Vaduz (ots) – Vom 27. März bis zum 1. April besuchte Regierungsrätin Dominique Hasler die Projekte des Liechtensteinischen Entwicklungsdienstes (LED) in der Vereinigten Republik Tansania. Ziel der Reise war es, sich ein Bild von der Wirksamkeit der liechtensteinischen Projekte im Rahmen der Internationalen Humanitären Zusammenarbeit und Entwicklung (IHZE) zu machen.
Regierungsrätin Hasler nutzte die Gelegenheit, um sich mit allen beteiligten Organisationen, Behörden und der in die Projekte involvierten lokalen Bevölkerung persönlich auszutauschen. Die breite Unterstützung durch alle Stakeholder für die Projekte zeigt deren hohe Relevanz im Kontext zunehmender Nahrungsmittelknappheit durch die Ukraine-Krise sowie dem Klimawandel und ist eine zentrale Voraussetzung für den langfristigen Erfolg.
Zum Abschluss ihres Besuchs in Tansania äusserte sich Regierungsrätin Dominique Hasler positiv über die auf der Projektreise nach Tansania gewonnenen Erfahrungen: „Ich hatte in dieser Woche Gelegenheit, mich direkt mit den Menschen in Tansania auszutauschen. Die Arbeit des LED und seiner Projektpartner im Land ist beeindruckend. Der systemische Ansatz, welcher eine enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden, der Wissenschaft, den Bildungsinstitutionen und den Kleinbauern verfolgt, ist sehr innovativ und die Wirksamkeit der Projekte ist offensichtlich. Der Ukraine-Krieg führt uns zudem vor Augen, dass die Ernährungssicherheit wichtiger ist denn je.“ Der LED und seine Partnerorganisationen „Sustainable Agriculture Tanzania“ (SAT) und Swissaid, gehören zu den wesentlichen Akteuren im Land, die seit vielen Jahren die nachhaltige und klimaresiliente Landwirtschaft aktiv vorantreiben. Mit der Vermarktung hochwertiger Produkte erhöht sich nicht nur das Einkommen der Kleinbauern, sondern trägt die gesunde Ernährung auch zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung sowie der Biodiversität durch mehr Sortenvielfalt bei.
Forschung und Ausbildung im
Zentrum des Engagements
Wesentlicher Bestandteil der Projekte ist angewandte Forschung im Bereich der Agrarökologie und die Umsetzung dieser Ergebnisse in die Ausbildung der Landwirte. In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, der Universität Zürich und der Agraruniversität von Sokoine (SUA) in Morogoro werden Forschung und Ausbildung von Landwirten zusammengeführt. Regierungsrätin Hasler meinte nach ihrem Besuch bei Universität und dem Ausbildungszentrum von SAT: „Mir liegt insbesondere auch die Bildung sehr am Herzen. Forschungsbasierte Weiterbildung ist von enormer Bedeutung zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und Biodiversität. Wir unterstützen durch unser Engagement die lokalen Bauern bei der Anpassung an den Klimawandel.“ Durch die Unterstützung des LED spielte SAT eine federführende Rolle bei der Einbettung der Agrarökologie in den Lehrplan für die Ausbildung von Landwirten in Tansania. Zur Einweihung eines vom LED finanzierten neuen Schulgebäudes beim SAT-Ausbildungszentrum in Vianzi, hatte die Regierungsrätin zudem die Ehre, einen Baum als symbolisches Zeichen der gemeinsamen Zusammenarbeit zu pflanzen.
Bevölkerung auf Augenhöhe begegnen
und Behörden involvieren
In Mayanga und in Mkuyuni hatte Regierungsrätin Hasler Gelegenheit, sich persönlich mit Landwirten und Gewürzproduzenten auszutauschen. „Ich bin berührt, wie positiv diese Menschen den agrarökologischen Ansatz aufgenommen haben. Es ist klar ersichtlich, dass wir damit nicht nur ihr Einkommen deutlich verbessern konnten. Sie profitieren auch von einer gesünderen Ernährung und einer intakteren Umwelt. Ich finde es wichtig, dass dieser Ansatz noch weiterverbreitet wird.“ Neben der Produktion von Lebensmitteln, ist auch deren Lagerung von grosser Bedeutung, um möglichst Verluste zu vermeiden. In Kilosa nahm Regierungsrätin Hasler an einer Diskussion mit lokalen Bauern teil. Dabei standen deren Bedürfnisse für den Zugang zu Technologien im Zentrum, welche die Ernteverluste minimieren können.
Damit die bilateralen Entwicklungsprojekte auch langfristig eine nachhaltige Wirkung erzielen können, ist es von zentraler Bedeutung, dass auch die nationalen und regionalen Behörden hinter den Projekten stehen. So traf sich Regierungsrätin Hasler mit Aussenministerin Liberata Mulamula, dem Landwirtschaftsminister Hussein Bashe sowie mit Vertretern der Regionalbehörden von Morogoro und Kilosa.
Das liechtensteinische Engagement wurde bei allen Gesprächen gewürdigt und es wurde ausdrücklich begrüsst, dass die Projekte weitergeführt werden. Mit Aussenministerin Mulamula wurde zudem vereinbart, die Aufnahme direkter diplomatischer Beziehungen zwischen Liechtenstein und Tansania in die Wege zu leiten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die bilateralen Beziehungen weiter zu vertiefen.