«Es ist essentiell, die Menschen zu mögen und sich für sie zu interessieren»

Im Gespräch mit dem FBP-Vorsteherkandidaten von Mauren-Schaanwald – Dominik Amman

Der diplomierte Elektroingenieur Dominik Amman bringt als Kandidat für das Amt des Vorstehers die besten fachlichen und menschlichen Voraussetzungen mit. Dominik Amman ist mit Amanda verheiratet, Vater von zwei Töchtern (Marisol und Natalia) und ist mit dem Innenleben der Gemeinde Mauren-Schaanwald als langjähriger Gemeinderat sowie Vizevorsteher seit 2019 sehr vertraut.

Die Begeisterung war anlässlich der Jahresversammlung der FBP Mauren-Schaanwald sehr gross, als du als Vorsteherkandidat für die Gemeindewahlen 2023 vorgestellt worden bist. Du hast dich für die verantwortungsvolle Herausforderung mit einem Ja entschieden?
Dominik Amman: Ja wunderbar, wir wollten das Ganze spannend gestalten und das ist unserer Ortsgruppe wohl wirklich gut gelungen. Die Begeisterung bekam ich sogar ein paar Tage später, als ich Kassendienst mit der Schaanwälder Funkenzunft bei einer Veranstaltung im Weiherring hatte, zu spüren. Ich möchte mich für die vielen spontanen Gratulationen und positiven Glückwünsche aus der Bevölkerung an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Diese zustimmende Haltung motiviert, doch entscheiden wird sich’s im März 2023.

Da du bereits seit acht Jahren im Gemeinderat und davon bald vier Jahre als Vizevorsteher in der Gemeindepolitik wirkst, weisst du sehr gut, was mit diesem Amt eines Vorstehers zusammenhängt. Was fasziniert dich an dieser Aufgabe bzw. Herausforderung?
Es ist einerseits die rein inhaltlich grosse Vielfalt der Gemeindethemen und Herausforderungen. Es ist ein enormer Facettenreichtum, der durch die gesellschaftlichen Veränderungen immer wieder neue Aufgaben und Projekte hervorbringt. Was mich andererseits besonders fasziniert, ist der direkte Bezug zum Leben der Einwohnerinnen und Einwohner – mit starkem Einzug kann man die Zukunft gemeinsam gestalten. Ich vermeide auch tunlichst von einem «Job» zu sprechen, denn dieser platte Ausdruck scheint mir dem nicht gerecht zu werden.

Du arbeitest als Dipl. Elektroingenieur in einem liechtensteinischen Grossunternehmen, das international tätig ist. In deinen ersten Berufsjahren in Zürich hast du bei einem erfolgreichen Start-up-Unternehmen bereits als sehr kreativer Mensch mitwirken und Erfahrungen sammeln können. Welche Attribute sind in allen Kaderfunktionen – auch bei der Führung einer Gemeinde – die essentiellen?
Ich hatte das Glück meistens in sehr erfolgreichen und aufstrebenden Firmen mitarbeiten zu können. Kreatives und fachliches Expertentum war dabei eigentlich immer vorhanden oder konnte global akquiriert werden. Bei der Sozialkompetenz, welche meiner Ansicht nach eminent wichtig für die Führung ist, sieht die Situation schon etwas anders aus. Sozialkompetenz kann kaum erlernt und kulturelles Verständnis doch wohl eher nur lokal erworben werden. Zur Führung fällt mir die einleitende Aussage eines Professors an unserer Universität ein, nämlich «die primäre Bedingung Lust an der Führung» zu haben. Das tönt banal und könnte fälschlicherweise als Machtgelüste verstanden werden. Aber es geht darum, sich selbst eben nicht in den Mittelpunkt zu stellen, sondern sich in seine Mitarbeiter versetzen und dadurch sie zu Bestleistungen motivieren zu können. Es ist also essentiell, die Menschen zu mögen und sich für deren Belange zu interessieren.

Auf deiner ersten Visitenkarte stand als Berufsbezeichnung «Entwickler». Das Pendant dazu ist «Gestalter». Wie siehst du die Gestaltung bzw. Entwicklung der Gemeinde Mauren-Schaanwald?
Ich stelle immer wieder fest, dass unsere Gemeinde sehr gut aufgestellt und den allgemeinen Entwicklungen teilweise schon einen Schritt voraus ist. Das können auch überregionale Benchmarkings belegen. Es ist sicherlich ein Verdienst unseres Vorstehers Freddy Kaiser, diese Strömungen frühzeitig erkannt und strategisch in die richtigen Bahnen geleitet zu haben. Ich erhoffe mir mit meinem technischen Verständnis und analytischem Vorgehen solche Trends und Bedürfnisse der Menschen ebenso zu erkennen und umzusetzen. Technik war ja seit jeher ein Treiber für gesellschaftliche Veränderungen und neue Möglichkeiten. Da tun wir also gut daran, ein Auge darauf zu haben. Mit den Sozialen Medien erleben wir wohl gerade die grösste gesellschaftliche Umwälzung überhaupt.

