
In diesen Tagen überbringen die Sternsinger wieder den Segensspruch an alle Häuser in Ruggell – dies seit 27 Jahren. Die Initiantin und Organisatorin Irmgard Kind sorgte sich in all diesen Jahren mit grossem Einsatz und viel Herzblut für einen reibungslosen Ablauf. Sie gibt nun ihr Amt weiter an Nadja Bonomessi-Biedermann.
Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle begrüsste im Namen der Gemeinde Ruggell die Sternsinger am Dienstagvormittag (4. Januar 2022) vor dem Rathaus und freute sich mit weiteren Mitarbeitern der Verwaltung auf den Segensspruch: «Wir bitten dich segne nun dieses Haus, und alle die gehen da ein und aus. Verleihe ihnen zu dieser Zeit: Frohsinn, Friede und Einigkeit.»
In diesem Jahr begleitete Irmgard Kind ein letztes Mal die Sternsinger und blickte am Schluss des Besuches kurz auf die Anfänge zurück.
An elf Nachmittagen wurde genäht
Irmgard Kind, welche als damaliges Mitglied im Pfarreirat vor 27 Jahren die Initiative ergriff, fragte zwei bekannte Schneiderinnen sowie alle Mitglieder des Pfarreirates an, um die vielen Kleider zu nähen. Überrascht von den vier Ballen Stoff ging es an elf Nachmittagen an die Arbeit. Die Ergebnisse lassen sich noch heute sehen: Es entstanden einzigartige und wunderschöne Gewänder für die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar sowie für den Sternenträger. Im Januar 1995 war es dann soweit: Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse Primarschule zogen ein erstes Mal in ihren königlichen Kleidern stolz von Haus zu Haus, um Wärme und Licht in die Häuser zu bringen, aber vor allem um für die Benachteiligten in der Dritten Welt Spenden entgegen zu nehmen.
Über 400 Kinder nahmen bisher teil
In den letzten 27 Jahren haben über 400 Schülerinnen und Schüler der Primarschule als Könige Geld für Bedürftige gesammelt. Die Sternsinger ziehen jeweils am 3., 4. und 5. Januar in drei Gruppen von Haus zu Haus. Jede Gruppe besucht im Schnitt pro Tag 60 bis 70 Haushalte. Berücksichtigt wurden nebst Projekten von Schwester Leoni Hasler und Pater Josef Oehri in Angola und Brasilien auch Strassenkinder-Projekte in der ganzen Welt. Über eine halbe Million Franken wurden dabei gespendet.