Heute ist Start zur 71.Vierschanzentournee

In Oberstdorf beginnt heute Donnerstag, 28.12.2022 die 71. Austragung der Vierschanzentournee.

Topfavorit auf den Gesamtsieg ist
der Pole Dawid Kubacki 

Ab heute Donnerstag, den 29.12.2022, beginnt eines der Highlights im Wintersport – die traditionelle Vierschanzentournee, endlich wieder mit Fans, die vergangenes Jahr nicht erlaubt waren. Die Austragungsorte nacheinander sind Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.

Wer sind die Favoriten auf den Titel?

Der Topfavorit kommt aus Polen. Dawid Kubacki gewann in dieser Saison vier von acht Einzelspringen im Weltcup und führt in der Gesamtwertung. Der 32-Jährige holte den Tournee-Titel bereits in der Saison 2019/20. Hinter Kubacki haben auch der Slowene Anze Lanisek, der Österreicher Stefan Kraft und der Norweger Halvor Egner Granerud gute Chancen. Alle drei springen in dieser Saison auf sehr hohem Niveau und durften sich schon über jeweils mindestens einen Sieg freuen.

Der Triumphator des vergangenen Jahres, der Japaner Ryoyu Kobayashi, sucht in diesem Winter noch nach seiner Form. Der 26-Jährige zählt nicht zu den größten Siegkandidaten.

Fünf Tournee-Gesamtsiege gab es bisher nur von einem Athleten: Der Finne Janne Ahonen war 1998/99, 2002/03, 2004/05, 2005/06 und 2007/08 erfolgreich. Viermal gewann die deutsche Skisprung-Legende Jens Weißflog. Weißflog hält gemeinsam mit dem Norweger Björn Wikola den Rekord an Tagesiegen (10), vor Ahonen und dem Österreicher Gregor Schlierenzauer (je 9).

Wo wird gesprungen? Sind Fans zugelassen?

Die gute Nachricht kam Mitte Dezember mit den weißen Flocken: Schneesicherheit gibt es bei allen vier Orten. Und, anders als im vergangenen Jahr, dürfen auch wieder Zuschauer dabei sein – die Orte sind berühmt für die Hexenkessel-Stimmung.

Nach den beiden Auftaktevents in der Oberstdorfer Schattenberg-Arena und in Garmisch-Partenkirchen auf der Olympiaschanze geht es über die Grenze nach Österreich: Ab dem 3. Januar wird in Innsbruck im Bergisel-Stadion gesprungen, der Tourneeabschluss ist am 5./6. Januar wie immer auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen.

Die Schanzenrekorde

Der Schanzenrekord in der Oberstdorfer Schattenberg-Arena ist langsam überfällig: Der Norweger Sigurd Pettersen hält die Bestmarke mit 143,5 Metern bereits seit 2003. In Garmisch ist Dawid Kubacki mit 144 Metern die Nummer eins. Den Polen hätte Markus Eisenbichler beim Neujahrsspringen 2022 beinahe abgelöst, sein Sprung landete bei 143,5 Metern.

Am Bergisel in Innsbruck ist Michael Hayböck aus Österreich mit 138 Metern aus dem Jahr 2015 der Allzeit-Beste, in Bischofshofen hält Dawid Kubacki aus Polen seit 2019 den Rekord mit 145 Metern. Damit landete er auch den weitesten Satz, den es bisher in der Tourneegeschichte gab.

Wie hoch ist das Preisgeld?

100.000 Schweizer Franken (etwa 96.000 Euro) erhält der Gesamtsieger zusätzlich zu den üblichen Weltcupprämien – die Summe wurde bereits vergangenes Jahr deutlich angehoben. Das kumulierte Preisgeld, das über die vier Tournee-Stationen insgesamt ausgeschüttet wird, liegt bei 400.000 Franken (384.000 Euro). Jeweils 75.000 Franken werden pro Ort als übliche Weltcup-Prämie und für den Qualifikationssieg ausbezahlt.