Das 1:1 von Rapid hallte in den Sozialen Medien und in der Presse noch zwei Tage lang nach. Die Wiener wurden vom FC Vaduz teilweise auseinandergenommen und müssen von Glück reden, dass sie nicht schon beim 1:1 im Rheinparkstadion frühzeitig aus dem UEFA-Wettbewerb ausgerschieden sind. Denn die Vaduzer hätten gut und gerne 4-1 gewinnen können. Leider war der Schiri „Rapid gebürstet“. Die Medien haben die Leistung von Rapid entsprechend kommentiert. Zwei solcher Zitate:
ZITAT, Kurier, Wien
18.8.2022
Play-off zur Conference League: Die überlegenen Liechtensteiner hatten in der ersten Hälfte eine Vielzahl von Chancen. Druijf glich aus.
von Christoph Geiler
Es ist ja nicht so, dass die Rapidler nicht gewarnt gewesen wären. Wer den Dritten der türkischen Süper Lig aus dem Europacup kickt und es ins Play-off der Conference League geschafft hat, kann kein Team von Bloßfüßigen sein. Auch wenn es im europäischen Vereinsfußball beileibe größere Kaliber gibt als den FC Vaduz, den aktuell Vorletzten der zweithöchsten Schweizer Spielklasse.
Aber bei allem Respekt für die Kicker aus dem Fürstentum und ihren Erfolgslauf im Europacup: Wie der SK Rapid am Donnerstag im Rheinpark-Stadion vom FC Vaduz in den ersten 45 Minuten vorgeführt wurde, grenzte an Peinlichkeit. 8:0 Torschüsse zugunsten der Liechtensteiner registrierten die Statistiker zur Halbzeit, wenn’s blöd gelaufen wäre, hätten sich die Hütteldorfer die Conference League schon nach diesen desaströsen 45 Minuten abschminken können. Paraden von Goalie Hedl und eine große Portion Glück bei einem Lattenpendler des Vorarlbergers Sutter waren dafür verantwortlich, dass Rapid den Schaden in Grenzen halten konnte und durch einen frühen Treffer von Ulrich (10.) nur mit 0:1 zurücklag.
Dreifachwechsel
Rapid-Coach Ferdinand Feldhofer musste reagieren. Zu desolat war das Zweikampfverhalten, zu uninspiriert die Offensive, zu leicht machten es die schwerfälligen Wiener, die phasenweise nicht wussten, wie ihnen geschah, dem Außenseiter aus Vaduz.
Koscelnik, Bajic und Grüll blieben zur Pause in der Kabine und wurden durch Auer, Demir und Druijf ersetzt. Der erhoffte Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Mit dem ersten Torschuss gelang prompt der Ausgleich. Der eingewechselte Druijf versuchte nach Demir-Solo sein Glück aus der Distanz und erwischte den bis dahin unterbeschäftigten Vaduz-Torhüter Büchel auf dem falschen Fuß. Der Goalie wirkte dabei ähnlich überrascht wie Rapid in Halbzeit eins – 1:1 (53.).
Eine Minute vor Beginn der Rapidviertelstunde geschah dann im Rheinpark-Stadion noch Wundersames: Die Hütteldorfer erarbeiteten sich die erste Großchance. Demir kam im Strafraum zum Ball, scheiterte aber am Vaduzer Schlussmann.
Es war ein äußerst schwacher Auftritt der Rapidler, die sich im Fürstentum nicht wirklich für einen Platz in der Conference League empfahlen. Das Beste an dieser Leistung war noch das Ergebnis, das dem Team von Ferdinand Feldhofer am kommenden Donnerstag die große Chance eröffnet, das Ticket für die Gruppenphase zu buchen.
Die Rapidler sollten allerdings auf der Hut sein. Der FC Vaduz hat seine bisherigen beiden Europacup-Auswärtspartien gegen Koper (1:0) und Konyaspor (4:2) gewonnen …
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Leistung von Rapid gegen Vaduz
sorgt für Entsetzen
Die Leistung von Rapid Wien am Donnerstag im Playoff-Hinspiel zur Conference League beim FC Vaduz (1:1) hat für enormen Gesprächsstoff in den Medien gesorgt. Trainer Ferdinand Feldhofer beschrieb die Leistung seines Teams als «beschämend», Kapitän Maximilian Hofmann nannte sie «indiskutabel» und eine « Beleidigung für jeden Rapid-Fan.»
Die Hütteldorfer hätten nun eine Woche Zeit, die Partie in Vaduz aufzubereiten, um im Rückspiel eine bessere Darbietung zu zeigten und den Aufstieg in die Gruppenphase zu schaffen, heisst es weiter. «So etwas will ich nicht mehr sehen. Wir waren weit weg von Normalform, jeder Einzelne», sagte ein sichtlich gezeichneter Rapid-Trainer. Zitat: ORF-2, 18.8.2022