias Eggenberger gewinnt am 23. März 2022 erstmals ein Turnier der Alps Tour und sichert sich in Rom Titel und Siegercheck bei der Winter Series Golf Nazionale.

Mathias Eggenberger: Saisonrückblick mit einem internationalen Titelgewinn als Highlight 

Am 23. März 2022 hat Mathias Eggenberger im Golf Nazionale in Rom mit seinem ersten Sieg auf der Alps Tour Liechtensteiner Golfgeschichte geschrieben. Trotz dieses Exploits glückte dem Schaaner der Aufstieg auf die Challenge Tour nicht. Für die Saison 2023 behält er die gleiche «Category» wie 2022.

Schaan, 2. Dezember 2022 – «Ich sollte öfters im Golf Nazionale spielen», sagt Mathias Eggenberger beim Rückblick auf die Saison 2022 lachend. In der Tat, der leicht coupierte Parcours liegt dem Liechtensteiner Playing Professional. Innerhalb der vergangenen 14 Monate hat er auf diesem Römer Parcours zwei Turniere der Alps Tour bestritten und beide Male überzeugt: Im Oktober 2021 hatte «Eggi» bis zur Schlussrunde geführt und sich am Ende mit einen Schlag Rückstand mit Rang 2 begnügen müssen, am 23. März dieses Jahres aber passte alles und Eggenberger holte seinen ersten Titel auf der Alps Tour. «Der Platz liegt mir wirklich», so der liechtensteinisch-schweizerische Doppelbürger, der als ehemaliger Swiss Golf-Nationalspieler nach wie vor unter Schweizer Flagge antritt, «er ist nicht so lang, dass man ständig den Driver vom Tee spielen muss, aber er hält links und rechts Hindernisse parat, die einen zu taktischem und präzisem Spiel zwingen.» Etwas, das «Eggi» auf seinem Heimplatz in Bad Ragaz von klein auf gelernt hat. Für die insgesamt sechs Runden der beiden Alps-Tour-Events im Golf Nazionale in Rom weist Mathias Eggenberger übrigens einen Gesamtscore von 18 unter Par auf.

Zwei weitere Podestplätze, Top-10 in der Jahreswertung

2022 war Mathias Eggenbergers sechste Saison als Professional – und die bislang beste und erfolgreichste für den Playing Professional, der am 13. Dezember seinen 31. Geburtstag feiert. Das Saison-Highlight im März war eingebettet in eine ganze Reihe von überzeugend guten Klassierungen, die sich allerdings mit Enttäuschungen abwechselten. Im Februar war «Eggi» mit Rang 7 im ersten Turnier in Suez (Ägypten) in die Saison gestartet, es folgten drei verpasste Cuts in Folge und im fünften Saisonturnier dann der oben erwähnte Sieg in Rom. Sechs Wochen später kletterte der Schaaner erneut aufs Podest: Rang 3 bei der Molinetto Open in Mailand brachte Eggenberger in der Order of Merit in eine hervorragende Ausgangslage; zu jenem Zeitpunkt Anfang Mai belegte Eggenberger den fünften Zwischenrang, der für den direkten Aufstieg auf die Challenge Tour gefordert ist. Im weiteren Verlauf der Saison blieb dieser fünfte Platz in der Jahresrangliste für den 30-Jährigen stets in Griffnähe. Vor allem auch Dank Rang 2 Anfang Juli im spanischen Soria. «Dort habe ich in der Schlussrunde eine 64 gespielt, hatte auf dem letzten Grün nochmals eine realistische Birdie-Chance, lochte aber nicht und verpasste so ein Stechen um den Sieg um einen Schlag», ärgert sich Eggenberger noch heute.

Noch ärgerlicher: just beim Finalturnier der Alps-Tour-Saison in Modena, bei dem doppelte Ranglistenpunkte zu gewinnen waren, geriet die Schlussrunde für Eggenberger zu einem kleinen Desaster – 77 Schläge am letzten Tag warfen den Schaaner in der Turnierwertung auf Rang 35 und in der Order of Merit auf Platz 10 zurück. «Damit habe ich 2023 die gleiche Category auf der Challenge Tour wie heuer, was mir leider nicht allzu viele Startmöglichkeiten eröffnen wird», sagt Eggenberger.

Der Versuch, sich über die «Knochenmühle» Qualifiying School für die DP World Tour 2023 zu qualifizieren, scheiterte in diesem Jahr früh. Eggenberger musste in Stage 1 beginnen, verpasste Mitte September im niederösterreichischen Haugschlag aber den Aufstieg in Stage 2 relativ klar. «Damit war meine Saison nach dem Alps Tour Finale Anfang Oktober beendet – ungewöhnlich früh», erklärt der Schaaner. Zeit für Herbstferien, vor allem aber auch Zeit für seine junge Familie. «Ich habe es genossen, vier Wochen lang keinen Golfschläger in den Händen zu halten», sagt Eggenberger.

Neue Saison, neue Wedges

Die Pause vom Golfsport ist längst beendet, Mathias Eggenberger befindet sich mitten in den Vorbereitungen zur Saison 2023, die er vorwiegend auf der Alps Tour plant. Am 30. November hat er von den Organisatoren dieser Tour einen provisorischen Turnierkalender fürs kommende Jahr erhalten: «Die Tour wird zwischen dem 14. und 26. Februar mit drei Turnieren in Ägypten starten, dann folgt ein Monat Pause, ehe es Ende März in Italien weitergeht.»

Bis es soweit ist, arbeitet der Schaaner gezielt mit seinen beiden Coaches Russell Warner und Roberto Francioni an der Verbesserung seines Schwungs. Es gibt einiges zu tun; auch beim Material, wo Veränderungen anstehen. «Roberto hat meine Statistiken analysiert und festgestellt, dass ich aus 60 bis 120 Metern zur Fahne zu viele Schläge verliere. Bisher hatte ich drei Wedges im Bag, nächste Saison werden es deren vier sein, um den Gap zwischen den einzelnen Schlägern zu verringern», erklärt Eggenberger. Ein zusätzliches Wedge im Bag bedeutet, dass ein anderer Schläger weichen muss, denn mehr als 14 darf kein Spieler mit auf die Runde nehmen. «Ich werde mein Eisen 2 zu Hause lassen, dafür öfters das Eisen 3 spielen – laut Statistik habe ich diesen Schläger in der Saison 2022 zehn Mal ins Grün geschlagen, mit durchaus guten Ergebnissen – und am Holz 3 etwas verändern, damit der Längenunterschied zwischen Eisen 3 und Holz 3 etwas geringer wird.»

Aktuell steht Mathias Eggenberger regelmässig im Golf Gams auf der Driving Range, wo er auch bei bitterkalten Temperaturen sein 90-Minuten-Programm durchzieht. «Ich mag es, den Ball fliegen zu sehen, deshalb ziehe ich die Range einem Indoor-Golf jederzeit vor», erklärt der Pro. Frieren ist dabei kein Thema: «Man bewegt sich beim Bälle schlagen. Da bleibt die Muskulatur warm.»