Dutzende Leihmutter-Babys illegal verkauft

Abgeordneter Herbert Elkuch

Ein katholisches Land wie Liechtenstein sollte die Leihmutterschaft nicht dem Zufall überlassen. Dies insbesondere, nachdem im Mai eine knappe Mehrheit im Landtag das Verbot der medizinischen Fortpflanzungsmethoden im Partnerschaftsgesetz abgelehnt hat.

Nach einem Bericht des ORF vom 1.8.2022 sollen mindestens 30 Babys in Tschechien seit 2019 illegal an Ausländer verkauft worden sein, nachdem die Babys von ukrainischen Leihmüttern in Prag geboren wurden. Die Feskov-Klinik werbe mit einem „Remote-Garantieprogramm“: Entbindung im Wunschland. Strenge Standards, wie bei Adoptionen, würden wegfallen. Single-Männer mit Kinderwunsch und homosexuelle Paare aus aller Welt seien auch Kunden bei Feskov.

Gemäss ORF-Bericht rekrutiere die Agentur ukrainische Frauen mit niedrigem Einkommen als Leihmutter. „Die Frauen brachten ihre Kinder dann in Tschechien zur Welt. Anschließend wurden die Leihmütter gezwungen, sich als biologische Mütter auszugeben und ihre elterlichen Rechte zugunsten von Ausländern aufzugeben“ (Anm. Die biologische Mutter ist die Eizellenspenderin, in Tschechien muss sie aber anonym bleiben). Niemand prüfe, wer die Babys „bestellt“ – ob diese Menschen ein Neugeborenes richtig versorgen können oder ob sie eine Gefahr für das Kind darstellen könnten.

So seien etwa alleinstehende Männer nach Prag gereist und hätten die Babys gegen Bezahlung mitgenommen. Manche hätten sogar angegeben, nicht zu wissen, wie sie sich um das Kind kümmern sollten. Andere wollten demnach ein Kind als „Ablenkung“, oder, um später nicht alleine zu sein und einmal versorgt zu werden. Einer der Kunden aus Nordeuropa sagte der Polizei auf Nachfrage, er habe das Kind gekauft, weil seine Mutter ein Enkelkind haben wollte. Von einem Baby, das in die USA mitgenommen wurde, fehle jegliche Spur. Die Kosten für ein „abholfertiges“ Kind hätten 60.000 bis 70.000 Euro betragen.

Damit solche Dinge in Liechtenstein nicht passieren können, sollte die medizinische Fortpflanzungsmethode incl. Leihmutterschaft gesetzlich geregelt werden.

Herbert Elkuch, Abgeordneter