Michael Bärtsch – Torgarant des FC Tuggen und davor des USV

Der 31-jährige Michael Bärtsch fühlt sich in der 1. Liga wohl. Tuggen ist für den Stürmer aus Mels erst sein dritter Verein seiner Karriere. Acht Jahre war der Ausnahmestürmer beim USV Eschen-Mauren. Dieser Beitrag erschien in der Rubrik 1. Liga der Homepage des Schweiz. Fussballverbandes. (siehe unter www.football.li)

Es ist wahrlich keine Übertreibung, ihn als Routinier zu bezeichnen. Oder als Kind der 1. Liga. Und wer wissen will, was der Mann an Statistischem vorweisen kann, konsultiert am besten im Internet die Seite transfermarkt.ch. Dort sind beeindruckende Zahlen zu finden: In der ewigen Torschützenliste führt Michael Bärtsch mit grossem Vorsprung – 135 Treffer hat er in 174 Einsätzen erzielt.

Bis 2020 war er während mehr als sieben Saisons ein Torgarant für den USV Eschen/Mauren, seither stürmt er für den FC Tuggen in derselben Gruppe. 14-mal war er in dieser Spielzeit bislang erfolgreich, und es sollen noch ein paar Treffer dazukommen, schliesslich hat Bärtsch mit seinen Kollegen ein grosses Ziel im Visier. Er möchte mit den derzeit drittplatzierten Schwyzern unbedingt an den Aufstiegsspielen teilnehmen. «Wir sind gut drauf», sagt er, «und wir tun alles dafür, um unser grosses Ziel zu erreichen.»

Kopfball- und nervenstark

Michael Bärtsch bringt vieles mit, das einen richtigen Knipser auszeichnet. Er ist schnell, kopfballstark, nervenstark im Abschluss. Und eigentlich, könnte man meinen, müsste einer wie er, der eine so überragende Quote hat, doch einer für eine höhere Liga sein. In jüngeren Jahren liebäugelte er damit, Profi zu werden. Er hätte sich ein Engagement beim FC Vaduz vorstellen können, ja gewünscht, doch irgendwie wollte das nicht klappen. Und als sich die Liechtensteiner vor drei Jahren meldeten, lehnte er ab.

«Als junger Spieler hätte ich das als Chance gesehen. Da hätte ich mir kaum Gedanken über das Finanzielle gemacht», sagt er, «aber ich war in einem Alter, in dem ich beruflich die Prioritäten anders gesetzt hatte. Und das Angebot war nicht so, dass ich bereit gewesen wäre, Risiken einzugehen und alles auf die Karte Sport zu setzen.»

Ob er es bereue, dass er nie eine Karriere im bezahlten Fussball erlebt habe? «Da bin ich etwas zwiegespalten», sagt er, «ich lebte halt auch gern.» Was das heisst? «Mir waren eben auch andere Dinge sehr wichtig, meine Freunde, der Spass am Leben.» Andererseits denkt er heute gelegentlich schon, dass er es mit seinen Qualitäten durchaus ins Profigeschäft hätte bringen können.

Inzwischen ist er selbstständig

Für Bärtsch, der in Mels aufwuchs, blieb der Fussball stets eine Nebenbeschäftigung. Er arbeitete als Polymechaniker, jahrelang auch als Lehrlingsausbildner, und inzwischen hat er sich selbstständig gemacht. Beleuchtete Wandbilder in allen Variationen – das ist nun seine Welt, in der Bärtsch seine Kreativität ausleben kann. Und daneben ist er Stürmer beim FC Tuggen.

Dabei war sein Wechsel nicht unbedingt geplant. Aber als er mit seiner Freundin in Jona SG eine gemeinsame Wohnung bezog, endete für ihn auch die Zeit bei Eschen/Mauren. «Ich wäre vermutlich ewig dort geblieben», sagt er, «aber in Rapperswil wohnen, in Mels arbeiten und in Liechtenstein spielen, das wäre ein zu grosser Aufwand geworden.»

Angebote erhielt Bärtsch immer wieder und von vielen Vereinen, auch von Tuggen. Aber erst 2020 klappte es mit dem Transfer zur Mannschaft von Trainer Adrian Allenspach. Mit ihm versteht sich Bärtsch prächtig: «Adi ist ein hervorragender Motivator, der es versteht, das Team mit seinen Ansprachen zu motivieren und anzustacheln. Langweilig wird es unter ihm nie.» Im Sommer aber trennen sich die Wege. Allenspach tritt ab, seinen Posten beim FCT übernimmt Ivan Previtali.

Auch nächste Saison bei Tuggen

«Für mich stimmt die Konstellation», sagt Bärtsch, «ich fühle mich extrem wohl in dieser Mannschaft. Wir sind eine verschworene Gruppe. Nur so kann man in dieser Liga auch an der Spitze mithalten.» Darum gibt es für ihn keinen Grund, an einen baldigen Abgang zu denken. Seine Zusage für die nächste Saison hat er bereits gegeben, möglicherweise wird er noch länger bleiben – und erst zum Abschluss noch einmal für seinen Stammverein FC Mels auflaufen. Bis dahin will er aber noch einiges für seine Torbilanz in der 1. Liga tun, am liebsten schon am Samstag im Heimspiel und Derby gegen den viertplatzierten Kantonsrivalen FC Freienbach.