Regierung beschliesst Massnahmen des Neubaus des Landesspitals

Die Regierung hat den Audit-Bericht zur Projektorganisation des Neubaus des Liechtensteinischen Landesspitals und zum bisherigen Ablauf der Projektarbeiten zur Kenntnis genommen und vertraulich an die Geschäftsprüfungskommission des Landtags weitergeleitet. Zudem hat die Regierung die Neustrukturierung des Steuerungsausschusses für den Neubau beschlossen. In einem nächsten Schritt soll das vorliegende Vorprojekt überarbeitet sowie einer externen fachlich-technischen Überprüfung unterzogen werden.

Das Ministerium für Gesellschaft und Kultur hatte im April 2022 aufgrund der zu erwartenden Kostenüberschreitung ein externes Audit in Auftrag gegeben . Die externe Analyse verfolgte das Ziel, die bisherigen Arbeiten und Zuständigkeiten im Bauprojekt zu überprüfen und Vorschläge für Optimierungen zu machen. Die Regierung und der Steuerungsausschuss des Neubaus Landesspital erachten den Bericht als wertvoll und haben auf Grundlage der Ergebnisse eine Reihe von Massnahmen ergriffen.

Audit-Bericht empfiehlt Plausibilisierung und Überprüfung
Der Audit-Bericht kommt zum Schluss, dass das Projekt bezüglich Organisation und Prozesse zweckmässig aufgesetzt ist und dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Gremien transparent und rechtzeitig erfolgt ist. Die Eckdaten aus dem Bericht und Antrag Nr. 80/2019 – Kosten, Leistungen und Termine – wurden jedoch nicht konsequent eingehalten. Die Auditoren empfehlen in einem nächsten Schritt eine Plausibilisierung und Optimierung des Vorprojekts sowie dessen fachlich-technische Überprüfung. Das Resultat dieser Arbeiten soll die Basis für einen Abgleich mit dem vom Volk genehmigten Finanzbeschluss bilden, was wiederum für das weitere Vorgehen zentral sein wird.

Kostensteigerungen durch diverse Faktoren
Die Auditoren stellen fest, dass die Kosten zum Zeitpunkt der Budgetierung schwer abschätzbar waren, da sie auf Basis der strategischen Planung errechnet wurden. Die Kostenungenauigkeit hätte aber zusätzlich zu den Bauherren- und Projektreserven bei der Erstellung des Bericht und Antrags berücksichtigt werden sollen. Bisherige Analysen zu den prognostizierten Mehrkosten zeigen, dass sich bereits beim Architekturwettbewerb Kostensteigerungen abzeichneten, welche allerdings nach damaliger Einschätzung der Experten korrigierbar waren. Zudem haben die Abklärungen im Vorprojekt ergeben, dass mit Mehrkosten auf dem Standort Wille-Areal zu rechnen ist. Aufgrund der Erfahrungen aus der Covid-19-Pandemie ist ursprünglich nicht vorgesehene Infrastruktur in die Planung eingeflossen. Ferner sind unter anderem die Investitionskosten für eine Geburtsabteilung einkalkuliert.

Steuerungsausschuss neu besetzt und erweitert
Auf Grundlage des Audit-Berichts hat die Regierung eine Umstrukturierung und Erweiterung des Steuerungsausschusses beschlossen. Um die Rolle der Regierung als Auftraggeberin des Neubaus zu stärken, übernimmt Regierungsrat Manuel Frick neu die Leitung dieses Gremiums. Mit Stimmrecht werden im Steuerungsausschuss zudem die Gemeinde Vaduz und die Stabsstelle für staatliche Liegenschaften mit jeweils einer Person sowie der Stiftungsrat des Landesspitals mit zwei Personen vertreten sein. Mit beratender Stimme in den Steuerungsausschuss bestellt wurden die Direktion des Landesspitals und die im Landesspital angesiedelte Gesamtprojektleitung sowie Vertreter bzw. Vertreterinnen des Ministeriums für Gesellschaft und Kultur und des Baumanagements. Weiter wird ein externer Experte bzw. eine externe Expertin aus dem Bereich Spitalplanung und Spitalbau in dem Gremium Einsitz nehmen.

Technische Überprüfung als nächster Schritt
Das Vorprojekt wird in einem nächsten Schritt detailliert überprüft und optimiert. Zudem wird über ein externes Unternehmen eine fachlich-technische Überprüfung durchgeführt. Das Resultat dieses Prozesses wird bis Ende Jahr erwartet und soll die Grundlage für einen Regierungsentscheid über das weitere Vorgehen bilden Die Regierung wird die weiteren Entscheidungen zum Neubauprojekt Landesspital transparent kommunizieren.