50 Jahre IBK: Im Zeichen der Energie und der Grenzüberschreitung

"Das Ziel des IBK-Kleinprojektefonds ist, die vertrauensvollen grenzüberschreitenden Beziehungen auf lokaler und regionaler Ebene zu stärken und die grenzüberschreitende institutionelle Zusammenarbeit in der Bodenseeregion zu verbessern", so die Koordinatorin des IBK-Kleinprojektefonds Lydia Tollkühn.

Mit einer Jubiläumswoche feiert das Fürstentum Liechtenstein das 50-jährige Bestehen der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK). Auf dem Peter-Kaiser-Platz wurde zu diesem Zweck ein umgebauter Schiffscontainer aufgebaut, der gleichermassen als Projektionsfläche für die IBK-Historie als auch als Veranstaltungsplattform fungiert. Am Donnerstag, 23. Juni 2022, standen Filmvorführungen, eine Informationsveranstaltung sowie ein besonderer Themenschwerpunkt auf dem Programm.

Der Donnerstag begann mit einer Vorführung des Films BodenseeRaumGestalter*innen im Alten Kino Vaduz. Der Film wurde im Auftrag der Regierung des Fürstentums Liechtenstein von Louis Vogt produziert. Im Mittelpunkt des Films steht der Mensch aus dem IBK-Raum und zwar in doppelter Funktion: Einerseits als geschichtenerzählender Akteur und andererseits als Zuhörer der anderen Akteure, wodurch er inspiriert und motiviert wird.

Grenzüberschreitende Projekte fördern
Im Anschluss daran fand die Sprechstunde zum IBK-Kleinprojektefonds statt. Ein Angebot für Interessierte, die sich über Fördermöglichkeiten für grenzüberschreitende Projekte informieren wollten. „Das Ziel des IBK-Kleinprojektefonds ist, die vertrauensvollen grenzüberschreitenden Beziehungen auf lokaler und regionaler Ebene zu stärken und die grenzüberschreitende institutionelle Zusammenarbeit in der Bodenseeregion zu verbessern“, so die Koordinatorin des IBK-Kleinprojektefonds Lydia Tollkühn, die vor Ort Rede und Antwort stand. Das grenzüberschreitende Förderprogramm des IBK-Kleinprojektefonds bietet sich an für Vereine, Privatpersonen, Institutionen, Kommunen oder NGOs. Wichtigste Fördervoraussetzung ist, dass die geplanten Projekte von mindestens zwei Partnern aus unterschiedlichen Staaten der IBK- beziehungsweise Interreg-Gebietskulisse geplant und umgesetzt werden.

Die Länder und Kantone der IBK fördern mit dem IBK-Kleinprojektefonds in den Jahren 2022 bis 2028 grenzüberschreitende Begegnungs- und Austauschprojekte unter anderem aus den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales, Sport, Kinder- und Jugendarbeit, Umwelt und Klimaschutz sowie Tourismus. Die Förderhöchstsumme für die IBK-Begegnungsprojekte beträgt pro Projekt 2.500 Euro, die Förderhöchstsumme für die Interreg-Kleinprojekte beträgt pro Projekt 25.000 Euro.

Wie viel Technik braucht ein nachhaltiges Haus?
Ein Höhepunkt des Donnerstags war der Themenschwerpunkt „Wie viel Technik braucht ein nachhaltiges Haus?“ Klimaverträglich bauen, bei hohem Komfort mit möglichst wenig Technik – diesen Anspruch sollen Low-Tech-Gebäude erfüllen. „Low-Tech Gebäude sind als bewusster Kontrapunkt zur zunehmenden Technisierung von Gebäuden zu verstehen. Bei geringerer Komplexität soll dennoch ein möglichst tiefer Energieverbrauch erreicht werden“, fasste Andreas Gstöhl vom Amt für Umwelt und Vertreter Liechtensteins in der Kommission Umwelt der IBK die Herausforderung in einer Begrüssung zusammen.

 

Andreas Gstöhl vom Amt für Umwelt.

Mit eben dieser Herausforderung befasste sich ein fünfjähriges Forschungsprojekt der Kommission Umwelt der IBK, welches von 2015 bis 2020 lief. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt finden sich in einem Buch, das 2021 erschienen ist. Robert Maier von der Universität Liechtenstein präsentierte dieses von ihm mitverfasste Buch mit dem Titel „Low-Tech Gebäude“ anlässlich der Sommertournee vor Ort. Im Anschluss daran stellte Energieplaner Richard Widmer ein konkretes Low-Tech Gebäude vor: das Landwirtschaftliche Zentrum in Salez.

Abgerundet wurde der Themenschwerpunkt durch eine von Tanja Cissé moderierte Diskussionsrunde, in der verschiedene Gäste aus den Bereichen Energieplanung, Architektur, Immobilen sowie Nutzerinnen und Nutzer solcher Gebäude zu Wort kamen und die verschiedenen Aspekte rund um Low-Tech vertieft beleuchtet und besprochen werden konnten.

Tanja Cissé moderierte die Diskussionsrunde, in der verschiedene Gäste aus den Bereichen Energieplanung, Architektur, Immobilen sich äusserten.

Kurzfilmabend für junge Leute
Das landesweite Jugendinformationszentrum aha – Tipps & Infos für junge Leute ist an der Jubiläumswoche mit gleich zwei Aktionen vertreten. Nach dem Mitmachnachmittag „Sommer.Sonne.Entdeckungsreise“ vom Mittwoch fand am Donnerstagabend im Alten Kino Vaduz eine Vorführung handverlesener Kurzfilme statt. Bei kostenlosem Eintritt konnten die Besucherinnen und Besucher ein ausgezeichnetes Programm mit Publikumsfavoriten des internationalen ALPINALE Kurzfilmfestivals in Bludenz bestaunen. Es wurden fünf Kurzfilme mit jugendrelevanten Themen gezeigt, die jeweils eine Länge von 20 bis 30 Minuten aufwiesen. Passend zur IBK drehten sich die fünf Geschichten um junge Menschen, die ihre Grenzen überschreiten. „Das aha setzt sich im Rahmen der IBK stark für den grenzüberschreitenden Austausch für Jugendliche und von Jugendlichen ein. Gerne haben wir in der IBK-Jubiläumswoche unseren Beitrag geleistet, um auf die Anliegen der Jugend im IBK-Raum hinzuweisen“, erklärte aha-Co-Geschäftsleiter Johannes Rinderer, der sich ehrenamtlich beim ALPINALE Kurzfilmfestival engagiert.