Deutschland: Neuer Höchststand bei Neuansteckungen

Noch nie habe die Gesundheitsämter Deutschlands dem Robert Koch-Institut in Berlin derart hohe Infektionszahlen binnen eines Tages melden müssen wie am 5. November 2021. Ob es das Ende der Höchststände sei, wird von Medizinern bezweifelt. Der neue Höchststand: 37.120 Corona-Neuinfektionen.

Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen bereits den Rekordwert von 33.949 erreicht – so viele wie nie zuvor in der Pandemie. Es war zunächst jedoch nicht klar, inwiefern Nachmeldungen wegen des Feiertags Allerheiligen bei der Entwicklung eine Rolle gespielt hatten. Vor einer Woche hatte der Wert bei 24.668 Ansteckungen gelegen.

154 Todesfälle binnen 24 Stunden

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 154 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 121 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 709 488 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Mit dem Anstieg der täglichen Fallzahlen steht Deutschland in der Corona-Krise nicht allein da. Fast ganz Europa meldet zurzeit täglich mehr Neuinfektionen. Am Donnerstag warnte daher der WHO-Experte Dr. Hans Kluge vor bis zu einer halben Million Toten bis Februar 2022.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag 3,73 (Mittwoch: 3,62). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. (Red. /dpa)