Unsere Heimat mitgestalten

FBP-Ortsgruppenvorstand Gamprin v.l.: Serpil Yörümez, Michael Walser, Jasmin Kobler, Mathias Ospelt, Erna Näscher, Michael Näscher, Judith Büchel, Dagmar Gadow, Johannes Hasler und Thomas Hasler.

Im nächsten Jahr sind Gemeinderatswahlen. Die FBP stellt in den nächsten Monaten ihre Ortsgruppen vor und beginnt mit der Gampriner Ortsgruppen-Obfrau Judith Hoop.  

Was bedeutet es für dich, Ortsgruppen-Obfrau zu sein? Wieso hast du dich damals dazu entschieden, diese Funktion anzunehmen?
Judith Hoop: Es bedeutet, mich für die Gemeinschaft einzusetzen und in einem Team unterschiedlichster Personen politisch etwas für die Gemeinde zu tun. Ich wollte als Frau mit noch kleinen Kindern bewusst zeigen, dass es möglich ist, sich zu engagieren. Es braucht dafür einfach alle – Partner, Nana, Neni, Kitas – und auch ein gewisses Verständnis vonseiten der Mitstreiter sowie der Partei. 

In der Gemeinde ist die Politik näher an den Menschen als auf Landesebene. Wir stark empfindest du das Interesse der Einwohnerschaft, sich politisch zu betätigen und das Gemeindeleben mitzugestalten?
Das Interesse ist mehrheitlich gross. Wie du richtig sagst, sind die Entscheidungen der Gemeinde für die Einwohner schneller sichtbar und daher auch greifbarer. Trotzdem wird man weiterhin für die politische Arbeit «Werbung» machen müssen. Gerade auch bei den jungen Menschen, die enorm wichtig sind für die Gestaltung unseres Lebens- und Arbeitsraums. Man zeigt den Personen auf, was man zum Beispiel mit Kommissionsarbeit oder auch mit einem Gemeinderatsmandat bewegen kann. Man gestaltet die Gemeinde aktiv mit, das macht grossen Spass. 

Judith Hoop

Man hört oft, dass viele Leute – aus welchen Gründen auch immer – sich nicht mehr gerne politisch outen und auch nicht partout einer Partei zugeordnet werden wollen. Spürst Du das ebenfalls?
Auf Gemeindeebene gibt es, glücklicherweise, sehr oft vor allem Sachpolitik. Aber ja, das Leben heute ist in gewisser Weise anspruchsvoller geworden. Jeder hat unterschiedlichste Ansprüche und Anforderungen an sich selbst, an Job, Familie und Privatleben. Oft bleibt nicht viel Zeit. Für eine Partei bedeutet das, ein Angebot zu schaffen, das interessierten Personen die Möglichkeit gibt, sich ganz spezifisch zu engagieren, wenn auch nur für ganz konkrete Themen. 

Und sind die Parteien mit den Themen noch bei den Leuten?
Man kann mit einer eindeutigen Agenda Personen für eine Kandidatur oder die Partei gewinnen, die sonst vielleicht anders wählen würden. Alles ist schnelllebiger, und jeder ist gut informiert, was früher vielleicht etwas anders war. Man muss sich, ähnlich wie ein Unternehmen, immer wieder an die aktuellen Zeiten anpassen, dabei das Bewährte nicht vergessen. 

Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Türe, was ist dir wichtig für die Rekrutierung der Personen.
Wir möchten die Bevölkerung spiegeln, so gut es geht, also eine Vielfalt an Personen von Frauen und Männern, von jung bis älter und auch Personen mit unterschiedlichen Berufsbildern gewinnen. Studien zeigen, dass Entscheidungen nachhaltiger und fundierter sind, wenn diese in breiten, vielfältigen Gremien getroffen wurden. Die Zeiten, in denen ein Gremium ausschliesslich «aus sechs 55-jährigen Männern» besteht, sind vorbei. 

Was möchtest du jenen sagen, die sich noch nie politisch engagiert haben, warum sie auf eine Anfrage auch positiv reagieren und zusagen sollten?
Dass es unendlich viel Spass macht, sich mit anderen zusammen für eine politische Sache zu engagieren. Es gibt ein enormes «Wir-Gefühl», wenn man gemeinsam Themen erarbeitet. Zudem ist nach der Corona-Zeit das Gesellige wieder vermehrt möglich. Gemeinsam als Team versuchen, all das zu erhalten, was Liechtenstein zu einem unendlich schönen und sicheren Zuhause macht, für uns alle.