Frauenfussball: Gibraltar – Liechtenstein 2:3 (1:2)

Länderspiel GIBRALTAR-LIECHTENSTEIN FRAUEN, 29.11.2021. Eben erzielte Liechtensteins Nationalteam die 1:3-Führung in Gibraltar. Bildquelle: (©LFV/Daniela Porcell

Positiver Abschluss des ersten Jahres für das Liechtensteiner Frauen-Nationalteam

Gegen Gibraltar gelang dem Team von Nationaltrainer Philipp Riedener die Revanche für die Niederlage drei Tage zuvor. Dank Treffern von Shania Vogt, Christina Müssner und Salomé Stampfli siegte Liechtenstein mit 3:2.

Mit einer konzentrierten und starken Leistung starteten die Gäste ins Spiel und verbuchten bereits kurz nach Anpfiff die erste gute Offensivaktion. Doch Gibraltar hielt zunächst die Null. Liechtenstein dominierte und kam nur selten in Bedrängnis und wenn dann meist über die linke Abwehrseite. Doch Goalie Jara Ackermann machte einen sicheren Eindruck und liess nichts anbrennen. Nach einer guten Viertelstunde setzten sich die Liechtensteinerinnen nach einer Standardsituation am Strafraum von Gibraltar fest und Shania Vogt sorgte mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe für die Führung Liechtensteins und erzielte zugleich das erste Auswärtstor des Frauen-Nationalteams.

Postwendend hätte Gibraltar nach einem unsauberen Auswurf von Ackermann den Ausgleich erzielen können, doch die Offensivspielerin schloss zu hastig ab und gleichzeitig in die Arme der Liechtensteiner Torfrau. Das Gästeteam wirkte auch körperlich präsenter als noch am Freitag und brachte Gibraltar so immer wieder in Bedrängnis. Nach einer knappen halben Stunde dann das folgerichtige und zu diesem Zeitpunkt auch verdiente 2:0 für Liechtenstein. Nach einem Eckball bekamen die Südeuropäerinnen den Ball nicht aus dem Strafraum und Christina Müssner traf aus fünf Metern und sorgte damit für den erneuten Jubel bei den Liechtensteinerinnen. Dann wurde es aber auch vor dem Liechtensteiner Tor hektisch. Ein Eckball wurde an die Strafraumgrenze gespielt und Lara Uebersax traf die Kontrahentin unglücklich, was einen Elfmeter zur Folge hatte. Ackermann konnte die bis zu diesem Zeitpunkt beste Chance von Gibraltar mit der Hand zum Eckball abwehren. Und noch einmal stand Liechtensteins Torhüterin im Fokus, als sie in einer eins-gegen-eins Situation wieder die Oberhand behielt. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit konnte sich Gibraltar belohnen, als nach einem Freistoss im Mittelfeld der Angriff über die rechte Seite gespielt wurde und der Ball schlussendlich vor Shania Robba landete, die alleine vor dem Liechtensteiner Tor stand und zum Anschlusstreffer traf.

Weitere Tore gegen Schluss

Nach Wiederbeginn ein ähnliches Bild wie vor der Pause. Liechtensteins Nationalspielerinnen standen gut und liessen defensiv wenig zu. In der Offensive konnte aber auch weniger Entlastung erzielt werden, da Gibraltar auf den Ausgleichstreffer drückte. Doch richtige Torchancen waren da auch Mangelware. Erst zehn Minuten vor dem Ende bot sich eine bei einem Freistoss von der rechten Seite. Die Schützin versuchte es direkt, stellte Jara Ackermann aber vor keine allzugrosse Aufgabe. Im Gegenzug wurde Liechtenstein dann am ehesten über Kontersituationen gefährlich, doch gelingen wollte auch auf dieser Seite nichts. Nationaltrainer Philipp Riedener wollte sein Team zum Sieg dirigieren und nahm auch etwas aus den Offensivvorstössen raus. Entspannter wurde es für die Liechtensteinerinnen erst in den letzten zehn Minuten, denn Salomé Stampfli sorgte in der 81. Minute für das 3:1, nachdem sie im Eins-gegen-Eins gegen die Schlussfrau von Gibraltar die Oberhand behielt und eiskalt verwertete. Doch die Entspannung sollte nicht lange andauern, denn in der 85. Minute zeigte die portugiesische Unparteiische nach einem Handspiel erneut auf den Strafstosspunkt und dieses Mal liess sich Tiffany Viagas die Chance nicht nehmen und verwandelte zum 2:3-Anschlusstreffer. Dabei blieb es dann bis zum Ende der fünfminütigen Nachspielzeit und der Jubel auf Seiten der Liechtensteinerinnen war riesig. „Die Freude ist natürlich riesengross. Klar mussten wir am Ende ein wenig auf die Zähne beissen, aber das gesamte Team hat heute gezeigt, dass es gewillt war, diesen Sieg einzufahren“, erklärte Nationaltrainer Philipp Riedener unmittelbar nach dem Schlusspfiff.

Wesentlicher Grundstein war auch eine Systemanpassung, um eine Überzahl im Zentrum zu erreichen und auch in der Offensive mehr Möglichkeiten herauszuspielen. „Das hat heute gerade in den ersten 35 Minuten sehr gut geklappt. Als wir dann durch die hohe Laufarbeit etwas müder wurden, ist Gibraltar wieder ins Spiel gekommen und hat die Löcher auf den hochstehenden Aussenverteidigerpositionen eiskalt ausgenutzt.“

Mit diesem Sieg bleibt auch die Bilanz des ersten Jahres des Frauen-Nationalteams ausgeglichen. Aus sechs internationalen Auftritten gab es jeweils drei Siege und drei Niederlagen. „Es ist wunderbar, dass wir jetzt mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen können und auch zeigen konnten, dass wir gut genug sind, um Tore zu schiessen“, bilanzierte der Nationaltrainer.

 

TELEGRAMM

Stadion: Victoria Stadium, Gibraltar
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Sandra Baros (POR)
Liechtenstein:
Jara Ackermann, Katharina Tschupp,  Elena Lohner, Eva Fasel, Julia Benneckenstein, Salomé Stampfli, Christina Müssner, Sümeyye Özcan (82.Shania Vogt), Felicia Frick, Mia Hammermann, Lara Übersax.
Tore: 19.min. 0:1 Shania Vogt, 29.min.0:2 Christina Müssner, 45.min. 1:2 Shania Robba, 82.min. 1:3 Salomé Stampfli, 85.min. 2:3 (Pen.) Tiffany Viagas.

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