Aarau nach FC Vaduz-Sieg der Verzweiflung nahe

Tunahan CICEK war der Matchwinner in Aarau. Er erzielte den Doppelpack beim 1:2-Sieg auf dem Brügglifeld. Foto: Jürgen Posch 

Aarau stand mit einem Bein bereits oben in der Beletage des Schweizer Fussballs. Aber es sollte anders kommen. Der FC Vaduz verdirbt am Samstagabend auf dem Brügglifeld den rund 8.000 Zuschauern mit dem 1:2-Sieg die Stimmung und das von der Stadt bewilligte rauschende Aufstiegsfest. Denn das Drehbuch lief anders ab.

Die Vaduzer, ausgestattet mit einer Taktik wie aus dem Lehrbuch, gepaart mit dem Siegeswillen, zu zeigen, dass auch sie eigentlich in diese Sphären gehören würden, gewinnen zur grossen Überraschung von ganz Fussball-Schweiz mit 1:2. Ein Unentschieden hätte Aarau genügt. Da Winterthur 5:0 in Kriens und Schaffhausen 1:2 in Lausanne-Ouchy gewannen, hat Aarau aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nicht einmal den Barrageplatz erreicht. Die Mannschaft, der Trainerstab, die Fans und Anhänger des FC Aarau sind der Verzweiflung nahe. Es herrscht zuerst Schockstarre, dann Katerstimmung und zuletzt kommen bei manchen die Tränen.

Die 90 Minuten sind Sinnbild für unsichere Aarauer Spieler. Sie treten gegen Vaduz nicht mit einer Leichtigkeit auf wie sie es Wochen davor getan haben. Der Druck nicht zu verlieren, ist bei jeder Aktion sichtbar. Auch die Anspannung ist hoch,  weil man die beste Ausgangslage hat und nichts anbrennen lassen will.

Aber: Anspruch und Wirklichkeit sind oft nicht dasselbe. Der FC Vaduz steht tief, wartet auf Konter und schlägt zu. Zweimal mit Erfolg, zweimal durch den Haudegen Cicek. Die Aarauer greifen zwar immer wieder an, rennen aber wie gegen eine Wand. Am Sechzehner sind sie mit ihrem Latein am Ende. Und Torhüter Büchel vernichtet alle gefährlichen Aktionen mit stoischer Ruhe. Besonders im hitzigen Schlussteil. Nur gegen den Elfer Gashis in der 83.min. ist er machtlos.

«Der Sieg ist sicher verdient, auch wenn er für die Aarauer bitter ist», sagte FCV-Sportchef Franz Burgmeier. Das Kapitel Challenge League der Saison 2021/22 ist geschlossen, es beginnt ein neues.

 

Schlusstabelle des Spitzentrios:

1.Winterthur, 65 Punkte, 76:45
2. Schaffhausen, 65 Punkte, 73:49
3. Aarau, 65 Punkte, 67:47

 

TELEGRAMM

Stadion: Brügglifeld, Aarau
Zuschauer: 8.000
SR: Lukas Fähndrich
FC Vaduz: Büchel; Gasser, Schmid, Iodice; Ulrich, Omerovic (62.Gajic), Dobras, Obexer (62. Fehr); Di Giusto (73 Djokic), Sutter, Cicek (86.Ris)
FC Aarau: Enzler; Giger (81.Thiesson), Cvetkovic, Bergsma, Conus (81.Kronig); Bunjaku, Nije; Balaj (59.Gashi), Schneider, Spadanuda; Rrudhani (81.Avdyli)
Tore: 11.min. 0:1 Cicek (Obexer), 75.min.0:2 Cicek (Dobras), 83.min. 1:2 Gashi (Pen.)

 

36.RUNDE

Aarau – Vaduz 1:2

Stade Lausanne-Schaffhausen 1:2

Thun – Yverdon 2:1

Xamax -Wil 5:2

Kriens – Winterthur 0:5

 

TABELLE

 

RANG
TEAM
SPIELE
S
U
N
TORE
+/-
PUNKTE
01
FC Winterthur
36
18
11
7
76:45
+31
65
02
FC Schaffhausen
36
19
8
9
73:49
+24
65
03
FC Aarau
36
20
5
11
67:47
+20
65
04
FC Vaduz
36
18
6
12
68:58
+10
60
05
FC Thun
36
17
5
14
62:57
+5
56
06
Neuchâtel Xamax FCS
36
14
8
14
56:54
+2
50
07
FC Stade-Lausanne-Ouchy
36
12
8
16
46:50
-4
44
08
Yverdon Sport FC
36
11
11
14
44:52
-8
44
09
FC Wil 1900
36
11
8
17
68:80
-12
41
10
SC Kriens
36
3
4
29
25:93
-68
13