Du warst acht Jahre lang im Stiftungsrat des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes (LED) engagiert. Deine humanitären Wertvorstellungen sind sehr ausgeprägt, und du ordnest nicht alles den Wirtschaftszielen unter. Welche Werte sind für dich für die Entwicklung unserer Gesellschaft und auch unseres Lebensraums von Bedeutung?
Die wirtschaftliche Rentabilität darf natürlich nie ausser Acht gelassen werden, sonst wird sich unser Wohlstand nicht halten lassen. Aber man muss gewisse Dinge in grösserem Rahmen sehen. So können ein paar Schritte seitwärts zu einer Kurskorrektur und längerfristig eben doch zu mehr Erfolg führen.

Der Überbegriff für all dieses Handeln könnte man mit Gleichgewicht ausdrücken. Als Individuum haben wir ja seit längerer Zeit erfahren müssen, wie wichtig es ist, seine Work-Life Balance zu finden. Ansonsten wird alles Erreichte wieder zunichte. Nun sind wir gefordert, dieses Gleichgewicht auch ökologisch und gesellschaftlich nicht zu verlieren respektive überzustrapazieren.

Bei der Vorstellung als FBP-Vorsteherkandidat hast du von nachhaltigen Wirtschaftsformen gesprochen. Was meinst du darunter konkret?
Das ist halt ein alter Wunschtraum von mir. Ich bin dann immer froh, wenn ich auf Experten treffe, die wenigstens in der Theorie schon sehr viel weiter sind. Aber ich fürchte, da müssten halt die meisten Marktteilnehmer nach denselben Vorstellungen und Rahmenbedingungen agieren. Solange die Verursacher nicht für die wahren Kosten aufkommen müssen, ist das natürlich Utopie. Dazu muss sich die Politik global oder zumindest kontinental einigen. Aber es sind gute Ansätze vorhanden wie die SDGs (17 Ziele der UNO für nachhaltige Entwicklung) oder das wiederaufkommende Energiebewusstsein. Als Vorsteher wäre ich da natürlich eine kleine Nummer, aber den eigenen «Gemeindegarten» vorbildlich gestalten, kann man allemal.

Die Heimat bedeutet dir sehr viel. So hat es dich, als du früher im Ausland gearbeitet hast, stets Richtung «Maurer Kirchturm» gezogen.
Na ja – sagen wir lieber – in die «ewig junge Gemeinde mit den sieben Hügeln». (lacht)

Mit dem anonymen Grossstädtischen konnte ich mich nie anfreunden. Da war mir das Bürgerliche, wo quasi jeder jeden kennt, immer lieber. Ich hatte in Zürich einen Arbeitskollegen, der von den Bermudas stammte. Auf die Frage: Warum er diese paradiesischen Inseln unter ewiger Sonne denn gegen dieses graue Zürich eingetauscht habe – meinte er: «Kaum sei er dort am International Airport gelandet, wisse sein ganzes Dorf schon, dass er komme». Das ist doch wunderbar – etwa so wie wenn man am Café Matt vorbeifährt!

Dein Naturell zeichnet sich durch Volksverbundenheit und Bodenständigkeit aus. Du hast klare Vorstellungen und bezeichnest dich zugleich als Teamplayer. Wie wichtig ist dir die Partizipation der Menschen in der gemeinsamen Zukunftsentwicklung?
Die Amtsausführung des Vorstehers im Speziellen und die Gemeindeverwaltung im Allgemeinen ist primär ein Dienstleister für die Einwohnerschaft. Sie hat keinen Selbstzweck. Neben dieser Aufgabe hat sie für eine Weiterentwicklung zu sorgen, um die Attraktivität der Gemeinde zu sichern und den Standort voranzubringen. Dies kann sie natürlich nur tun, wenn sie auf ihre Bewohnerinnen und Bewohner eingeht, ihnen zuhört und ihre Anliegen ernst nimmt.

Als Beispiel aus meiner jetzigen Firma: Dort haben wir uns in den letzten zwei Jahrzehnten extrem auf den Kunden und dessen Bedürfnisse ausgerichtet. Der Erfolg gab uns recht.

Ich habe die Gemeinderatsarbeit stets als kollektive Entscheidungsfindung wahrgenommen. Wir sind da also völlig richtig unterwegs.

Du bist auch ein begeisterter Naturmensch und liebst die Gemeinschaft, die Geselligkeit der Vereine.
Es ist ja allgemein bekannt, dass Spazierengehen im Wald das Stress-Empfinden reduziert. Es senkt den Blutdruck, die Herzfrequenz und vermindert Stresshormone im Blut. Also in einem Wort -«Schaanwald». Oder gemäss dem alten Spruch: «Wir leben dort, wo andere Ferien machen».

Dazu ist man in unseren Vereinen nicht nur gesellschaftlich gut aufgehoben, sie ermöglichen auch eine Vernetzung in der Gemeinde und geben Hilfestellung. Meine Talente haben leider für musikalische und gesangliche Beiträge nicht gereicht. Dafür findet auf unserer Gemeindehomepage sicher jeder den richtigen Verein für sein gewünschtes Betätigungsfeld.

Die letzte Frage: Was hätte die Gemeinde Mauren mit einem Vorsteher namens «Dominik Amman»?
Einen der zuhört und sich den Sorgen und Ideen annimmt. «Halt an Pfundskerle zum agrifa!» (lacht)

Wenn man in Mauren-Schaanwald wohnt, soll man das Gefühl haben, am lebenswertesten Ort zu sein. Man soll unmittelbar spüren, dass man dazu gehört und mit persönlichem Engagement etwas beitragen und bewirken kann.