Stocklasa: «Wir sind in der Underdog-Rolle»

Martin Stocklasa betreute heute zum ersten Mal als Cheftrainer den FC Vaduz in Lausanne. ©DeFodi/Manuel Reino Berengui)

Heute Freitag, 3. Juni 2022, um 20.45 Uhr, startet Liechtenstein gegen Moldawien in die dritte Nations-League-Kampagne. Nachdem Liechtenstein in der Nations League 2020 den Aufstieg in die League C nicht geschafft hatte, wird sich das verjüngte Liechtensteiner Nationalteam in der League D Gruppe 1 mit drei Kontrahenten auseinandersetzen müssen.

«Wir wollen auch Punkte holen»

Moldawien (Weltrangliste 180), Lettland (135) und Andorra (153) heissen die Gruppengegner. Als 192 des Fifa-Rankings steht Liechtenstein mit dem Rücken zur Wand. Entsprechend äusserte sich Nationaltrainer Martin Stocklasa am Donnerstag trotz einer gewissen Zurückhaltung auch optimistisch: «Ob eine Qualifikation oder die Nations League bevorsteht, wird sind prinzipiell in der Underdog-Rolle. Wir haben unsere Ziele gesetzt; es ist kein Geheimnis, wir wollen auch unsere Punkte holen.»

Er wolle trotz der personellen Engpässe «nicht den Kopf in den Sand stecken. Das ist nicht unsere Mentalität. Dennoch müssen wir die Begebenheiten anschauen. Es ist kein Selbstläufer. Moldawien ist einfacher zu spielen, als gegen Deutschland», warnt Stocklasa, der an die März-Länderspiele verwies, als Liechtenstein gegen Kapverde (0:6) und die Färöer Inseln (0:1) verlor. «Wenn wir nicht annähernd an gute Leistungen herankommen, deshalb kam auch gegen Kapverde, das kein Überteam ist, ein schlechtes Resultate zustande», erläuterte Stocklasa.

Vier Spiele in elf Tagen

Der körperliche Aufwand wird auf jeden Fall enorm sein, denn in elf Tagen absolviert das Nationalteam vier Partien gegen Moldawien (3. Juni), Lettland (6. Juni + 14. Juni) und Andorra (10. Juni). Schon deshalb weiss der Nationaltrainer, dass ein grosser Effort notwendig sein wird. «Ich bin schon längst in diesem Geschäft dabei. Wir werden bei den vier bevorstehenden Länderspielen die eine oder andere Möglichkeit besitzen», so Stocklasa, der mittles Videostudium die letzten acht bis zehn Partien der Moldawier zu Gemüte geführt hat. «Moldawien ist eine grosse Nation und hat ihre besten Zeiten auch hinter sich. Sie haben viele junge Talente und auch schon grössere Nationen vor Probleme gestellt. Wir können befreit aufspielen.»

Gewichtige Absenzen

Stocklasa muss auf Dennis Salanovic (rekonvaleszent), Noah Frommelt (Muskelriss), Lars Traber (Spiele Brühl + Prüfungen), Jens Hofer (gesperrt + Prüfungen), Marcel Büchel (Verzicht) und Maxi Göppel (Sprachaufenthalt) verzichten. Die Sorgenfalten halten sich beim Nationaltrainer trozdem in Grenzen: «Logisch hätte ich den einen oder anderen Spieler gerne dabei gehabt, zumal wir vor einem happigen Programm stehen. Wir wollen das Beste daraus machen. Es werden immer vereinzelt Spieler fehlen, zuviel darf dieses Mal nicht passieren. Junge Spieler werden nachrücken und sie müssen die Lücken schliessen.»

Neue Bekleidung für Nationalteams

Liechtenstein präsentierte am Donnerstag auch einen neuen Sponsor. Für die nächsten vier Jahre werden die A- und U21-Nationalteams der Herren sowie das Frauen-Nationalteam von «Errea» aus Parma (It) ausgerüstet. Sie lösen damit den bisherigen Ausrüster «Marcron» aus Bologna (It) ab. Die Uefa unterstützt die kleineren europäischen Fussballverbände im Bereich der Ausrüstung (Spiel und Training). Neben Liechtenstein profitieren auch die sieben Nationen aus Weissrussland, Zypern, Luxemburg, San Marino, Andorra, Malta und die Färöer Inseln von diesem Angebot. (eh)