Steuerstatistik beweist: «Es existiert kein Generationenkonflikt»

Bei der Franchise-Befreiungs-Initiative wie auch bei der Initiative zur Rückkehr zum Mischindex bei der AHV-Rentenanpassung wollen einige Gegner einen Generationenkonflikt herbeireden. Schlagzeilen wie «Umverteilung findet von jung zu alt statt» oder «die meisten Rentner haben grosses Vermögen» bilden dabei nicht die Realität ab.

Résumé der Steuerstatistik: höheren Vermögen und tieferen Einkommen bei Rentnern stehen tiefere Vermögen, dafür aber höhere Einkommen bei Berufstätigen gegenüber
Zwar sind viele Rentner heute finanziell gut abgesichert. Gleichzeitig ist die finanzielle Situation sehr vieler Rentner jedoch angespannt, und jeder Franken muss von ihnen zweimal umgedreht werden.

Mit Verweis auf die Steuerstatistik wird argumentiert, dass den über 65-Jährigen deutlich höhere Vermögen zur Verfügung stehen als den – berufstätigen – jüngeren Altersgruppen. Dabei wird aber vergessen, dass dieselbe Steuerstatistik auch aufzeigt, dass Rentner im Mittel mit wesentlich tieferen Einkommen als die Berufstätigen durchkommen müssen. Die Hälfte der Rentner weist ein Einkommen (aus AHV-Rente und Pensionskasse) unter 37`000 Franken aus, 25% der Rentner unter 28`000 Franken (2019).

Das Vermögen der Rentner, sofern überhaupt vorhanden, besteht in der Regel aus dem mehr oder weniger abbezahlten Haus, dessen Unterhalt und allfällige Reparaturen, neben den übrigen Lebenshaltungskosten, mit dem Einkommen, der Rente, abgedeckt werden müssen.

Beendigung des Rentenstopps
Während Löhne und Gehälter in den letzten Jahren stetig gestiegen sind und die Teuerung bei Berufstätigen damit mindestens teilweise ausgeglichen wurde, sind die AHV-Renten in Liechtenstein seit 11 Jahren eingefroren, und durch sinkende Umwandlungssätze der Pensionskassen werden die Renteneinkommen weiter geschmälert.

Der Staatshaushalt ist saniert, die Rentner haben mit dem langjährigen Rentenstopp ihren Beitrag dazu geleistet. Es ist jetzt Zeit, die Rentner zu entlasten. Wie der Volksentscheid zur Befreiung von der Franchise für AHV-Rentner zeigt, steht der Liechtensteiner Seniorenbund mit dieser Meinung nicht allein da. Es ist Zeit, den Stopp bei den AHV-Renten zu beenden und künftig regelmässige Rentenanpassungen zu ermöglichen. Der Seniorenbund begrüsst und unterstützt daher die im Landtag eingebrachte Gesetzesinitiative zur Wiedereinführung des Mischindexes in der Erwartung einer positiven Behandlung der Gesetzesinitiative durch den Landtag.

Text: Liechtensteiner Seniorenbund